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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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sagte sie, als sie dort war.
    »Soll ich dir irgendetwas aus dem Vorratslager holen?«
    »Nein, ich meine … wegen Fruchtbarkeit und so.«
    Valentine fragte sich eine erbärmliche Sekunde lang, wie wohl seine Tochter aussehen mochte. Wahrscheinlich hatte sie dunkle Haare und Augen; sowohl er selbst als auch Malia Carrasca waren dunkle Typen.
    »Ich habe in meiner ersten Woche im Arbeitsregiment Grundlagen der Gesundheitspflege gelernt«, sagte Valentine. »Gute Soldaten schießen nicht, ehe sie Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, um keine Unschuldigen in Mitleidenschaft zu ziehen.«

    Sie lachte, brach aber abrupt ab. »Au, mein Kopf.«
    Jemand klopfte so heftig an die Tür, dass sie in ihren Angeln erbebte.
    »Herein«, rief Valentine.
    Ahn-Kha stand auf der Schwelle und hielt fünfundneunzig Prozent des Lichtscheins ab, der durch die offene Tür hätte fallen müssen.
    »Abschließende Besprechung um zwölf, Major. Anweisung des Colonels. Drei Generäle werden zugegen sein.«
    »Danke. Iss was …«, sagte Valentine und zeigte auf das Tablett. Narcisse bedachte ihn zum Frühstück stets mit der dreifachen Menge dessen, was er essen konnte. Auf diesem Tablett lag ein Haufen Schinkenaufschnitt, so hoch wie die Bibel der New Universal Church dick war.
    Ahn-Kha quetschte sich zwischen Stuhl und Tisch. »Generäle, was?«, sagte Duvalier. »Ich werde mich dünn machen. Streifenhosen sind nur was für Clowns.«
    Valentine musterte seine Kampfanzüge und überlegte, welcher gut genug gebügelt war für diese Gelegenheit.
    Eigentlich keiner. Welche Bedeutung den Rasiermessern auch innewohnte, was immer an diesem Nachmittag enden würde, mit zerknitterten Hosen hatte es nichts zu tun.

    »Es tut mir leid, Valentine«, sagte Meadows aus dem Mundwinkel, als sie sich den vier Generälen auf der Bühne näherten, die am vorangegangenen Abend Black Lightning kaum in Schach hatte halten können. »Er ist in letzter Minute aufgetaucht.«
    Post und einige der anderen Verwundeten, die stationärer Versorgung bedurften, saßen hinter ihnen auf der Bühne, damit auch sie etwas sehen konnten. Die anderen Rasiermesser hatten sich auf dem Parkplatz vor der Bühne zu einem U aus sechs ausgedünnten Kompanien formiert.
Ahn-Kha stand bei den höheren Offizieren, Hank bei einer Gruppe Aspiranten, und Narcisse verfolgte das Geschehen von der Schulter des Ehemannes einer seiner Soldatinnen. In der Mitte nahmen Fahnenschwinger der Bären die Flagge mit der Schweinesilhouette ab. Sie stellten sich nicht sehr geschickt an, und die Männer prallten wie gegnerische Spieler in einem schlecht getimten Spielzug beim Football aufeinander. Die Bären stellten sich bei vielem ungeschickt an.
    Nur nicht im Kampf.
    Sie präsentierten Meadows die dreieckig gefaltete Flagge, der sie entgegennahm wie ein Baby.
    Valentine musterte die Reihe der Männer zum wahrscheinlich letzten Mal. Sie wirkten hart in ihren Kampfanzügen, hart auf eine entspannte Art, die nur Männer, die ein Blutvergießen erlebt hatten, zustande brachten. Aber Valentine sah in ihnen keine Helden mit eisernen Muskeln. Für ihn waren sie eher wie mundgeblasene Glasfiguren, wunderschön in ihrer Verschiedenheit, ihren unterschiedlichen Hautfarben, Größen und Gestalten. Und wie Glasfiguren konnten auch sie von winzigen, herumschwirrenden Granatsplittern binnen eines Wimpernschlags zu Trümmern zerschmettert werden, Trümmer aus Knorpeln, Blut und halb verdauter Nahrung. Dergleichen hatte er mehr als einmal erleben müssen, und einmal reichte voll und ganz für einen geistig gesunden Menschen.
    Ihre Verwundbarkeit machte sie für ihn noch wertvoller.
    Dann drehten er und Meadows sich um und gingen auf die Generäle zu. Valentine kannte jeden von ihnen beim Namen, aber nur einen aus persönlicher Erfahrung.
    General Martinez.
    Der Mann, der zwei seiner Grogs exekutiert und Ahn-Kha beinahe vor Valentines Augen ermordet hätte, war
unter den Offizieren, die sich anlässlich dieser Zeremonie versammelt hatten, der zweithöchste und nur MacCallister untergeben, der den Dallas-Fort-Worth-Feldzug kommandiert hatte. Valentine wusste, dass er irgendwo weitab von der Front einen Posten erhalten hatte als Belohnung für seinen Widerstand - wenn man das so nennen konnte - während Solons kurzer Herrschaft über die Ozarks.
    Zwischen Valentine und Martinez herrschte böses Blut, und wie zur Krönung der Ironie der ganzen Geschichte hatte Valentines Aufruhr in Little Rock und die Verteidigung des Big

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