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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Gebrülls nur bewundern. Aber sie hustete, als sie Luft holte. Vielleicht war sie krank; das wäre eine Erklärung für die Blässe. »Corporal Juarez, Sie und Ihre Männer eskortieren General Martinez zu seinem Quartier. Sergeant Calloway, geben Sie Private Rivers eine Schaufel und fangen Sie an, Gräber für die Grogs auszuheben.«

    »Aber tote Grogs werden …«
    »Tote Soldaten werden auf Watch Hill beerdigt. Genau da werden sie beigesetzt, direkt neben Ihren Männern.«
    Martinez, eingekeilt zwischen zwei nervös aussehenden Soldaten, musterte sie finster. »Dann viel Glück bei der Suche nach drei Offizieren, die mich verurteilen, Styachowski. Sie und dieser andere Meuterer haben mich festgesetzt. Sie können nicht zugleich als Richter und Ankläger fungieren. Wenn ich erst entlastet bin, werde ich Sie beide wegen Meuterei vor Gericht stellen und aufknüpfen.«
    »Captain Randolph, bitte suchen Sie eine Unterkunft für Captain Valentines Leute«, sagte Styachowski, nickte Valentine zu und folgte dem Corporal und seinen Leuten den Hang hinauf.
    »Post, die Männer sollen Schleppbahren für die Grogs bauen. Es tut mir furchtbar leid, Ahn-Kha«, sagte Valentine.
    Ahn-Kha blickte auf. Goldene weinten, in dem Punkt waren sie wie Menschen. Er hielt die Hände der toten Grogs. »Anscheinend ändert sich einfach nie etwas, mein David. Wir sind immer noch entbehrlich.«
    »Ahn-Kha, ich werde versuchen, dir eines Tages das Gegenteil zu beweisen. Aber erst möchte ich, dass unserem Glücklichen Paar Gerechtigkeit widerfährt.«
    Der Spitzname hatte nun einen bitter ironischen Klang und hinterließ einen üblen Geschmack in seinem Mund.

    Valentine bekam von dem Prozess nur im Zuge seiner Zeugenaussage etwas mit, und das, was er sah, gefiel ihm nicht. Die Krise in der Kommandostruktur erforderte schnelles Handeln. Der Prozess fand ohne vorangehende Befragungen schon am nächsten Tag in dem alten, im Ranchstil erbauten Ziegelgemäuer statt, das normalerweise
als Wachstube genutzt wurde. Früher mochte es einmal ein Ferienhaus oder ein ruhiger Rückzugsort am Ende einer kurvenreichen Bergstraße gewesen sein. Der Eigentümer hatte offenbar wert auf Weitläufigkeit gelegt. Breite Veranden, breite Türen, breite Fenster. Im Inneren teilte eine Ziegelmauer das Haus in einen ausgedehnten Wohnbereich und einen Schlafbereich mit mehreren kleinen Zimmern auf, die dank ihrer Kalksteinwände heute als Zellen genutzt wurden.
    Tische und Stühle wurden aufgestellt und füllten den großen Wohnraum beinahe zur Gänze. Die drei Richter saßen dicht vor der längsten Wand gegenüber von Anklage und Verteidigung, zwischen denen wiederum der Zeugenstuhl stand. Der kommissarische Lagerkommandant, Colonel Abraham, war dem Prozess ferngeblieben, da ein Offizier, der als Ersatz für einen beschuldigten Vorgesetzten einsprang, traditionell nicht als Richter eingesetzt werden sollte. Die nächstniedrigere Position in der zerrütteten Kommandostruktur hielt ein Colonel namens Meadows, der dem Verfahren vorsaß. Zu anderen Zeiten war er vielleicht ein guter Offizier gewesen, doch alles, was Valentine zu sehen bekam, war ein nervöser Mann, der zwischen Randolph und einem Lieutenant Colonel saß, an dem Valentines empfindliche Nase den Geruch von Marihuana entdeckte.
    Meadows hatte neben dem Daumen nur einen Finger an der rechten Hand. Er umklammerte ein Taschentuch, mit dem er sich alle fünfzehn Sekunden die schweißnasse Stirn abwischte. Draußen verfolgten haufenweise Männer, die von mit Martinez sympathisierenden Offizieren von ihren Pflichten freigestellt worden waren, den Prozess, so gut sie eben konnten, und begleiteten ihn je nach Verlauf mit Buhrufen oder Jubelgeschrei. Captain Moira Styachowski - Valentine erfuhr ihren Vornamen, als sie
seine Zeugenaussage aufnahm - übernahm die Rolle der Anklägerin. Sie schlug sich bewundernswert gut angesichts der Umstände, zu denen auch eine Kugel gehörte, die zum Fenster hereinflog und an ihrem Ohr vorbeizischte. Das Gericht vertagte sich auf den Fußboden.
    Das Gewehr wurde schließlich in einem Brombeergebüsch gefunden, nicht aber der Schütze.
    Nach diesem Fehlschuss schwor sich Valentine, er würde seine Schützlinge aus diesem Lager bringen. Dieser Teil des Kommandos Süd verwandelte sich gerade in ein Irrenhaus voller wütender und gut bewaffneter Trunkenbolde. Aber wie weit konnten sie zu Fuß mit einer schwangeren Frau, dem alten M’Daw und einem Jungen kommen, wenn ihnen ein

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