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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Nachdem sie mit einem leisen Klirren aufgeschlagen war, führte er Valentine ein kurzes Stück weit einen Pfad hinauf. Valentine roch erneut Cannabis. Dieses Mal kam der Geruch von einer Gruppe von Männern in einer Senke.
    »Wie lange machen Sie schon bei diesem Zirkus mit?«
    »Lange genug, um zu wissen, dass er auseinanderfällt. Wenn Sie mich fragen, könnten uns ein paar Regimenter der Quisling-Milizen von diesem Hügel fegen. Mit Steinschleudern.«
    »Warum begreift das niemand außer Ihnen?«
    »Der General hat sie aus einer Notsituation außerhalb von Fort Scott rausgeboxt. Wenn ich es recht bedenke, waren diese Wachen-Brigaden die Einzigen, die mehr oder weniger heil aus dieser Lage herausgekommen sind. Jedes Mal, wenn sie dachten, sie hätten uns in die Enge getrieben, sind wir davongekomen. Wir hatten ein paar Fälle von Fahnenflucht, aber keine Todesfälle, seit er die Verantwortung übernommen hat. Essen, einfache Arbeit, Wein, Frauen und Gesang. Alles, was ein Soldat sich wünschen kann, wenn er nicht gerade auf einen Sieg hofft. Was man auch sonst von dem General halten mag, er weiß, wie man seinen Kopf wieder aus der Schlinge zieht.«
    »Ich schätze, er wird ihn auch aus Styachowskis Schlinge ziehen.«
    »Sie sind da mitten in einen Privatkrieg geraten, Valentine. Im Lager erzählt man sich, Martinez hätte versucht, seine Position auszunutzen, um ihr an die Wäsche zu gehen, wenn Sie verstehen.« Auf einer Rundholzbrücke mit einem Seil anstelle eines Geländers überquerten sie eine schmale Schlucht.

    »Hat er es nur versucht oder …?«
    Nail zwinkerte ihm zu. »Er hat es nicht geschafft.«
    »Und seither macht er ihr das Leben zur Hölle?«
    »Eher umgekehrt. Sie kam aus dem Hauptquartier in Mountain Home, eine dieser Unsichtbaren aus der Stabsabteilung, die plötzlich auftauchen, um irgendeinen Mist zu bereinigen. Schlaue Frau. Martinez hat sie zur Leiterin seines Geheimdiensts gemacht, aber sie hat den Dienst quittiert. Daraufhin ist sie in der Quartiermeisterei gelandet. Ich würde sagen, wenn diese Männer gut ernährt sind, dann haben sie das ihr zu verdanken. Die Einzigen, die diese Berge verlassen, sind ihre Plünderpatrouillen. Aber komische Vorstellungen hat die Frau.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sagt, sie wäre ein Bär.«
    Valentine kramte in seinem Gedächtnis. »Ich habe noch nie einen weiblichen Bären getroffen - andererseits kenne ich nicht viele von Ihrer Kaste.«
    Nail zuckte mit den Schultern. »So was gibt’s nicht. Wenn sie einer ist, ist sie auch der Einzige, dem ich je begegnet bin. Ich habe gehört, sie hätten ein paarmal versucht, Frauen zu Bären zu machen, aber diese Pampe, die die Weltenweber bei der Bärenweihung verabreichen, hat sie umgebracht.«
    »Wir haben einen Mann verloren, als ich Wolf geworden bin.«
    »Ja, das passiert bei den Bären auch. Aber bei Frauen liegt die Ausfallquote bei hundert Prozent.«
    Valentine roch eine Ansammlung von Menschen voraus, sogar gegen den Wind. »Wer sind die?«
    »Sie werden es in ungefähr fünf Sekunden herausfinden.«
    Sie kamen in eine Senke am Hang, in der Post ihr Lager aufgebaut hatte. Die Zelte lagen mitten in einem Meer aus
Uniformen. Wachen, Bären, Wölfe, sogar Miliz mit eingefärbten Insignien; alle erhoben sich, als Valentine und Nail über die Kuppe kamen.
    »Bei der Beerdigung der Grogs heute Morgen hat es angefangen«, sagte Post, der ihnen, direkt gefolgt von Ahn-Kha, entgegenkam.
    »Ich wäre gern dabei gewesen, aber ich musste heute Morgen als Zeuge aussagen« entgegnete Valentine.
    »Zuerst waren nur die Marines da«, berichtete Post. »Dann sind Finner und ein paar Wölfe dazugekommen. Andere sind ihnen einfach gefolgt. Und ehe die Gräber gefüllt waren, waren es schon Hunderte. Alle bewaffnet. Für eine Sekunde sah es aus, als käme ein Lynchmob auf uns zu. Dann hat Ahn-Kha etwas in seiner Sprache gesagt …«
    »Die Dritte Totenklage für die, die ungerechtfertigt den Tod finden«, fügte Ahn-Kha hinzu. »Die habe ich in Omaha so oft zitiert, ich könnte sie rückwärts aufsagen.«
    »Als Ahn-Kha gesprochen hat, haben alle die Köpfe gesenkt«, fuhr Post fort. »Und als er fertig war, haben wir uns nur gegenseitig angesehen. Als wären wir uns alle einig.«
    »Wir sind bereit, Ihrem Befehl zu folgen, Captain« sagte Nail. »Jeder dieser Männer hat seine Erfahrungen mit Martinez gemacht. Wir sind bereit für eine Veränderung.«
    Valentine sah in erwartungsvolle Gesichter von alten Freunden

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