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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Ausgang für Angestellte. Wir standen in der kühlen Nachtluft, noch ehe einer Jack Robinson sagen konnte.
    »Du fängst besser gar nicht erst an, mir zu erzählen, was ich tun soll«, sagte ich sofort. »Das habe ich heute schon oft genug gehört, außerdem sitzt Bill da drin mit einer anderen Frau, und außerdem ist meine Küche abgebrannt. Ich habe verdammt schlechte Laune.« Das unterstrich ich, indem ich Erics Arm fest drückte - es war wie der Versuch, einen dünneren Baumstamm zu packen.
    »Mir ist deine Laune egal«, erwiderte er prompt und zeigte seine Fangzähne. »Ich bezahle Charles Twining dafür, dass er auf dich aufpasst und für deine Sicherheit sorgt. Und wer zerrt dich aus dem Feuer? Eine Elfe. Während Charles draußen vor dem Haus erst mal den Brandstifter umbringt, statt seiner Gastgeberin das Leben zu retten. Dieser dämliche Engländer!«
    »Er ist hier, weil du Sam einen Gefallen tust. Und er ist hier, um Sam auszuhelfen.« Zweifelnd blickte ich Eric an.
    »Ich schere mich einen Dreck um Gestaltwandler«, brauste der Vampir ungeduldig auf.
    Ich starrte zu ihm hinauf.
    »Du hast irgendwas an dir«, sagte Eric. Seine Stimme klang kühl, doch seine Augen funkelten feurig. »Es liegt mir auf der Zunge, aber ich kann es nicht in Worte fassen. Es geht mir regelrecht unter die Haut, dieses Gefühl, dass irgendwas passiert ist, während ich unter dem Fluch stand, etwas, das ich wissen sollte. Hatten wir Sex, Sookie? Aber das ist es nicht, glaube ich, nicht das allein. Irgendwas ist passiert. Auf deinem Mantel waren ein paar Spritzer Hirnmasse. Wen habe ich getötet, Sookie? Ist es das? Schützt du mich vor dem, was ich getan habe, als ich unter dem Fluch stand?« Seine Augen glühten in der Dunkelheit.
    Ich hätte nie gedacht, dass er sich fragen würde, wen er umgebracht hatte. Und ehrlich, selbst wenn ich daran gedacht hätte, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, Eric würde sich dafür interessieren. Welchen Unterschied machte ein Menschenleben mehr oder weniger schon für einen Vampir dieses Alters? Doch er schien enorm unglücklich zu sein. Da ich jetzt verstanden hatte, was ihn bekümmerte, sagte ich: »Eric, du hast in jener Nacht in meinem Haus niemanden getötet.« Unvermittelt hielt ich inne.
    »Du musst mir erzählen, was passiert ist.« Er beugte sich etwas herunter, um mir ins Gesicht zu sehen. »Ich ertrage es nicht, von meinen eigenen Taten nichts zu wissen. Mein Leben dauert schon länger, als du dir überhaupt vorstellen kannst, und ich erinnere mich an jede Sekunde - außer an diese Tage, die ich mit dir verbracht habe.«
    »Ich kann dir deine Erinnerung nicht wiedergeben«, sagte ich so ruhig wie möglich. »Ich kann dir nur sagen, dass du einige Tage bei mir warst, und dann kam Pam und holte dich ab.«
    Eric sah mir lange in die Augen. »Wenn ich nur deine Gedanken lesen und dir die Wahrheit entreißen könnte«, entgegnete er. Das erschreckte mich mehr, als ich zeigen wollte. »Du hattest Blut von mir in dir, und ich weiß, dass du etwas vor mir verbirgst.« Nach einem kurzen Schweigen fuhr er fort: »Wenn ich nur wüsste, wer dich umzubringen versucht. Und ich habe gehört, dass zwei Privatdetektive bei dir waren. Was wollten die von dir?«
    »Wer hat dir das erzählt?« Jetzt gab es noch etwas, worüber ich mir Sorgen machen musste. Jemand spionierte mich aus. Ich spürte, wie mein Blutdruck anstieg. Erstattete Charles Eric etwa jeden Abend Bericht über mich?
    »Hat das irgendwas mit dieser Frau zu tun, die vermisst wird, mit diesem Miststück, das der Werwolf so sehr liebte? Schützt du ihn? Wenn ich sie nicht getötet habe, war er es dann? Ist sie vor unseren Augen gestorben?«
    Eric hatte mich schmerzhaft bei den Schultern gepackt.
    »Du tust mir weh! Lass mich los.«
    Eric lockerte seinen Griff, nahm die Hände aber nicht herunter.
    Ich atmete schneller und flacher, die Luft knisterte vor Gefahr. Langsam reichte es mir, ständig unter Druck gesetzt zu werden.
    »Jetzt sag schon«, forderte er.
    Wenn ich ihm erzählen würde, dass er mir bei einem Mord zugesehen hatte, hätte er für den Rest meines Lebens Macht über mich. Eric wusste bereits mehr über mich, als mir lieb war, weil ich sein Blut in mir gehabt hatte und er mein Blut in sich. Jetzt bereute ich diesen Blutaustausch mehr denn je. Eric war sicher, dass ich ihm etwas sehr Wichtiges vorenthielt.
    »Du warst so liebenswert, als du nicht wusstest, wer du bist.« Was immer er erwartet haben mochte, das jedenfalls

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