Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
eine Hure, aber wenn du meinst, es bringt was«, sagte sie, als Valentine ein paar Schlafzimmeranekdoten über General Hamm notierte. Er schrieb genug auf, um fünf Minuten mit Klatsch zu füllen. Dann folgte ein Hinweis auf die Sendung in der folgenden Nacht, in der das Publikum erfahren sollte, was General Hamm tat, um eine Erektion zu bekommen.
Da kein Mond am Himmel war, befahl Valentine den Beobachtern, eine Leuchtgranate über dem Fluss abzufeuern. Keine Spur von Aktivität auf dem Wasser; aber in den Posten der Dritten Division herrschte hektisches Treiben.
Er rief Styachowski, Post und Beck zu einer spätabendlichen Besprechung zusammen.
»Wir müssen morgen früh besonders aufmerksam sein. Ist irgendjemandem eine Zunahme der Aktivitäten da unten aufgefallen?«, fragte Valentine.
»Ja. Aufklärer haben die Fähre seit mindestens vier Tagen flussaufwärts verkehren sehen«, sagte Styachowski.
»Mir ist lieber, wenn diese Division mit uns beschäftigt ist, statt nach Hot Springs weiterzuziehen«, sagte Valentine. »Am frühen Abend haben wir Hamm ein paar Banderillas verpasst, und heute Nacht wird Smoke mit dem
roten Tuch wedeln. Er könnte bei Tagesanbruch angreifen.«
»Mit der ganzen Division?«, fragte Beck.
»Das nehme ich an. Er wird versuchen, uns zu überwältigen. Captain Post, stellen Sie so viele Männer wie möglich in Ihrer Linie auf, aber unauffällig. Captain Beck, ich möchte, dass Sie den westlichen Befehlsstand übernehmen. Schicken Sie Horchposten aus - ebenfalls unauffällig.«
»Ja, Sir«, sagten Beck und Post.
»Styachowski, sorgen Sie dafür, dass Ihre Schützenteams bereit sind. Wir brauchen gute Leute an den Mörsern, denn wir werden Granaten nahe an den eigenen Linien einsetzen.«
»Um drei Uhr morgens stehen alle bereit.«
»Major Valentine, bitte melden Sie sich im Funkraum«, plärrte der Lautsprecher.
»Bitte entschuldigen Sie mich«, sagte Valentine.
Er ging den Korridor entlang zur Treppe. Haufenweise Männer lungerten grinsend und scherzend in der Funklounge herum.
»Sir, wir kommen in die Nachrichten«, sagte ein Private.
»So? Tja, das sollten wir bei Gott auch. Unsere Leute haben den Kur mit gerade vierzehnhundert Mann eine Menge Kummer bereitet. Wir halten hier um die zehntausend auf Trab, wissen Sie?«
»Die Söldner von Sparta«, sagte ein offenbar belesener Soldat leise zu einem Kameraden, aber Valentines Ohren fingen die Worte doch auf.
Er ging hinunter in die Funkzentrale, wo Jiminez’ Ablösung das Headset aufgesetzt hatte.
»Ich habe das Baltikum-Bündnis auf Kurzwelle, Sir. Sie bringen Nachrichten. In der Zusammenfassung haben sie auch uns erwähnt. Gleich fängt die Wiederholung an.«
»Aufdrehen, kräftig und laut. Teufel auch, legen Sie es auf die Lautsprecher.«
»… im Kaukasus dauert an«, verkündete eine Stimme mit einem vage britisch klingenden Akzent. »Ein weiterer Kurlord im Rhonetal ist seinem Cousin vom letzten Monat gefolgt, als humanistische Guerillas sein Chateau eroberten und bewiesen, dass die Flamme des Widerstands in Westeuropa nicht erloschen ist. Sie hören Radio Freies Baltikum. Wir senden in der ersten Sprache der Freiheit für die Patrioten der Menschheit überall im Baltikum und der ganzen Welt und kommen nun zum Ende der Nachrichten aus Europa. Schauen wir nach Amerika, wo es etwas Neues zu der Kurznachricht gibt, die wir zuvor gesendet haben. Wir haben neue Einzelheiten über das Kommando Süd in den Ozark Mountains, die in jüngster Zeit zum Schauplatz schwerer Kämpfe geworden sind. General Martinez berichtet, dass Teile seiner Organisation eine bedeutende Nachschubbasis am Arkansas River im ehemaligen Little Rock infiltriert, erobert und zerstört haben. Für jene unter Ihnen, die kartographieren: Das ist eine wichtige rot-weiß-blaue Flagge für unsere Sache. General Martinez’ Leute haben sich mit schweren Waffen auf einem nahen Hügel verschanzt, von dem aus sie die ganze Stadt unter Kontrolle haben, und kürzlich ein Flussschiff versenkt, das Nachschub für die Truppen geladen hatte, die sich an der Front im südlichen Arkansas Gefechte mit dem Kommando Süd liefern. Er berichtet weiter, dass der Offizier, der vor Ort für die Artillerie zuständig war, Lieutenant Colonel Kessey, im Kampf verwundet wurde, und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass sie schnell genesen möge. Wir gratulieren dem wagemutigen und erfinderischen General. Diese Frühnachrichten widmen wir Ihnen und den Männern, die in Arkansas unter
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