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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ab, dann klopfte ich, und als die Frau die Tür öffnete, trat ich ihr vor den Kopf. Sie landete auf dem Boden, Jo saß gefesselt auf einem Stuhl, und Ernie wachte gerade erst auf. Ich schoss mit der Armbrust auf ihn, dann hörte ich Jo aufschreien, und als ich mich umdrehte....«
    Nicholas verstummte und musste erst einmal schlucken, da die Erinnerung an das Geschehene ihm den Hals zuschnürte. »Sie war gefesselt«, führte er bestürzt fort. »Ernie hatte ihr die Hände auf den Rücken gebunden und ihr die Knöchel gefesselt, und trotzdem warf sie sich auf die Sterbliche, weil die eine Pistole in der Hand hielt und auf mich zielte. Jo.... Himmel, sie wollte mich beschützen, als ob mir eine kleine Kugel etwas anhaben könnte.«
    Mortimer legte eine Hand auf seine Schulter und drückte sie, womit er wohl sein Mitgefühl vermitteln wollte. »Der Schuss löste sich in dem Moment, als Jo auf der Sterblichen landete«, schloss er seine Schilderungen ab. »Dann hat sie eine Kugel abbekommen, die für dich bestimmt war?«, fragte Sam. »Warum hat die andere Frau überhaupt auf dich gezielt? War ihr nicht klar, dass du ihr helfen wolltest?« »Sie wollte nicht, dass man ihr hilft«, erwiderte Nicholas betrübt. »Ernie hat ihren Willen gebrochen, sie läuft ihm nach wie ein junger Hund.«
    »Dass ihr Wille gebrochen wurde, kann ich nur bestätigen«, sagte plötzlich Bricker, der zusammen mit Anders ins Zimmer gekommen war. »Sie ist völlig am Ende, Mortimer. Sie musste zusehen, wie Leonius und seine Jungs ihre ganze Familie abgeschlachtet haben. Der Vater wurde in der Scheune an einem Balken kopfüber aufgehängt. Sie stellten einen Eimer unter ihn und schlitzten ihm die Kehle auf, anschließend ließen sie den Eimer kreisen und tranken sein Blut, während die ganze Familie zusehen musste.« »Und das war noch das Netteste, was sie ihnen angetan haben«, ergänzte Anders. »Himmel!«, seufzte Mortimer, ging um das Bett herum und legte einen Arm um die entsetzte Sam und drückte sie an sich.
    »Dee hatte auch eine Mutter und mehrere Schwestern«, fuhr Bricker leise fort. »Nur sie und ihre jüngere Schwester überlebten das Massaker und wurden verschleppt, damit Leonius und die anderen von ihnen trinken und sie vergewaltigen konnten. Ihre kleine Schwester ist ebenfalls gestorben.« Er machte eine kurze Pause und sah Jo an. »Sie war schon fast tot, als Leonius sie seinem Sohn als Reiseproviant mitgab. Seitdem hat er sie aufgepäppelt, nicht ein einziges Mal missbraucht, und wenn er von ihr trinkt, dann beißt er sie, anstatt sie aufzuschlitzen. In ihren Augen ist er ein Held.«
    Bricker sah zu Mortimer und fügte ernst hinzu: »Sie braucht ein Drei-zu-eins.« »Ein Drei-zu-eins ist doch, wenn drei Unsterbliche zusammen die Erinnerung eines anderen Unsterblichen löschen, nicht wahr?«, warf Sam leise ein. Mortimer nickte, sagte aber an Bricker gerichtet: »Das könnte ihren Verstand zerstören.« »Von ihrem Verstand ist nur noch wenig übrig, das nicht längst zerstört wurde«, konterte Anders bissig. »Ein Drei-zu- eins könnte ihre einzige Chance auf ein halbwegs normales Leben sein. Wir löschen einfach alles aus und lassen sie einen Neuanfang machen, sofern sie dazu noch in der Lage ist.«
    »Ich werde es Lucian vorschlagen«, versicherte Mortimer den beiden, dann wandte er sich an Nicholas. »Ich nehme an, du hast mit der Wandlung begonnen, nachdem Jo angeschossen worden war.« Er nickte. »Hat sie ihr Einverständnis erklärt?« »Nein, sie war bewusstlos.... und sie lag im Sterben. Ich habe diese Entscheidung für sie getroffen.« Nicholas entging nicht, dass Mortimer zu Sam sah. Wahrscheinlich wünschte sich der Unsterbliche in diesem Moment, er hätte auch die Entscheidung für Sam treffen können. Dann wäre sie jetzt längst eine Unsterbliche, wodurch ihr Leben viel sicherer wäre, was angesichts Mortimers Arbeit auch dringend notwendig war. Dass Ernie es auf das Grundstück geschafft und Jo angegriffen hatte, musste Mortimer sehr deutlich vor Augen geführt haben, wie gefährdet seine Lebensgefährtin war, solange sie sich einer Wandlung widersetzte.
    Der Mann musste sich wie auf heißen Kohlen vorkommen, überlegte Nicholas, immer in Angst um Sams Wohl. Er konnte sich nicht vorstellen, mit welchen Sorgen Mortimer sich schon seit Monaten herumplagte. Ihm selbst hatten diese wenigen Tage genügt, und es war für ihn eine ungeheure Erleichterung zu wissen, dass Jo in Kürze eine Unsterbliche sein würde. Auch

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