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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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zuckte einmal heftig mit den Schultern, drehte sich und drückte Valentine seitlich zu Boden, doch der ließ nicht locker, so schmerzhaft Bullfrogs Gewicht auch auf ihm lastete. Er erwies sich als so zäh wie Rikki-Tikki-Tavi,
der seine Zähne in den Hals der Brillenschlange Nag gebohrt hatte. Zu Ehren seiner Familie hatte Rikki tot aufgefunden werden wollen, die Zähne im Feind vergraben, und zu Ehren des Meisterringers der Zulu-Kompanie hielt Valentine seinen Gegner weiter im Würgegriff und trotzte dem rotglühenden Schmerz in seinen Rippen. Dann erschlaffte Bullfrog.
    Valentine fürchtete einen Trick, bis er den warmen Urin an seinem Bein spürte und roch.
    »Der ist erledigt«, sagte Valentine, stand auf wackeligen Beinen auf und wischte sich den Dreck von den Kleidern.
    Bullfrog ächzte.
    »Jemand soll dem Sergeant ein Handtuch holen«, sagte Valentine und atmete gegen den Schmerz an.
    »Das reicht jetzt, Captain«, bellte Meadows. Er schnappte sich Valentine mit der gesunden Hand und dem Daumen und dem einzelnen Finger der versehrten und stützte ihn. »Männer, helft dem Sergeant hinein. Captain, Sie sollten Narcisse bitten, sich Ihre Rippen anzusehen. Der Rest von euch zahlt seine Wettschulden und geht wieder rein. Die Sonne geht bald unter.«
    Valentines Blick wanderte zu den geteerten Leichen an dem Lampenpfahl. Meadows nickte verständnisvoll.
    »Lieutenant Nail, schnappen Sie sich ein paar Leute und nehmen Sie die Leichen ab. Jeder, dem nach einem Faustkampf zumute ist, kann seine Aggressionen abarbeiten, indem er ein zwei Meter tiefes Loch gräbt.«

    »Du kommst wie kein anderer aus einer Schlägerei heraus«, sagte Narcisse am nächsten Morgen, als sie Valentines zerschlagenen Leib mit kühlen, nassen Handtüchern einwickelte. Bedauerlicherweise umfasste Bullfrogs beachtliche Ausrüstung keine Eismaschine.

    Valentine betrachtete sein Spiegelbild im Badezimmerspiegel. In einem großen rotblauen Bluterguss an seinem Kinn zeigte sich der erste Hauch von Gelb, und die rechte Seite seines Brustkorbs sah aus wie van Goghs Sternennacht .
    »Ich habe mir vorher noch nie einen Knochen gebrochen«, sagte er und betastete die empfindliche Stelle.
    Narcisse klopfte ihm mit dem handlosen Arm auf die forschenden Finger. »Lass das in Ruhe, dann wird es heilen. Es ist nur eine Rippe. Du kannst von Glück reden; deine Lunge kann die Luft noch halten, und du hast jede Menge Material, das die Rippe an ihrem Platz hält.«
    Schwere Tritte klangen auf dem Kellerflur auf, und gleich darauf tauchte Ahn-Khas gebückte Gestalt auf. Inzwischen hatten sich genug Männer aus Valentines Kolonne unter die Guerillas gemischt, dass Styachowski zu dem Schluss gekommen war, Ahn-Kha könnte ungefährdet in Erscheinung treten. Der Goldene trug etwas bei sich, das aussah wie ein aus Stahlrohr gefertigtes Korsett. Er hatte es aus Lederstreifen und den Rahmen einiger Bürostühle zusammengebaut.
    »Ich habe es angepasst, mein David. Probier es noch einmal an.«
    Ahn-Kha konnte so sanft wie eine gurrende Taube sein, wenn er nur wollte. Die mächtigen Arme, so dick wie gut gesättigte Pythonschlangen, wickelten sich um Valentines Leib und schlossen die Schnallen an dem Stützkorsett. Valentine hatte von jeher eine gute Haltung; die ständigen Ermahnungen zunächst seiner Eltern und später des erst vor kürzerer Zeit verstorbenen Vater Max hatten dazu geführt, dass er sich unwillkürlich aufrecht hielt, aber mit dem Stützkorsett, die Ellbogen leicht ausgestellt, kam er sich vor wie eine Statue in heroischer Pose. Aber dieses Mal konnte er atmen, anders als beim ersten Versuch.

    »Danke, alter Gaul.«
    Er schwankte hinaus auf den Korridor und bewegte sich ein wenig wie ein Betrunkener, während er versuchte, das Ausmaß seiner Schmerzen zu verbergen. Er konnte sein schlimmes Bein nicht schonen, wie er es üblicherweise tat. Mühsam ging er zu Meadows, der am anderen Ende des Flurs die Güter abhakte, die an Valentines Kolonne ausgegeben wurden. Ein etwas kleinlauter Sergeant - inzwischen, korrigierte sich Valentine in Gedanken, Lieutenant - Frum stand neben ihm, und der blaue Fleck unter seinem Kinn sah aus wie eine Schifferkrause.
    Colonel Meadows und Bullfrog verstanden sich gut genug, dass Valentine vorgeschlagen hatte, Meadows solle zusammen mit allen, die sich nicht in der Lage sahen, es bis in die Boston Mountains zu schaffen, in dem Unterschlupf bleiben. Bullfrog konnte sie als Guerillas einsetzen oder ihnen Arbeit in einer der

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