Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
Siedlungen verschaffen, die seiner Befehlsgewalt unterstanden. Meadows war einverstanden und hatte mit Unterstützung eines Stabsoffiziers angefangen, den gewaltigen Haufen an Quislingausrüstung durchzusehen. Alle schienen zufrieden zu sein, beinahe wie müde Pferde, die in vertraute Ställe zurückkehren durften.
»All diese Fehlbestände; das wird bei der nächsten Inspektion nicht gut für mich aussehen«, sagte Bullfrog.
»Sie werden es rechtfertigen können.«
»Wie?«
»Sie haben nur Ihre Arbeit getan und Leute rekrutiert und ausgerüstet.«
Bullfrog kratzte sich am Kopf, und Valentine wandte sich an Meadows.
»Colonel, ich denke, ich bin fit genug, um mit den Männern zu reden. Könnten Sie sie bitte zusammenrufen, Sir?«
Die Männer, die im Keller keinen Platz fanden, mussten sich für den Fall, dass ein Schlächter auf der Suche nach Lebenszeichen, wo keine sein sollten, durch die Gegend streifte, Nacht für Nacht verteilen. War die Sonne erst aufgegangen, kamen sie herbei, um etwas zu essen und Neuigkeiten auszutauschen. Von Ersterem hatte es in jüngster Zeit viel, von Letzterem wenig gegeben, aber alle sahen nach ein paar Tagen der Ruhe besser aus. Styachowski kreuzte auf und wischte sich einen Kaffeebart von den Lippen. Auch sie zeigte nun wieder frischen Biss. Den vergangenen Tag hatte sie damit zugebracht, Quisling-Papiere mit der Unterstützung eines Corporals aus Bullfrogs Pseudoquislingstruppe durchzusehen.
»Ich informiere die Leute, sobald die Morgenpatrouille zurück ist«, sagte sie.
»Lieutenant Frum, meinen Sie, Sie könnten ein paar Männer zum Wachehalten abkommandieren. Mir gefällt die Vorstellung nicht, ein Konvoi könnte zum Tanken vorbeikommen und diese ganze Horde Leute sehen.«
Bullfrog nickte. »Klar doch, Captain.«
»War irgendwas Besonderes heute Nacht?«
»Ein Zug nach Süden; sah aus, als hätte er Männer nach Texas und Louisiana zurückgebracht«, sagte Frum.
»Die Ozarks wirken sicher und befriedet«, sagte Meadows. »Wir sind geschlagen, und sie wissen es.«
»Der Zeitraum zwischen Eroberung und Ausbeutung ist immer ziemlich interessant«, kommentierte Styachowski. »Ich frage mich, ob die wirklich so gut organisiert sind, wie sie glauben.« Valentines Auswahl an Dokumenten aus Bullfrogs Akten hatte ihrem flinken Köpfchen ausreichend Informationen geliefert zu erraten, welchen Zug die Kolonne als Nächstes tun würde.
»Oder ob wir so geschlagen sind, wie die glauben«, fügte Valentine hinzu.
Valentine stand an einem der glaslosen Fenster im ersten Stock, gleich über dem Eingang zu dem Bürogebäude. Bullfrog war bisher noch nicht dazu gekommen, dieses Stockwerk nutzbar zu machen. Vögel flatterten zur einen Seite des Hauses herein und zur anderen wieder hinaus und flitzten über die niedrigen Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen und um die einzelnen Büroräume herum.
Valentine schwankte über Kriechpflanzen und knirschende Glassplitter zu dem Fenster und war erleichtert, dass keiner der Männer gesehen hatte, wie Ahn-Kha ihn mehr oder weniger nach oben getragen hatte. Die Männer und Frauen, die ihm aus General Martinez’ Lager gefolgt waren, saßen an dem Tor zu dem Grundstück und auf dem Weg zum Haupteingang; ohne Rang und Formation, nur eine Masse aus Gesichtern und unterschiedlichen Uniformen - von denen, wie Valentine auffiel, einige nach einer schnellen Wäsche immer noch feucht waren. Ein paar stießen einander mit den Ellbogen an, als Valentine auftauchte, und alle Gesichter wandten sich ihm zu. Das Geschwätz verstummte.
In dem erwartungsvollen Schweigen fühlte sich Valentine sonderbar unbehaglich.
Er holte tief Luft, ohne auf den Schmerz in seinem Brustkorb zu achten. »Sie wissen alle, dass ich eine Katze bin, richtig?«
»Ja, Sir«, antworteten einige der Leute. Valentine überlegte kurz, ob er sie dazu bringen sollte, ihm mit lautem Gebrüll zu antworten, aber er wollte ein ehrliches Gespräch mit ihnen führen und keine mit theatralischen Tricks gespickte Rede halten.
»Katzen arbeiten jenseits der kurischen Linien«, sagte Valentine. »Manchmal in der Uniform des Feindes. Ich habe das mehr als einmal getan.«
Er ließ seine Worte für einen Moment wirken, ehe er fortfuhr: »Wir werden uns auf den Weg in die Boston Mountains machen und nach Überresten des Kommandos Süd suchen. Aber wenn wir so weitermachen wie bisher, einen Schritt vor, einen zur Seite und wieder zurück, dann werden wir krank, hungrig, unbewaffnet und
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