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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Roche«. Der Aufstieg auf den knapp hundertachtzig Meter hohen Hügel ist die Mühe schon wegen des Ausblicks nach
Westen und Osten und entlang der beiden Biegungen wert, die der Arkansas in seinem Fluss beschreibt, ehe er nach Little Rock hineinströmt. So zumindest muss es der Mann empfunden haben, der in der Blütezeit nach dem Sezessionskrieg an dieser Stelle ein Luxushotel erbaute. Aber das Hotelgewerbe ist ein riskantes Geschäft; der Besitz auf der Hügelkuppe wurde zu Fort Logan H. Roots, als in dem sumpfigen Gelände des Burns Parks im Norden des Hügels Soldaten für den Ersten Weltkrieg trainiert wurden.
    Im Zuge einer Entwicklung, deren Logik schon beinahe als erhaben gelten muss, wurde aus dem Fort das Veterans Administration Hospital, in dem jene Versehrten Aufnahme fanden, die das kriegerische Stakkato des zwanzigsten Jahrhunderts hervorgebracht hatte. Ein Durcheinander aus Gebäuden entstand. Da gab es elegante Gebäude im griechischen Stil mit ehrfuchtgebietenden Säulen und winzige Wartungsschuppen und Pumpenhäuser, umgeben von Parks mit dichtem Eichenbestand, einem See, Gedenkstätten und allerlei Grünstreifen.
    Das war vor der großen Explosion. Die Zwanzig-Megatonnen-Luftdetonation, Teil des nuklearen Feuerwerks, das seinen Beitrag zum Ende der menschlichen Herrschaft im Chaos des Jahres 2022 geleistet hatte, ereignete sich in einer Höhe von dreitausend Metern, irgendwo in der Luft zwischen Broadway Street und der Main-Street-Brücke über den Arkansas. In einem Umkreis von fünfzehn Kilometern um das Explosionszentrum ließ sie nichts als Fundamente zurück, von ein paar soliden Stahlbetonbauten abgesehen.
    Und dann ist da noch eine ihres Geästs beraubte Eiche, die das alles miterlebte wie einer der verwundeten Veteranen aus dem ehemaligen Hospital.

    Die Männer hatten sich unter der Großvatereiche versammelt. Der Baum hatte die Detonation und die nachfolgenden Brände überstanden, vielleicht, weil er im Schutz eines großen Gebäudes stand. Er hatte das gequälte Aussehen
eines Baumes, der vom Blitz getroffen wurde, war auf der Südostseite verkohlt und sowohl zwischen zwei und vier als auch zwischen sieben und zehn Uhr seiner alten Äste beraubt. Nur knotige Amputationsmale verrieten, wo einst belaubte Äste gewesen waren.
    Valentine schaute in der Nachmittagssonne in erwartungsvolle Gesichter. Sie waren ausgezehrt, unrasiert und müde. Post und Styachowski hatten sie an die äußersten Grenzen dessen getrieben, was man von Soldaten erwarten konnte, und noch darüber hinaus. Die ehemaligen Kriegsgefangenen hatten sich den Männern angeschlossen, die er von Martinez weggeholt hatte - sie sahen, was einigermaßen erstaunlich war, besser aus als zum Zeitpunkt ihrer Befreiung.
    Beinahe alles ist besser als die Gefangenschaft hinter Stacheldraht.
    Post hatte eine Liste der Spezialgebiete zusammengestellt, die die Gefangenen abdecken konnten. Die Gipfelfestung war gut ausgestattet mit Nahrungsexperten - Frauen und Männer, die sich darauf verstanden, Lebensmittel zu dehydrieren, einzudosen, zu pökeln und zu trocknen. Es gab jedoch keine Herden zu schlachten und keine Massen an Obst und Gemüse, das püriert und eingesiegelt werden konnte. »Wenn sie diesen Hügel raufkommen, dosen wir einfach die ATM-Leute ein wie Sardinen«, sagte Post mit einem fatalistischen Schulterzucken. Valentine hatte einen halben Fuhrpark aus Pine Bluff; unbezahlbar für das Kommando Süd mit all seinen Werkzeugen und Maschinen; sie aber mussten vor allem Gewehre zur Hand nehmen und sich Munition um die Hüften schnallen.
    Einen Vorzug gab es jedoch: Das Kommando Süd sorgte traditionell dafür, dass die Männer regelmäßig zwischen Front und Unterstützungstruppe wechselten, was es der Freizone ermöglichte, im Handumdrehen Unterstützungseinheiten
an der Front einzusetzen. Daher hatten alle schon einen Ernstfall erlebt, in dem ihnen Kugeln um die Ohren geflogen und Granaten in ihrer Umgebung explodiert waren. Valentine wünschte, er hätte mehr Zeit, die Männer kennenzulernen. Post und Beck würden auf Freiwillige zurückgreifen müssen, um genügend Unteroffiziere zu bekommen.
    Die vier großen Waffen waren auf dem offenen Gelände um Solons Residenz verteilt wie die Bases auf einem überdimensionierten Baseballfeld. Jede hockte in ihrer eigenen von dem Bulldozer ausgehobenen Grube und war von Sandsäcken umgeben. Der Bagger grub noch immer Gräben, die zum Munitionslager führten, welches tief unter

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