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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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zu werfen, aber die Fenster waren so dunkel getönt, dass von der Seite aus nichts zu erkennen war. Dann wurde die Tür auf der Beifahrerseite geöffnet, und ein Mann sprang heraus.
    »Achtung! Konsul Solon ist anwesend.«
    Ein Lautsprecher auf dem SUV plärrte übertrieben laut »Hail to the Chief«, und Valentine nahm Haltung an. Die Soldaten hinter ihm folgten seinem Beispiel.
    Der Konsul hatte etwas Kindhaftes an sich, obwohl seine faltige Haut verriet, dass er ein Mann in den Fünfzigern war. Er hatte das schmächtige Aussehen eines Menschen, der als Kind extreme Mangelernährung oder sogar Hunger erlitten hatte. Übergroße Augen, spärliches braunes Haar und ziemlich dünne Lippen an einem fleischlosen Kopf. Er war dürr wie eine Vogelscheuche und trotz des warmen Frühlingstages dick eingepackt in einen schweren Mantel und Schal. Valentine hatte in seinem Leben nicht viele Filme gesehen, aber in Pine Bluff hatte es ein
Kino gegeben, in dem mit irgendeinem Projektor Filme aus der Zeit vor 2022 vorgeführt wurden, und Konsul Solon erinnerte ihn an eine Figur aus einem alten Bogart-Film mit dem Titel Casablanca . Der Mann hatte einen skeptischen Ausdruck in den Augen, der Valentine an die Schwarz-Weiß-Bilder von Peter Lorre in dem Café denken ließ.
    Valentine trat einen Schritt vor, und Xray-Tango stieg aus dem Fond des SUVs und trottete herbei, um sich neben dem kleinen großen Mann aufzubauen.
    »Konsul Solon, dies ist Colonel Knox Le Sain. Sie erinnern sich sicher, dass er und seine Leute während der Flut für uns wie ein Geschenk des Himmels waren.«
    »Ja«, sagte Solon und nickte Valentine zu. Keiner der anderen Offiziere salutierte vor dem zivil gekleideten Mann, also tat Valentine es auch nicht. »Das neue Bataillon. Wie mir zu Ohren kam, haben Sie die Bayous zugunsten einer klimatisch angenehmeren Umgebung verlassen, Colonel. Ich mag Offiziere mit Eigeninitiative, Le Sain. Ich vertraue darauf, dass Sie die Ihre in Zukunft darauf beschränken, Befehle zu befolgen, statt eigene auszustellen.« Der Konsul sprach abgehackt, zerbiss förmlich die Worte. Sein Gefolge brachte ein kleines Mikrofon herbei und spannte ein Kabel zu dem SUV, um es anzuschließen.
    »Ja, Sir«, sagte Valentine.
    Er stellte seine Leute vor. Solon schüttelte Styachowski die Hand und dankte ihr, dass sie unter Einsatz ihres Lebens zur Rettung der neuen Hauptstadt von Trans-Mississippi beigetragen hatte. Er war höflich gegenüber Post, brach das Gespräch aber ab, als Post bei dem Bemühen, dem Konsul seinen Respekt auszudrücken, anfing herumzudrucksen. Die Lieutenants der einzelnen Kompanien traten vor, um guten Tag zu sagen. Nur einer vergaß sich
so weit, dass er vor Solon salutierte, doch der Konsul erwiderte die Geste nur belustigt.
    Als Valentine ihn zu dem Mikrofon begleitete, zog Solon eine Braue hoch. »Sie haben da einen ziemlich großen Grog, Colonel.«
    »Er ist ein guter Offizier, Konsul. Schlau wie ein Fuchs, und er hat eine Spürnase wie ein Bluthund. Die Männer befolgen seine Anweisungen.«
    »Ich bin kein Freund der Grogs, Colonel. Ihnen einen verantwortungsvollen Posten zu geben, das ist, nun ja, als hätte Caligula sein Pferd in den Senat berufen.«
    »Er ist nicht wie die Harpyien oder die grauen Affen. Er liest, schreibt und schlägt mich beim Schach.«
    »Dann nur zu. Aber gestatten Sie ihm nicht, Befehle auszugeben. In Trans-Mississippi ist kein Platz für Grogs. Weiter im Norden gibt es schon jetzt Ärger mit ihnen.«
    Er trat an das Mikrofon und sah die Männer an. Post nahm wieder seinen Platz vor den Infanteriekompanien ein, und Styachowski den ihren vor der Stabskompanie. Valentine stand auf halbem Wege zwischen beiden.
    »Männer des Jägerbataillons, dritte Division der Kampfverbände der Armee von Trans-Mississippi. Ihre Kameraden im Dienst an der Waffe heißen Sie willkommen. Die Zivilisation, der Sie angehören, dankt Ihnen. Aber ehe Sie sich mit allem Stolz und aller Ehre, die der Titel mit sich bringt, Soldaten nennen dürfen, sind Sie gefordert, einen Eid gegenüber dem System abzulegen, das ich repräsentiere. Gemeinsam werden wir eine glücklichere und hoffnungsvollere Welt schaffen. Bitte heben Sie nun die rechte Hand und sprechen Sie mir nach …«
    Solon wartete, bis er alle Hände in der Luft sah, ehe er fortfuhr. Valentine sprach die leeren Worte und lauschte Ahn-Khas donnernder Stimme hinter sich. »Ich schwöre feierlich die Treue zu den Paragraphen des Konsularrechts
der

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