Vampire Earth 3 - Donnerschläge
ein neues Leben zusammen mit ihren Familien in Aussicht stellen, falls wir es zurück in die Ozarks schaffen. Duvalier wird ihre Frauen und Kinder von hier wegbringen.«
»Wenn sie das schafft, muss sie die Parzen auf ihrer Seite haben. Aber ohne die versprochenen Wölfe sehe ich keine Möglichkeit, das Schiff zu übernehmen.«
»Wenn wir auf See sind, werde ich mich zuerst an Lieutenant Post herantasten.«
»Der Mann ist ein Säufer, mein David. Anderenfalls hätte er das Kommando über die Marines, nicht du.«
»Richtig.« »Wie willst du dem Kapitän ihre Abwesenheit erklären? Du hast ihm gesagt, die Küstenmarine würde einen Kundschaftertrupp bereitstellen, und ihm gefälschte Befehle gezeigt.«
»Wir benutzen deine Grogs. Ich sage ihm einfach, deine Arbeiter könnten die Aufgabe übernehmen. Außerdem haben die Männer immer gern ein paar Grogs für die Schmutzarbeit dabei. Werden die tun, was du ihnen sagst?«
»Es sind Graue - Tiere. Sie gehorchen mir; das ist einfacher als Denken. Auf dem Papier bilden sie eine kampfbereite Einsatztruppe, aber ich habe nie einen von ihnen schießen sehen. Wenn sie mit der Arbeit am Schiff fertig sind, sollen sie ins Landesinnere geschickt werden, aber eine Anforderung seitens der Küstenmarine könnte so eine Lappalie aus dem Weg räumen. Die Kur haben genug andere, die ihre Stelle einnehmen können.«
»Dann sorg gleich, wenn wir wieder auf der Thunderbolt sind, dafür, dass sie bereitstehen. Ich werde mit dem
Chief reden, und bis die Sonne aufgeht, sind wir unterwegs. Das Funkgerät wird auch ausfallen müssen. Wir können nicht vorsichtig genug sein.«
Die Thunderbolt , sicher im Hafen vertäut, wurde ihrem Namen nicht gerecht. Man sah ihr an, dass sie eigentlich ein plumper alter Eisbrecher war, daran konnten weder der neue Lack noch die polierten Metalloberflächen etwas ändern. Das siebzig Meter lange Schiff hatte einen hohen Bug und ein tiefes Welldeck. Die Aufbauten konzentrierten sich mittschiffs. Gleich unter der Brücke im Bug befand sich ein 127-Millimeter-Geschütz, die wichtigste Waffe des Schiffs. Auf der anderen Seite der Aufbauten machte sich eine 20-Millimeter-Oerlikon unter ihrer Schutzhülle aus wie eine avantgardistische Skulptur. Valentines Marines waren für die Oerlikon und die vier 7,62-Millimeter-Maschinengewehre verantwortlich. Letztere lagen schon bereit und warteten darauf, in den Halterungen zu beiden Seiten des Schiffs platziert zu werden, mehr oder weniger an den vier Ecken des Oberdecks über der Hauptkajüte.
In ihrer derzeitigen Besatzung hatte sie vier patentierte und sieben nicht patentierte Offiziere an Bord, die für Divisionen von fünfundvierzig Seeleuten der Küstenwache und fünfunddreißig Soldaten der Küstenmarine zuständig waren. Normalerweise waren mehr patentierte Offiziere und weniger Marines an Bord, womit mehr Platz für alle Beteiligten blieb, aber für diese Reise war das Schiff zum Truppentransport umgebaut worden. Der Kapitän machte kein Geheimnis aus ihrer Mission. Ein Nest voller »Piraten und Terroristen« auf Jamaika war so dreist gewesen, Ärger an der kontinentalen Küste zu machen. Die Thunderbolt und ihre Mannschaft hatten die Aufgabe, die Piratenschiffe zu »kapern, zu versenken oder niederzubrennen«
und ihre Heimatbasis zu zerstören. Das Kanonenboot hatte im Gegenzug wenig zu fürchten: Sie konnten die Piraten schlicht aus der Entfernung in ihrem eigenen Hafen oder auf offener See versenken, denn die Banditen unter Segeln hatten keine Waffen, mit denen sie dem 127-Millimeter-Geschütz etwas hätten entgegensetzen können, und nichts außer Bordkanonen, Seeminen oder Torpedos war imstande, den Rumpf des Eisbrechers zu durchdringen.
Welchen Triumph sie auch erwarten mochte, die Thunderbolt sah trostlos aus, wie sie da im trüben Licht des frühen Morgens vor Anker lag. Eine Lampe brannte auf der Schiffsseite der Gangway, und das Licht auf der Brücke beleuchtete die Umrisse des wachhabenden Offiziers.
Valentine und Ahn-Kha gingen die Planke hinauf.
Der diensthabende Offizier nahm Haltung an. »Mr. Rowan, Sir«, sagte er gerade schneidig genug, zu beweisen, dass er nicht geschlafen hatte. Ahn-Kha ignorierte er.
Valentine sah sich zu Bug und Heck um. Ahn-Khas Arbeiter lagen auf einem schnarchenden Haufen im Achterschiff. Stirnrunzelnd blickte er sich zu Ahn-Kha um.
»Wenn deine Truppe da auf Deck schläft, kannst du ihnen auch ein paar Kissen und Decken geben«, sagte er. »Du hast die
Weitere Kostenlose Bücher