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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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für uns«, sagte Moyo, kam um seinen Schreibtisch herum und schüttelte Cotswald noch einmal die Hand. »Hahn, bring Stu runter in die Loge und sorg dafür, dass er es bequem hat. Es sei denn, Sie wollen einen kurzen Blick auf das Inventar werfen?«
    Valentine mochte gar nicht an die Gesichter denken. »Nein, ich seh mir erst mal Ihre Spiele an. Und Ihre Bar.«
    »Ich werde ungefähr in einer Stunde unten sein. Vorher muss ich rauf und meinen eigenen Bericht abliefern.« Mit einer Kopfbewegung deutete Moyo auf den abgesperrten Korridor.
    »Sie gehen wirklich rauf?«, fragte Valentine, und er musste seine Verwunderung nicht vorgaukeln.
    »Nur in eine Audienzblase. Schon mal in einer gewesen?«
    »Nein«, sagte Valentine.
    Moyos Gereiztheit legte sich ein wenig. »Mein Vorgänger hat sich immer Zitronenschale in die Nasenlöcher gerieben, um den Geruch abzuwehren. Aber mir machen vor allem die Wände zu schaffen. Dieser Kleister, den die benutzen. Der saugt irgendwie die Feuchtigkeit aus der Luft auf. Alles da drin ist tropfnass, und wenn einem dann ein großer Tropfen auf die Schulter fällt … na ja, man erschreckt sich. Das fühlt sich an, als würde einem jemand auf die Schulter tippen.«
    Valentine durchbrach die Stille, die diesen Worten gefolgt war. »Dann sehen wir uns später zu einem Drink.«
    »Klar. Hey, Stu, vermissen Sie nicht was?«

    »Was denn?«, fragte Valentine.
    »Sieht aus, als hätten Sie Ihr Geldbündel fallen lassen.« Moyo zeigte mit dem Finger darauf. »Es ist gleich hier unter dem Schreibtisch.«
    Das war’s dann wohl mit der Ausrede, um noch einmal herzukommen … »Muss rausgefallen sein, als ich nach der Münze gegriffen habe«, sagte Valentine errötend. »Das wäre ärgerlich gewesen; das ist mein Taschengeld.« Valentine nahm die Scheine wieder an sich, die er Augenblicke zuvor unter den Schreibtisch gestupst hatte.
    »Ich verzichte auf die zehn Prozent Finderlohn«, sagte Moyo. »Hahn, gib mir die neuesten Verschiffungszahlen mit Zielorten, und wenn du rausgehst, dann schick diesen Arsch Peckinsnow rein, ja?«

    Beim Hinausgehen steckte Valentine Cotswald den Messingring zu, während der Hahn seine Tasche aus seinem Schreibtisch holte. Valentine fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Cotswald den Ring »überprüft« hatte. Zwar war ein Messingring gegenüber den Kur oder ihren Schlächtern nicht viel wert, wenn er nicht am Finger seines wahren Eigentümers steckte, aber er stellte immer noch ein machtvolles Instrument dar, wenn es darum ging, die Leute auf den billigen Plätzen zu beeindrucken. Valentine konnte nur hoffen, dass die Umstände, unter denen dieser Ring verlorengegangen war, nicht so bekannt waren, dass jeder, der irgendetwas damit zu tun hatte, Valentine eingeschlossen, sofort den Schlächtern ausgeliefert würde.
    »Wenn Sie Musik mögen, können Sie mir morgen vielleicht die Beale Street zeigen«, sagte Valentine.
    Er sah zu, wie Cotswald den Ring in seiner Tasche berührte, ihn befingerte wie ein Teenager beim Taschenbillard. »Klar«, sagte er geistesabwesend.

    »Sie werden dieses kleine Dankeschön - wie sagte Mister Moyo doch, ›Finderlohn‹ - schätzen, wenn Sie mal in meine Gegend kommen.«
    »Das wird in Kürze der Fall sein«, sagte Cotswald. Valentine empfand Bedauern angesichts des verträumten Ausdrucks in den Augen des Mannes. Fühlten sich gewerbsmäßige Schwindler je schuldig, wenn sie ihr Opfer überrumpelten?
    Valentine und der Hahn verließen den Fahrstuhl auf der »Präsentationsebene«. Cotswald fuhr weiter hinunter.
    Hier waren die Betonmauern frisch gestrichen, und das Licht stammte von Glühbirnen.
    »Hahn, kann ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Nur zu, Stu. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie Stu nenne, oder?«
    »Ganz und gar nicht.« Valentine benutzte in der kurischen Zone gern falsche Namen, sie waren wie ein Vorhang zwischen David Valentine und der endlosen Dunkelheit der kurischen Nacht. »Was hat das Brennholz in Mister Moyos Büro zu bedeuten? Sogar mein Empfangschef ist besser eingerichtet.«
    Der Hahn blickte zur Decke hinauf. »Nostalgische Affektiertheit. Er hat als Maschinentechniker angefangen. Als sie ihn zum Bahnhofsvorsteher gemacht haben, hat man ihm ein Büro zugewiesen. Dort hat dieser Müll dringestanden. Für ihn bedeutet dieser erste Schreibtisch, dass er es geschafft hat. Mir ist das egal - er hat mir die Möbel des ehemaligen Direktors für mein Büro überlassen. Solides Mahagoni und eine

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