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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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sich bewegte. Styachowski und die Bären gingen hinaus und versenkten Stück für Stück dort, wo sie zuvor einen Feuersturm entfacht hatten, ihre verbliebenen Mörsergranaten. Am nächsten Tag schafften sie es, einem der Fahrzeuge die Räder wegzusprengen. Es hockte da wie ein kaputtes Spielzeug in einem Sandkasten voller Geröll.
    Dann zog still die Dämmerung herauf. Das Störfeuer wurde weniger, und die Männer bekamen Gelegenheit, von Schlupfloch zu Schlupfloch zu huschen, ohne dass ihnen mehr als ein oder zwei Scharfschützenpatronen um die Ohren flogen. Valentine wachte über Hanks Schlaf. Er fühlte sich sonderbar entspannt. Vielleicht lag es an der Farbe von Hanks Wangen und seinen tiefen, ruhigen Atemzügen. Der Junge war auf dem Weg der Besserung. In Gedanken arbeitete er einen letzten Plan aus. Sein letzter Wurf in dem Würfelspiel, das mit zwei Sechserpaschen angefangen hatte.
    Er besprach seinen Plan bei einem nächtlichen Mahl mit Ahn-Kha, Nail und Styachowski. Post war schon im Vorfeld informiert worden und würde das Kommando über das übernehmen, was von den Rasiermessern übrig war - kaum mehr als eine klägliche Ansammlung Verwundeter in Unterständen oder in den Kellern von Solons Hauptquartier.
    »Einen Versuch ist es wert«, sagte Nail, der inzwischen wieder etwas zu Kräften gekommen war, und musterte den sonderbaren, fragezeichenförmigen Angriffspfad, den Valentine skizziert hatte. »Sie werden nach all der Zeit, und nachdem sie uns so nahe gekommen sind, nicht damit rechnen.«
    »Vielleicht rutscht ihnen dann das Herz in die Hose. Mehr noch als nach dem Verlust von Xray-Tango«, sagte Ahn-Kha, aber der Goldene ließ unglücklich die Ohren
hängen. Er war mit der Rolle einer Unterstützungskraft betraut worden.
    »Das einzige Herz, das mich interessiert, ist in diesem Turm«, sagte Valentine.

    Obwohl Nail geschwächt war, schloss er sich ihnen an. Valentine wollte sowohl ihn als auch Styachowski im Lager zurücklassen, aber die beiden bildeten eine ungewöhnliche Einheitsfront, der er sich nicht widersetzen konnte.
    Ihr Weg zum Fluss führte über die Klippe oberhalb des Steinbruchs. Valentine hatte sich nur einmal im Zuge seiner Ausbildung abgeseilt. Dennoch krochen er, Ahn-Kha und die Bären nun aus dem Graben und schlichen nach Westen, wo sie Seile an Baumstümpfen befestigten.
    »Ich möchte mitkommen, mein David«, sagte Ahn-Kha.
    »Tut mir leid, aber ich brauche deine Muskeln hier. Du musst uns zurück auf den Felsen ziehen«, sagte Valentine. »Aber bleib nicht hier und lass dich umbringen. Wenn sie dich überrennen, versuch es in dem Sumpfland im Norden. Geh zurück zu deinem Volk.«
    Ahn-Kha sah sich über die Schulter zu den geborstenen Mauern und eingestürzten Dächern um. »Mein Volk ist jetzt hier. Ich werde warten. Wenn mich keine Kugel erwischt, warte ich hier, selbst wenn ich noch mehrere solcher Winter erleben muss.«
    Valentine umfasste den Arm seines alten Verbündeten. »So lange bleibe ich nicht weg.« Er fädelte ein Seil durch den Ring eines Geschirrs, das sie aus einem ATM-Rucksack gebastelt hatten, und sprang über den Rand der Klippe.
    Natürlich verbrannte er sich die Hände.
    Während er sich die Hände desinfizierte und verband, luden die Bären ihre Ausrüstung auf ein Schlauchboot. Es
war grün und wölbte sich an den Enden empor wie ein Melonenviertel. Eine Kiste mit vier dieser Boote war auf dem ersten Zug gewesen, dessen Ladung auf dem Big Rock Hill gelandet war. Mit ein bisschen Glück und etwas tieferer Finsternis würde es ihnen gelingen, die Bären ungesehen auf die andere Seite zu bringen.
    Sie warteten mit dem halb aufgeblasenen Boot am Ufer. Es musste nur ihre Ausrüstung tragen, und je weniger es aus dem Wasser ragte, desto besser. Ein warmer Wind wehte zur Abwechslung über das Wasser. Der Sommer nahte, und die Frösche hießen ihn mit krächzenden Stimmen willkommen. Fledermäuse kamen aus ihren Uferhöhlen im Steinbruch heraus und jagten Moskitos. Dabei gaben sie hochfrequente Rufe von sich, die Valentine mit harten Ohren gerade noch wahrnehmen konnte.
    Valentine und die Bären waren nervös. Sogar Rain, der mit einer zweiten Reihe bräunlich gefärbter Messernarben am linken Arm begonnen hatte, trat von einem Bein aufs andere und murmelte beständig vor sich hin.
    Die Bären kauerten sich zusammen, während sie das Boot mit kleinen Blasebälgen aufpumpten und am Ufer nach Patrouillen Ausschau hielten. Die ATM hatte auf dieser Seite Männer an

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