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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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lag. Nails Ausrüstung war unter dem Bett verstaut worden. Valentine ergriff ein langes, hohles Objekt, das er nicht einordnen konnte. Es sah ein bisschen aus wie eine Zither aus Metall. Gleich daneben stand ein Eimer mit einem blutgetränkten Verband, und der Kupfergeruch rief die Erinnerungen aus dem Keller des Hauptquartiers in ihm wach. Daran wollte er in nächster Zeit nicht denken.
    »Haben Sie es bequem, Nail?«
    »Jjjja, Sssir«, lallte Nail. »Tut mir verdammt leid, dass ich für eine Weile nicht einsatzfähig bin.«
    Valentine hob die Feldflasche neben dem Bett hoch. »Wasser?«
    »Ja, danke, Sir.« Er nippte an der Flasche. »Ich könnte was zum Essen brauchen. Ich war seit der Besprechung dauernd auf den Beinen.«
    »Ich kümmere mich darum.« Valentine wog den fremdartigen Gegenstand in der Hand wie einen Knüppel.
    »Gefällt es Ihnen, Sir? Sie können es haben. Das hat Brass sich einfallen lassen.«
    »Wozu ist das?«
    »Geben Sie her.« Nail nahm es ihm ab, richtete es auf die Decke und drückte auf einen Knopf. Ein Pfeil schoss
daraus hervor und bohrte sich in die Decke. Dr. Brough bedachte ihn mit einem giftigen Blick. Nail kicherte leise, wie ein Schuljunge, der dabei erwischt worden war, mit Papierkügelchen zu schießen.
    »Da ist eine wirklich stramme Feder drin. Die Winde ist oben. Man muss sie im Uhrzeigersinn drehen, um die Waffe bereitzumachen. Dann ist da noch ein Sicherungshebel auf der Vorderseite, den man umlegen muss … zum Schießen muss man dann nur noch den Knopf drücken. Ich habe ein paar Schnellholzpfeile für das Ding in meiner Tasche, die werde ich eine Weile nicht brauchen. Ich hasse es, so im Arsch und nutzlos zu sein!« Er schlug mit der Faust auf die unschuldige Bettdecke ein.
    Nail sprach nicht wie jemand, der eine Morphiumspritze erhalten hatte. Valentine hatte aber bereits gehört, dass Bären nach einem Kampf nur schwer zur Ruhe kamen.
    »Lieutenant, ich brauche Ihre Hilfe. Heute Nacht könnten uns einige Schlächter in den Schoß fallen. Meinen Sie, es wäre klug, Ihre Bären auf die Kompanien zu verteilen, um den Männern Mut zu machen, oder soll ich sie lieber hier behalten und erst einsetzen, wenn ich weiß, aus welcher Richtung der Angriff kommt?«
    Nail dachte darüber nach. »Sie sind es gewohnt, im Team zu arbeiten, Sir. Behalten Sie sie hier. Wahrscheinlich werden die Schlächter so oder so versuchen, sich den Weg hinter die Reihen freizubeißen, um da zuzuschlagen, wo sie den schlimmsten Schaden anrichten können. Mein Team wird sie vermöbeln.«
    »Danke, Nail.«
    »Geben Sie mir nur ein paar Tage, Sir. Eine Woche, dann bin ich wieder auf den Beinen. Rain kann das Team bis dahin führen. Falls … falls … falls ich es nicht schaffe, geben Sie ihm meine Streifen. Er hat sie sich verdient.«

    »Nail, da Sie jetzt ein bisschen Zeit haben, wollen Sie vielleicht ein paar Briefe schreiben? Haben Sie Familie oder eine Freundin?«
    »Ich bin ein Bär, Sir. Meine einzige Familie durchstöbert das Lager auf der Suche nach Essen. Sollten sie was finden, erinnern Sie sie daran, dass ich hier bin, flachliege und Hunger schiebe.«
    Der Appetit der Bären war berüchtigt und nur schwer zu befriedigen. Valentine hatte sie auf dem Marsch durch die Ouachitas, nachdem sie Martinez verlassen hatten, Rinde von Bäumen nagen sehen. »Ich sorge dafür, dass man Sie nicht vergisst. Das ist ein Versprechen.«
    Valentine wechselte einen Blick mit Brough und fragte sich, wie Das ist ein Versprechen sich wohl auf Nails Grabstein machen würde.

10
    B ig Rock Mountain im neunundvierzigsten Jahr der kurischen Herrschaft: Von oben betrachtet erinnern die Umrisse des Big Rock Mountain an einen adligen Gecken aus den Tagen der britischen Regency oder vielleicht an Elvis Presley in seinen letzten Tagen in Vegas. Der Arkansas River fließt von Westen auf die Stirn des Kings zu, von der dort, wo der Fluss von einer Klippe aufgehalten wird und nach Süden weiterfließt, sogar eine Schmalzlocke zu hängen scheint. Jenseits der kleinen Vorwölbung, die die Nase bildet, passiert der Fluss einen ausladenden Unterkiefer. Der Berg windet sich gen Osten, trennt sich langsam vom Fluss und mündet in einem übergroßen Kragen und dem Haar, das hinab nach North Little Rock wallt. Die Überreste der Interstate 40 verlaufen auf der Nordseite am Fuß des Hügels entlang.
    Diese malerische Erhebung erhielt im Jahr 1722 von Bernard de La Harpe auf seiner Reise mit den Quapaw-Indianern den Namen »La Grande

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