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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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unauffälligen Gebäude am Rande des Campus widmete sich eine Gruppe Wissenschaftler der Erforschung
der Kur, eine Einrichtung, die einigen Wenigen als »die Miskatonic« bekannt war. Von Werkzeugmaschinen bis hin zu wissenschaftlichen Archiven versteckte sich alles Mögliche auf dem überwucherten Campus des SEARK oder »The Ark«. Ein ganzes Gewächshaus auf dem Gelände diente allein der Unterbringung von Pflanzen, die dazu benutzt werden sollten, die Eingänge zu unterirdischen Lagern zu verbergen, und die Wahrscheinlichkeit, dass in den Kellern unter den Klassenräumen Sprengstoff gelagert wurde, war umso höher, je ausgebrannter und ausgedienter die darüberliegenden Räume aussahen.
    Die Irreführung mit The Ark in Pine Bluff funktionierte. Das Kommando Süd jagte, als es das Arsenal verließ, bergeweise Müll in die Luft, so dass es aussah, als wären allerlei Gerätschaften vernichtet, nicht versteckt worden. Die Miskatonic verwandelte in einem mächtigen Feuer außerhalb des Instituts große Stapel alter Telefonbücher in feine, weiße Asche.
    In dem Jahr nach Solons Herrschaft ist Pine Bluff nur noch ein Schatten der lebhaften Stadt am Flussufer mit ihren Märkten und Geschäften, ihren Schmieden und Schneidereien. Ein Teil der Bevölkerung trägt immer noch das matte Gelb und Orange von Solons Konföderation von Trans-Mississippi, andere huschen umher wie hungrige Bettler, während sie nach verlorenen Freunden und Angehörigen Ausschau halten und sich in Geschäften und am Hafen nach vertrauten Gesichtern umsehen.
    The Ark hat dank der Zeit, in der das Gelände als Archiv gedient hat, neuen Auftrieb bekommen. Die Miskatonic ist aus den verbrannten Überresten auf dem Campus A in die McGeorge Hall umgezogen, ein dreistöckiges Ziegelgemäuer, frisch gestrichen mit weißen Pfeilern vor dem Eingang und neu gepflanzten Bäumen, die vom Dach und vom Eingangsbereich entfernt worden waren. Würde jedoch das Gebäude all die Fakten und Geheimnisse widerspiegeln, die es in seinem Inneren verbirgt, dann müsste es ein Dutzend Geschosse hoch und aus schwarzem Granit gemeißelt sein. Hörner würden aus dem Dach hervorragen und Luchsaugen
aus den Ritzen in den immer noch mit Brettern vernagelten Fenstern starren …

    David Valentine sprang schon aus dem Zug, ehe er zum Stillstand kam, und landete geschickt auf seinem gesunden Bein. Er meldete sich in der Wachstation, machte sich ein weiteres Mal mit den bescheidenen Sehenswürdigkeiten der von Hügeln umgebenen Stadt vertraut und genoss das Gefühl, den klapprigen Zug endlich verlassen zu haben.
    Dank des ständigen Anhaltens nichtmilitärischer Züge hatte die Reise von Texarkana hierher lange gedauert. Er verbrachte eine Nacht in Hope und erfuhr, dass die berühmte Vereinigung von Texas und Arkansas tatsächlich in dem nahen Örtchen Fouke stattgefunden hatte. Vielleicht mit Blick auf die Geschichte, vielleicht auch aufgrund einer realistischen Einschätzung der Begeisterung der Soldaten, die sich rühmen konnten, bei dem Arkansas-Texas-Fouke-Ereignis dabei gewesen zu sein, hatte das Kommando Süd die Neuigkeit über einen Sender im temporären Hauptquartier eines untergeordneten Generals in Hope in die Welt hinausgeschickt. Valentine investierte zehn Dollar in einen nachmittäglichen Ausflug von Hope zum Ort des Geschehens (kaltes Mittagessen inklusive) und bewunderte die beiden Staatsflaggen auf einem kleinen Hügel gleich neben einem Bach, an dem noch immer Bier-und Whiskeyflaschen von den Feierlichkeiten kündeten.
    Er schlenderte auf den Hauptstraßen von Pine Bluff hin und her. Die Zeit der Besetzung schien all die fröhlichen Farben aus der Stadt gespült zu haben, an die er sich aus seiner Anfangszeit bei den Wölfen, als er an der Akademie studiert hatte, erinnerte. Blumenkästen und bunte Kreidewerbeschriften auf den Mauern waren verschwunden,
Schaufenster, in denen einst Puppen alles Mögliche von praktischen Kitteln bis hin zu gerüschten Brautkleidern dargeboten hatten, leer, und sogar die kraftlos wirkenden Beerensträucher und die leergepflückten Obstbäume, die jeden freien Winkel ausfüllten, trugen ihren Teil zur Geschichte der Besetzung bei.
    Diese Zeugnisse des Geschehens erinnerten ihn aus irgendeinem Grund an die Rasiermesser. Gesichter, die nicht mehr da waren, tot oder einfach fort. Am meisten vermisste er Hank, sogar noch mehr als Narcisse oder Ahn-Kha. Die beiden konnten auf sich selbst aufpassen. Aber Hank war wenig begeistert ins

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