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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Rasiermessern und nahm lächelnd die eine oder andere Gratulation entgegen, obwohl er sich eigentlich nur ein bisschen Ruhe und eine Gelegenheit zum Nachdenken wünschte. Meadows hatte
sich bemüht, dieser bittersüßen Party etwas mehr Glanz zu verleihen, doch er hatte nur erreicht, Valentine die Freude an den Festlichkeiten endgültig zu ruinieren.
    Hör auf damit, du dummes Grogbalg. Du ruinierst dir das Vergnügen, nicht Meadows.
    Damals, als er das opulente Theater in Pine Bluff hatte besuchen können, hatte es dort bisweilen Filmvorführungen gegeben. Er erinnerte sich, wie er einmal, als er zu früh für die Abendvorstellung eingetroffen war, im Saal gesessen hatte, während der vorhergehende Film noch gelaufen war; der Geruch von Popcorn und Schweiß auf den Plätzen rund um ihn herum, er selbst unfähig, das Blut aus der winzigen, offenbar beim Rasieren entstandenen Wunde seines Nebenmannes auszublenden, dessen Geruch in seine unerfahrene Wolfsnase gedrungen war.
    In der Nachmittagsvorstellung, die den Familien gewidmet waren, wurde ein Zeichentrickfilm für Kinder gezeigt, ein Film voller bunter Farben, die sogar über den lumpigen kleinen Projektor gut zur Geltung kamen, der mit der elektronischen Videoanlage zusammengebastelt worden war. Er erinnerte sich an einen Haufen Kinderspielzeug in einer Kiste und eine mechanische Kralle, die dann und wann herabstieß und eines aus den Dutzenden identischer Spielzeuge herausnahm. Die Spielzeuge reagierten auf die mystische Auslese der Kralle, als wäre es eine religiöse Zeremonie.
    Nie hatte er eine elegantere Wiedergabe der wesentlichen Charakteristik des Lebens innerhalb des knirschenden Start-Stopp-Systems des Kommandos Süd erlebt. »Die Kralle bestimmt!« Befehle fielen und rupften einen aus der einen Welt heraus und setzten einen in eine andere um.
    Duvalier bot ihm einen frischen, kühlen Krug mit noch kälterem Bier an. »Schätze, das war es mit deinem Einsatz als Katze«, sagte sie. Ihre Augen waren nicht so strahlend
und lebendig wie sonst; entweder hatte sie wieder Verdauungsprobleme oder sie hatte weiter getrunken. Valentine schnupperte ihren Atem und kam zu dem Schluss, dass es an Letzterem liegen musste.
    Der Strudel der Gratulantengesichter löste sich auf, nachdem er den Krug genommen, ihn feierlich nach Norden, Süden, Osten und Westen gehoben und einen Schluck getrunken hatte.
    »Hast du diesen Weltenweber erwischt?« Beim zweiten Schluck war das Bier schon nicht mehr so beißend.
    »Nein. Es hat ein Gerücht gegeben, dass einer von ihnen von einem Spion getötet wurde, den die Kur letztes Jahr eingeschleust haben. Schätze, die Kur haben ihre eigene Katzenabart.«
    Valentine hatte alle möglichen Gerüchte über Menschen gehört, die im Dienst der Kur eine besondere Ausbildung genossen hatten. Dass sie Gedanken lesen konnten oder Wasser in Wein verwandeln oder die Blitze in einem Gewitter umleiten. Von Schlammlawinen bis hin zu falsch adressierter Post wurde alles kurischen Spionen zur Last gelegt.
    Valentine zuckte mit den Schultern.
    »Sie werden sich bei uns melden. Das tun sie immer, auf die eine oder andere Art. Nicht wahr?«, fragte Duvalier.
    Ihre letzten Worte hatten etwas zu flehentlich geklungen. Für Duvalier waren die Weltenweber etwas Ähnliches wie die Engel Gottes auf Erden; und die Art, in der sich die entfremdeten Artverwandten der Kur zeigten, verstärkte diesen Eindruck noch. Diese kühle, gefährliche Frau hatte plötzlich die Augen eines Kindes, das an einer Straßenecke auf ihre verlorenen Eltern wartet.
    »Geheimnistuerei gehört zu ihrem Geschäft«, sagte Valentine.

    Sie leerte ihren Krug. »Hast du Lust, die Party zu sprengen?«
    Das Bier wirkte schnell. Schon jetzt war Valentine danach zumute, der Musik zu lauschen und mit Post über die Beine der Schwestern zu debattieren. Aber er konnte Duvalier nicht allein lassen, beschwipst und verunsichert wie sie war.
    »Ja«, log er.
    Ihre Schultern bogen sich etwas weiter zurück, und ein wenig mehr von ihrem roten BH tauchte unter dem Oberteil auf. »Wohlan, McGruff«, sagte sie.
    Valentine war ziemlich sicher, dass es Macduff heißen musste - Vater Max hatte seine Schüler zwei Shakespeare-Stücke im Jahr aufführen lassen -, aber er wollte ihre so plötzlich wieder bessere Stimmung nicht mit einer so trivialen, nun ja, Trivialität belasten.
    Die Leute waren dabei, eine Art Wagenrennen mit Rollstühlen auf die Beine zu stellen, Narcisse gegen einen Soldaten, dessen Bein

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