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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Sandsäcken, Schutt, Bahnschwellen und Schienen begraben war. Letztere stammten aus der demontierten Bahnstrecke, auf der der inzwischen zerstörte Zug zu der Station in der Nähe der alten Interstate verkehrt war.
    Von dem gelegentlichen Beschuss von den Pulaski Heights aus abgesehen, hatte es während der letzten achtundvierzig Stunden nur eine militärische Aktion gegeben, ein Scharmützel, das unter dem Namen »Der große ›Howling Grog‹ Hühnerraub« schon jetzt Eingang in die folkloristischen Erzählungen des Freien Territoriums fand: Ahn-Kha hatte zwei Züge in die Randbereiche von North Little Rock geführt und sämtliche Hühner, Gänse, Ziegen, Ferkel, Kälber, Schafe und Hauskaninchen eingefangen, die sie erwischen und in einen Sack stopfen konnten - was dazu geführt hatte, dass der Grog sich eine Ladung Vogelschrot aus einer Kaliber-20-Patrone eingefangen hatte -, während ein dritter Zug die Männer, die die teilweise zerstörte Brücke bewachten, aus tausend Metern Entfernung unter Beschuss genommen hatte. Ahn-Kha war mit zwei Hühnern in jeder Hand aus einem Hühnerhaus gekommen, als der Eigner ihn mit Schrot spickte, der von einem
Sanitäter namens Hiekeda mit sterilisierter Pinzette entfernt werden musste. Im Stile großer Lügengeschichten wurden die Umstände, die zu Ahn-Khas Verwundung geführt hatten, ebenso wie die Entfernung der Schrotkügelchen, immer übertriebener dargestellt bis hin zu einer bereits über Funk verbreiteten Version, in der Ahn-Kha sich mit einer Sau unter jedem Arm und sechs Hühnern in jeder Hand unter einem Fenster vorbeigeschlichen hatte, als eine achtzigjährige Frau ein Gewehr zum Fenster hinausstreckte und aus beiden Läufen auf ihn feuerte, während er sich bückte, um sich den Schuh zuzubinden. In dieser speziellen Version hatte der Schrot von einem chinesischen Schneider mit Stricknadeln anstelle von Essstäbchen herausgepickt werden müssen. Auf jeden Fall stellte dieser Raubzug die erste erfolgreiche Offensive der Big-Rock-Mountain-Garnison in diesem Kampf dar. Außerdem stahlen die Männer ein Dutzend Milchkühe eines Bäckers, die anscheinend auf ihrer Weide am Flussufer vergessen worden waren, und trieben sie über die zwei Haarnadelkurven der Serpentinenstraße auf der Südseite des Big Rock Mountain den Hügel hinauf.
    »Männer«, sagte Valentine, »Sie haben nun drei Tage am Stück Befehle befolgt, die nicht sehr sinnvoll erscheinen. Sie haben Ihre Pflicht getan, ohne Fragen zu stellen und ohne vernünftige Antworten zu erhalten. Das will ich jetzt für Sie alle in Ordnung bringen. Bitte erzählen Sie all denen, die derzeit an der Skyline Wache halten, was ich Ihnen jetzt sage.«
    Als »Skyline« bezeichneten die Männer den Rand der Kuppe, der mit Schützengräben und gefällten Bäumen begrenzt war, den Bereich, von dem aus die Hänge mit Gewehrfeuer gehalten werden konnten. Sie hatten nicht einmal ein Viertel der Männer, die sie brauchten, um diese Linie zu verteidigen; mit drei Kompanien konnte Valentine
gerade alle fünfzehn Meter einen Mann postieren, wenn er auf den Klippen über dem Steinbruch lediglich ein paar vereinzelte Wachen aufstellte.
    »Wir haben den ersten Schritt zur Rückeroberung der Ozarks von den Kur getan.«
    Weiter kam er nicht. Die Männer brachen in Jubelgeschrei aus. Das typische Johlen der Wachen des Kommandos Süd erfüllte die Luft. Valentine ließ den Jubel ausklingen und sprach ein stilles Dankesgebet angesichts der beschwingten Stimmung der erschöpften Männer.
    »Wir sind so weit hinter den feindlichen Linien, wie wir nur sein können. Zwischen uns und den Truppen im Norden und Süden befinden sich Quislingdivisionen, die schon bald gegen uns vorrücken werden.«
    Valentine wusste, er würde rundweg verdammt werden für das, was er nun erzählte: von den Männern, sollten sie herausfinden, dass er log, von seinem Gewissen, sollte er sie erfolgreich hinters Licht führen. Was er vorzubringen hatte, war bestenfalls eine Mutmaßung. Nach allem, was er wusste, würde das Kommando Süd Fort Scott oder Pine Bluff ansteuern. Da die Armee, die die Boston Mountains verteidigte, so oder so eine Farce war, entsprachen ihre Chancen, rechtzeitig Unterstützung aus dem Norden zu erhalten, etwa denen einer Schneeflocke in der Hölle. Und was den Süden betraf …
    »Wir stehen in Funkkontakt zum Kommando Süd. Dort ist man über den Schlag, den wir dem Gegner vorletzte Nacht versetzt haben, informiert. Wir haben der TMMP Sand ins

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