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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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aneinandergebundenen Reifenschläuchen versuchte alles Mögliche, der Hitze der Stadt zu entkommen, ohne dabei jedoch zu nahe an die Bojen in der Flussmitte zu geraten, die offenbar als eine Art Grenzmarkierung fungierten. Er platzierte
die Teenager im Heck - ihre Namen waren Dahra, Miyichi und Sula aus Kansas, Illinois und Tennessee - und gab ihnen Plastikbecher mit der Anweisung, sie so zu halten, als enthielten sie Drinks. Valentine und Duvalier paddelten mit ihren Tellern, eine ermüdende Arbeit, bei der sie sich über die Bordwand hinauslehnen mussten, wann immer die Strömung sie zu nahe an ein anderes Boot oder das Ufer heranzutragen drohte.
    »Das Fieber ist also überstanden?«, fragte er Duvalier, als sie sich eine Atempause gönnten.
    »Heute Nachmittag hat es aufgehört«, sagte sie. »Gott, bin ich müde!«
    Immer weniger Boote waren entlang der Küste zu sehen, je weiter sie nach Süden trieben. Bald kamen sie zu einer zweiten Brücke. Nur die Pfeiler, die dem Ufer am nächsten waren, trugen noch ein Stück Fahrbahn.
    Valentine sah Wachen auf der verlassenen Brücke. Auf den ersten Blick erschien es sonderbar, dass Wachen eine Brücke schützten, die nichts außer einem Dreißig-Meter-Sturz zu bieten hatte, doch der Aussichtspunkt bot ihnen einen hervorragenden Blick auf den Fluss im Süden von Memphis.
    »Ali, geh mit deinem Gewehr in die Kabine. Ihr drei - tut so, als wäret ihr hinüber«, sagte Valentine.
    Als sie die Brücke passiert hatten, wurden sie von Scheinwerferlicht erfasst.
    »Sie steuern auf die Bojen zu«, rief eine von einem Megaphon verstärkte Stimme. »Die Weiterfahrt ist nur gewerblichen und militärischen Fahrzeugen gestattet.«
    Valentine erhob sich schwankend. »Mein Motor ist ausgefallen«, brüllte er. »Ich brauche ein Seil.«
    »Nicht unser Problem.«
    Sula hob den Kopf, schirmte die Augen vor dem Scheinwerferlicht ab und sprang zum Bug. »Zu welcher Einheit
gehören Sie?«, brüllte sie mit einem erheblich deutlicheren Lokalkolorit, als Valentine überzeugend hätte zustande bringen können.
    »Bravo-Kompanie. Corsuns Memphis-Garde«, antwortete die Stimme schon etwas freundlicher. »Und Sie sind noch zweihundert Meter von einer Festnahme entfernt.«
    »Na, dann werfen Sie uns doch ein Seil zu«, brüllte Valentine.
    »Bravo-Kompanie, Memphis-Garde«, schrie Sula und zog ihr Oberteil hoch. Dann hüpfte sie im Scheinwerferlicht auf und ab. »Juuhuuuu!«
    »Was geht da draußen vor?«, fragte Duvalier, die hinter der Kabinentür stand, leise.
    »Ablenkungsmanöver«, entgegnete Valentine.
    Anerkennendes Johlen erklang über ihnen.
    Dann setzte sich Sula wieder hin und schlang die Arme um die Knie, und sie trieben weiter, bis das Scheinwerferlicht erlosch.
    »Nett improvisiert«, sagte Valentine. »Abgesehen davon, dass du damit wahrscheinlich gleich sechs Patrouillenboote angelockt hast.«
    Valentine war ziemlich sicher, dass an der vor ihnen liegenden Flussbiegung eine größere Insel den Fluss teilte. Wenn sie die erreicht hatten, waren sie schon ganz in der Nähe der Mauer vor der Raserkolonie.
    Ein Patrouillenboot, noch kleiner als ihr Kajütboot, mühte sich mit einem Außenbordmotor den Fluss hinauf.
    »Sind wir in Schwierigkeiten?«, fragte Miyichi.
    »Ruder zum Ufer. Los, paddel!«, drängte Valentine, beugte sich über die Bordwand und stieß seinen Teller ins Wasser. Sollte jemand auf der Brücke ein gutes Nachtsichtgerät haben, konnte er immer noch die einzelnen Gestalten auf dem Boot ausmachen.

    Das Patrouillenboot hielt scharf auf sie zu. Der Lichtstrahl eines kleinen Scheinwerfers oder einer starken Taschenlampe bohrte sich durch die Nacht.
    »Bleibt unten, ihr drei«, flüsterte Valentine. Dann, etwas lauter: »Ali, da ist ein kleines Boot. Wenn jemand den Kopf in die Kabine steckt, blas ihn weg!«
    Valentine stand auf und wedelte mit beiden Armen. »Hey da drüben! Können Sie uns ins Schlepptau nehmen?«
    »Wo ist Miss Midway?«, rief eine Stimme auf dem Boot.
    Sula stand auf. »Ich habe nur ein bisschen mit den Soldaten schäkern wollen. Es war nicht böse gemeint.«
    Valentine versuchte es erneut mit dem trunkenen Ton. »Tut mir leid, dass sie ihre Schwimmkörper nicht ordentlich verstaut hat, Sir.«
    »Hey, Corp, nehmen wir sie doch als Landstreicher fest und holen uns die Belohnung«, sagte ein schattenhafter Umriss gleich neben der Lampe so leise, dass Sula ihn nicht hören konnte. Valentine fühlte sich hinsichtlich dessen, was er zu tun beabsichtigte,

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