Vampire Earth 5 - Verräterblut

weiterer Sprung, und ein Mann ging zu Boden. Der Schlächter hatte Mühe, sich rittlings auf ihn zu setzen, ehe seine Zunge hervorschoss und sich in das Herz des Mannes bohrte. Pfffiiiit.
    »Vier«, sagte Valentine zusammen mit Moyo, dem Hahn und dem Publikum.
    »Aber das kostet …«
    Einige der Männer kletterten an den Käfigwänden hinauf - nicht, um hinauszukommen, der Käfig war auch oben geschlossen, sondern um sich dem Zugriff des Schlächters zu entziehen. Der Schlächter sprang hinauf und schloss die Kiefer um einen Hals.
    Pfiff, Jubel, und die Uhr zeigte neununddreißig Sekunden an. Der Schlächter schleuderte den Leichnam davon wie ein Terrier eine Ratte.
    »SECHS!« versuchte, sich hinter dem Schiedsrichter zu verstecken und fing sich zum Dank einen Hieb mit dem lederbewehrten Handrücken ein. »SIEBEN!« wurde von einem Mann, der schon höher geklettert war, von der Gitterwand getreten. »ACHT!«
    Valentine ertappte sich dabei, genauso laut zu brüllen wie alle anderen im Raum.
    Ein Teil von ihm tat nicht nur als ob. Ein anderer Teil von ihm hätte sich dank des Erstgenannten am liebsten übergeben …
    Noch fünfzehn Sekunden.
    Der Schlächter warf sich an eine der Käfigwände, und drei Männer fielen von dem Gitter wie überreife Äpfel vom Baum.
    »NEUN!«
    »ZEHN!«
    Als Pfeife und Zeitanzeige zugleich ein Signal ausstießen, trat der Schlächter mit einem Fuß zu und schlitzte einen Mann in der Nierengegend auf.

    »Zehn ist das offizielle Ergebnis«, verkündeten die Lautsprecher. »Zehn ergibt eine Quote von drei zu eins. Überprüfen Sie Ihren Kontrollabschnitt. Die Auszahlung liegt bei drei zu eins.«
    »Ziemlich durchschnittlich«, sagte der Hahn. »Tut mir leid, dass Sie keine bessere Show zu sehen bekommen haben, Stu.«
    Der triefnasse Schlächter klappte auf der Matte zusammen.
    Trotzdem waren elf Männer schreiend auf dem blutgetränkten Segeltuch gestorben.
    Moyo verabschiedete sich. Er sah erschöpft aus, als er das Whiskeyglas leerte, das er gehätschelt hatte.
    »Wie wäre es mit einem Schlummertrunk?«, fragte Valentine den Hahn, der sein Glas im gleichen Moment leerte wie sein Boss.
    »Die Nacht ist noch jung, und wir sind es auch, o vernarbter Stu.« Er füllte sein Glas nach.
    »Ich habe noch eine Flasche JB auf meinem Boot.«
    »Ne, bei mir gibt es besseren Schnaps«, sagte der Hahn. »Sie haben noch nie so richtig im Memphisstil gefeiert.«
    »Wir könnten auch durch die Bars ziehen.«
    »Da weiß ich was Besseres.«
    »Besser als der Midway?«, fragte Valentine.
    »Besser. Ich muss nur erst ins Sicherheitsbüro, Inventar kontrollieren. Treffen wir uns draußen an der großen Steinstatue? Sagen wir, in zehn Minuten?«
    »Wie wäre es, wenn ich Sie einfach begleite?«
    »Nein, Sie haben keine Freigabe für das Sicherheitsbüro. Ich beeile mich.«
    »Wir sehen uns draußen.«

    Valentine fuhr im Fahrstuhl nach unten - nun, nach Geschäftsschluss, bediente ein etwas agiler wirkender Wachmann
die Knöpfe - und holte sich sein Taschenmesser zurück. Auf dem Weg zu der Statue musste er einige Prostituierte abwehren - drei Frauen und ein Mann, deren Schminke durchweg Spuren des vergangenen Abends aufwies. Die Luft hatte sich ein wenig abgekühlt, doch der Beton schien so von Hitze durchtränkt zu sein wie das Segeltuch im Inneren des Gebäudes mit Blut.
    Bitte, Ali, sei bei Verstand, wenn ich zurückkomme.
    Bald sah er den Hahn, der einer Prozession dreier Personen in übergroßen blauen PYRAMID-POWER-T-Shirts voranging. Alles Frauen, alle noch Teenager, auf die gleiche Weise gefesselt wie die Auswahl der zwanzig Männer in der Arena.
    »Ich habe ein kleines Souvenir für Sie, Stu.« Der Hahn warf ihm eine schwarze Kapuze zu, auf der die Zahl zehn prangte. Valentine roch den Schweiß, der sie tränkte.
    »Ich habe sie mit dem Datum versehen lassen. Die Kapuze, auf der die Anzahl der Leute steht, die der Schlächter geholt hat, ist ein echtes Sammlerstück.«
    Valentine faltete die dünne, glatte Polyesterkapuze in der Hand. »Wer sind die?«, fragte er und musterte die Reihe junger Frauen. Der Hahn hatte eine Lederleine in der Hand, an deren anderem Ende die Erste der Frauen hing. Ein Kunststoffseil von etwa einem halben Meter Länge verband die jeweiligen Fußpaare miteinander.
    »Ich bin …«, setzte eine an.
    Der Hahn hob einen Schlagstock mit einigen Metallsonden in die Höhe. »Willst du einen gewischt kriegen? Nein? Dann halt’s Maul!«
    »Ich muss nur noch eine Tasche aus dem