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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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sehr durchzuschütteln. Die stabile Federung des Wagens tat das ihre dazu.
Auf der Ladefläche zählte Gail die Bodenunebenheiten, verlor aber bei siebenundsechzig den Überblick.
    Als sie auf der Uferstraße Richtung Stadt fuhren, sah Valentine auf den Hügeln zu beiden Seiten Lichtschein wie von großen Freudenfeuern.
    »Was ist das?«
    »Höllennacht«, sagte Boothe.
    »Und das heißt?«
    »Eine Art Tradition. Alte, verlassene Häuser werden zu Halloween bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Weiter draußen nehmen sie Getreidesilos und Scheunen.«
    In dieser einen Nacht ging es in der Stadt höchst lebendig zu. Menschen liefen kreuz und quer über die Straßen und brannten alles Mögliche ab, von Warnfackeln bis zu Kerzen, die in Kürbissen steckten, in die eine mit Reißzähnen bewehrte Fratze eingeschnitzt worden war. Valentine wunderte sich über die großen, orangefarbenen Kürbisse - Schlächter hatten eine fahle Haut ohne eine Spur von Orange; eine gelbe Zucchini hätte sowohl ihre Hautfarbe als auch ihre Gesichtsform deutlich besser wiedergegeben.
    Sie fuhren die Straße zur NUC-Herberge hinauf. Auch die stand in Flammen. Feuerwehr und Polizei bekämpften den Brand mit Wasserschläuchen.
    »Hatten Sie nicht gesagt, nur verlassene Gebäude werden niedergebrannt?«, fragte Valentine.
    Boothe stoppte den vierradgetriebenen Wagen in sicherer Entfernung zu der Feuersbrunst und der Menge der Schaulustigen.
    »Vielleicht hat ein Betrunkener es übertrieben. Ich sollte nachsehen, ob jemand …«
    »Nein«, sagte Valentine. »Bleiben Sie hier.«
    Er stieg aus. Ein Mann, der gekleidet war wie ein Footballspieler, trank aus einer Flasche in einer weißen Papiertüte.

    Valentine hörte einen schrillen Pfiff von der anderen Straßenseite. Duvalier und ein Mann in der schieferfarbenen Uniform der Ordnance mit einem alten US-Repetiergewehr über der Schulter und einer Reisetasche in der Hand rannten über die Straße auf den Lincoln zu.
    »Das mit der Fahrgelegenheit hast du offenbar ernst gemeint«, sagte Duvalier. »Tar, darf ich dir Corporal Scott Thatcher vorstellen?«
    Valentine war ihm bereits bei dem Tanzabend begegnet. Thatcher hatte ein knochiges Gesicht, dessen Bestandteile jedoch recht ansprechend angeordnet waren.
    »Bist du deiner Sache sicher?«, fragte er Duvalier, doch Thatcher antwortete an ihrer Stelle.
    »Ich will hier raus, Sir. Ganz raus, wenn möglich.« Er senkte die Stimme. »Ins Freie Territorium.«
    Valentine gefiel die Sache nicht. Der Junge konnte sich eine gute Stellung innerhalb der kurischen Zone verschaffen, wenn er sie auslieferte. Und mit dem Gewehr über seiner Schulter und der Pistole an seiner Hüfte war er zweifellos schwer genug bewaffnet, um die Kontrolle zu übernehmen …
    Denkst du das wirklich? Oder geht es darum, dass Alessa jemanden kennengelernt hat, der ihr etwas bedeutet?
    Bei Valentines erster Flucht aus der kurischen Zone hatte er mit einem Zug der Wölfe der Zulu-Kompanie eine Flüchtlingsfamilie in Sicherheit bringen wollen und war an die Schlächter verraten worden. So etwas würde er nicht noch einmal zulassen.
    Andererseits wären eine Ordnance-Uniform mit den Abzeichen eines Unteroffiziers und Ortskenntnisse durchaus praktisch, vorausgesetzt, man konnte Thatcher trauen.
    »Er ist in Ordnung, Val«, sagte Duvalier. Dass sie ihn mit seinem echten Namen ansprach, musste etwas bedeuten. »Er kennt die Gegend. Ich vertraue ihm, also kannst du das auch.«

    »Wir werden sehen.«
    »Sagt der Mann, der es fertigbringt, mit drei - bitte nachzählen, Ladies und Gentlemen, drei Frauen zum Tor herauszukommen. Neue Besen kehren gut, was?«
    Valentine ging nicht auf die Spöttelei ein. »Sie müssen Ihre Tasche auf das Dach packen. Das Gewehr kommt hinten rein. Und geben Sie mir die Pistole.«
    Thatcher reichte ihm die Waffen. Valentine gab das Gewehr Ahn-Kha, der immer noch auf der Ladefläche saß.
    »Setzen Sie sich auf den Beifahrersitz«, sagte Valentine. »Und vergessen Sie nicht, dass auf dem Sitz gleich hinter Ihnen noch ein Gewehr ist.«
    Valentine fragte sich, ob der Wagen groß genug für alle war. Duvalier quetschte sich zwischen Fahrer- und Beifahrersitz gleich neben Thatcher. Valentine und Pepsa saßen auf der Rückbank.
    »Ist das Feuer dein Werk?«, fragte er Duvalier, als sie sich von dem Brand und den Schaulustigen entfernten.
    »Ja, aber das ist nur ein Ablenkungsmanöver. In einer halben Stunde wird das örtliche Polizeirevier seine Futterkarren und sein

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