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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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konnte sie einfach
achselzuckend als bloße Kinder verunglimpfen. Nur, dass die Kinder mehr oder weniger handverlesen waren und morgens, mittags und abends lernten, um sich ihre ersten Sporen zu verdienen. Kinder verausgabten sich nicht um vier Uhr morgens beim Sport und schliefen um Mitternacht über einem Stapel Bücher ein.
    Hier gab es keine ehemaligen Lehrer zu besuchen - Frontoffiziere nahmen sich ein oder zwei Jahre Zeit zum Lehren, aber nur die Kadettenschule war permanent in Betrieb, und Valentine hatte deren Campus nur aufgesucht, um seine Eignungsprüfung abzulegen. Er ging über den Bürgersteig, der an dem inneren Zaun vorbeiführte, geradewegs zur Miskatonic.
    Das neue Gebäude schien dreimal so groß zu sein wie das alte. Vielleicht hatte sich das Kommando Süd endlich entschlossen, die Wissenschaftler ernst zu nehmen. An der Miskatonic wurde erforscht, wie die Kur und andere gefährliche Lebewesen, die sie »rübergebracht« hatten, interagierten und wie sie dachten, statt nur existierende Bedrohungen zu katalogisieren und zu quantifizieren.
    Valentine hatte die »Sonderlinge« der Miskatonic als Student der Militärakademie dann und wann besucht und hatte in Form von Abschlussbesprechungen nach jedem Aufenthalt in der kurischen Zone Kontakt zu ihnen gehabt. Bei diesen Besprechungen hatte er es stets mit einem bunt gemischten Trio zu tun gehabt: ein junger Student, der als Stenograf zugegen war, ein intellektuell wirkender Fragesteller und schließlich noch ein älterer Mann oder eine ältere Frau, der oder die schweigend zuhörte und nur selten selbst eine Frage stellte, die beiden anderen aber manchmal in einen anderen Raum beorderte, woraufhin die Befragung eine andere Richtung einzuschlagen pflegte. Ein paar der »Alten« kannte er - jedenfalls dem Aussehen nach - gut genug, dass er hoffte,
er könnte Posts geheimnisvollem Brief mit ihrer Hilfe auf die Spur kommen.
    Zwei Arbeiter beugten sich über einen Anbau am Eingang, einen kleinen, gemauerten Beobachterstand gleich neben der Tür. Valentine passierte eine Glastür, dahinter befand sich noch eine zweite Tür, aber der Glaseinsatz fehlte.
    Das ganze Institut roch wie frisch herausgeputzt. Aus einem der Flure wehte Valentine ein Hauch frischer Farbe in die Nase.
    Gut ein Meter achtzig ordentlich uniformierte Muskelmasse erhoben sich an einem Schreibtisch. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Valentine fragte sich, ob die Hand, die lässig am Rand des Schreibtischs herabbaumelte, in der Nähe einer Waffe oder über einem Alarmknopf verweilte. Zwei weitere Wachmänner beobachteten ihn von einem Balkon im Obergeschoss.
    Die Abläufe hatten sich seit seiner Ausbildung verändert. Beim letzten Mal war er einfach in das Gebäude spaziert und so lange herumgelaufen, bis er irgendwo betriebsame Geräusche vernommen hatte.
    Erneut griff Valentine nach seiner Kennkarte und kam sich ein wenig vor, als wäre er immer noch in der KZ. »David Valentine zur Nachbesprechung meines Abschlussberichts vom 18. August.«
    Der Soldat tat, als würde er eine Liste zurate ziehen.
    »Ich habe keine …«
    »Tut mir leid, Corporal«, sagte Valentine ruhig. »Vor ein paar Monaten habe ich eine Aufforderung zu einer erneuten Befragung erhalten. Ich komme gerade erst aus Dallas zurück, und die Spinner haben mir gesagt, ich solle mich melden, wann immer meine Pflichten es mir erlauben. Die Pflichten erlauben es jetzt, also bin ich hier.«

    »Kann ich diese Aufforderung sehen, Sir?«
    »Die hat im Aktenschrank des Regiments gelegen, der während der Belagerung von Dallas einer 122er zum Opfer gefallen und von jedem Soldaten, dem ein Verfahren wegen Trunkenheit oder Disziplinlosigkeit gedroht hat, in Ehren beigesetzt worden ist. Wollen Sie den Alten jetzt anrufen und den Weg freimachen, oder soll ich zur Nachmittagsmatinee ins Saenger gehen und an meinem Beschwerdebrief arbeiten? Vielleicht kann ich mir ja meine Auslagen für Hotel und Verpflegung aus Ihrem Sold erstatten lassen.«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte der Corporal. »Das liegt alles nur an diesen Eierköpfen. Die leiten das Institut wie einen Obststand. Man könnte glauben, die Sicherheitskräfte wären ihr Feind. Könnten Sie einen Augenblick warten?«
    »Wozu die neuen Sicherheitsmaßnahmen?«
    »Kurischer Agent. Sechs Männer haben sich bei der Jagd auf ihn gegenseitig beschossen.«
    Valentine sah sich in dem Foyer nach einem Stuhl um, aber die beiden einzigen, die er sehen konnte, stützten einen improvisierten

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