Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
ihn an. »Ich weiß, es gibt viele Gerüchte über diesen Ort. Es sei eine Art Babylon für hohe Beamte der Ordnance. Oder man bekäme hier Glückspillen, aufgefädelt wie die Zuckerketten beim Mardi Gras. Ich kenne die Geschichten. Ich möchte nicht behaupten, Sie zwei Spaßvögel hätten versucht, hier reinzukommen, indem Sie so etwas Idiotisches getan hätten, wie sich beispielsweise gegenseitig mit Kleinkalibermunition vollzupumpen. Aber Xanadu ist kein Ort, an dem Sie wirklich sein wollen.
    Tatsächlich ist dies ein Krankenhaus für Patienten mit gefährlichen Infektionskrankheiten. Antikurische Terroristen sind auf die Idee gekommen, ein paar Designerkrankheiten zu entwickeln, die tödlich für die Hüter sind, was zur Folge hatte, dass es zu bizarren und höchst gefährlichen Mutationen gekommen ist. Darum haben wir dieses große Gelände und das Vieh hier. Je weniger unsere Tore passiert, desto besser. Für alle Fälle. Wissen Sie, wie Krankheiten sich entwickeln? Was Mikroorganismen sind?«
    »Ja, kleine Lebewesen, die in einen Tropfen Wasser passen. Und sie machen einen krank.«
    »Richtig. Und darum ist jeder Atemzug, den Sie innerhalb dieser Mauern tun, ein Risiko, und je näher Sie den Hauptgebäuden kommen, desto gefährlicher wird es. Sie sollten also Ihrem Glücksstern danken, dass Sie hier draußen behandelt wurden.«
    Valentine nickte. Interessant. Ist das alles nur Tarnung? Oder gibt es wirklich so ein Projekt, von dem ich nichts weiß?
    »Nach der Operation müssen wir Ihren Freund noch drei Tage zur Beobachtung hier behalten. Keine Sorge, Sie bekommen auch ein Bett, aber Sie werden dafür arbeiten
müssen. Betrachten Sie es als Bezahlung für die medizinische Behandlung Ihres Freundes. Und wenn Sie hier raus sind, dann gehen Sie zurück nach Kentucky und erzählen Ihren Freunden, dass das hier keine Apotheke ist, kein Bordell und kein Ort, an dem man seinen Tripper auf Kosten der Ordnance behandeln lassen kann. Es ist ein unheimliches Labor des Todes, und Sie können die Gefahren nicht einmal sehen. Haben Sie das verstanden, oder sollen wir es künftig auf die Seiten der Beinwürmer schreiben, die Sie uns verkaufen?«
    »Ich habe verstanden«, sagte Valentine. »Danke.«

11
    Xanadu im Oktober: Zwischen den Great Lakes und den Appalachen klang der Sommer in diesem Jahr lange nach. Im Osten Russlands und der Mongolei brach der bitterkalte Winter’72 grausam und schnell über das Land herein und führte zu einer Hungersnot in der Permafrost-Freizone. El Niño schickte heiße Luft über Aztlán im Südwesten und sorgte dafür, dass eine bestimmte Gruppe fliegender Draufgänger, die sich in der Wüste außerhalb von Phoenix ihre Wunden leckte, ihr Wasser rationieren musste. Florida, Georgia und die Carolinas ertranken in wolkenbruchartigen Tropenstürmen, die einer nach dem anderen vom Mittelatlantik aus über das Land fegten und einleiteten, was später als Schlammherbst bekannt wurde.
    In Ohio hätte es hingegen nicht idyllischer sein können. Auf wolkenlose, über zwanzig Grad warme Tage folgten kühle Nächte mit Temperaturen zwischen zehn und fünfzehn Grad, perfektes Wetter, um unter einer leichten Decke zu schlummern. Es blieb viel Zeit zur Apfelernte und zum Blaubeerenpflücken, und die
Truthähne waren in diesem großzügigen Jahr besonders fett geworden.
    In David Valentines Erinnerung stellte sich dieser erste Herbst seines Exils als grausige, aufwühlende Angelegenheit unter einem freundlichen Himmel dar. Wenn er träger gewesen wäre oder streitlustiger oder einfach ein Dieb, vielleicht hätte man ihn und Ahn-Kha dann aus Xanadu rausgeworfen, solange die Nähte des Goldenen noch nässten. Aber nach seinem ersten Tag auf den Feldern kam ihm die Schauergeschichte über biologische Kriegstaktiken unglaubwürdig vor, und so beschloss er herauszufinden, was sich hinter der sauberen, hübsch verfugten Fassade jener rötlichen Ziegelmauern verbarg.

    Das Jobangebot war keine große Überraschung. Es erreichte ihn während des Abendessens im »Bauernhaus« - ein kleines Wohngebäude, das Valentine an Prices Motel erinnerte und im Grunde nur eine Aneinanderreihung enger Räume darstellte, von denen sich jeweils zwei ein Bad teilten. Hier waren die rangniedrigsten Bewohner von Xanadu untergebracht, die Hilfsarbeiter.
    Eine Stufe höher standen die Hauswirtschafter, die sich in dem gemeinsamen Erholungszentrum gleich hinter dem Krankenhaus unter die Hilfsarbeiter mischten. Angesichts der

Weitere Kostenlose Bücher