Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12
Film du meinst.« »Gut, und das ist im Prinzip das Gleiche, was mein Vorfahr erreichen wollte, nur eben mit Nanos anstelle von geschrumpften Leuten.«
»Und? Ist es ihm gelungen?«, fragte sie interessiert. »Nein, er ist gestorben«, sagte Nicholas, schüttelte dann aber den Kopf und korrigierte sich: »Was ich sagen wollte, ist, dass er gestorben ist, allerdings an Altersschwäche, noch bevor er seine Methode vervollkommnen konnte. Andere haben seine Arbeit weitergeführt, und sie waren erfolgreich, jedenfalls in gewisser Hinsicht. Es war nicht ganz der Erfolg, den sie sich erhofft hatten.« Er machte eine kurze Pause, um wieder einen Schluck zu trinken. »Man könnte auch sagen, dass das Ergebnis ein größerer Erfolg war, als zu Anfang erwartet.«
»Was denn nun?«, wollte Jo wissen. »War es ein Erfolg oder nicht?« »Beides«, erwiderte er. »Die Bio-Nanos funktionierten wirklich, sie heilten Krankheiten und reparierten Verletzungen, so wie es auch vorgesehen war. Aber eigentlich sollten sie sich nach getaner Arbeit auflösen und aus dem Körper gespült werden.... nur taten sie das nicht.« »Was taten sie nicht? Haben sie sich nicht aufgelöst oder wurden sie nicht aus dem Körper gespült?«
»Weder noch«, erwiderte Nicholas finster. »Du musst wissen, dass ihre Programmierung sehr allgemein gehalten war. Sie entwickelten nicht Dutzende verschiedener Nanos, die alle eine ganz spezielle Programmierung hatten. Es gab keine Nanos, die nur gegen Krebszellen vorgingen oder nur Knochen heilten und so weiter. Man gab allen Nanos den allgemeinen Auftrag, Schäden zu reparieren, um den Körper wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, und sich danach selbst zu zerstören. Aber der Körper muss unablässig repariert werden. Mit jedem Atemzug gelangen Schadstoffe hinein, die Haut wird ständig von der Sonne attackiert. Allein die Zeit bewirkt schon, dass Zellen, Knochen und Gewebe altern. Deshalb....«
»Deshalb haben sich die Nanos nicht aufgelöst, sondern sind im Körper geblieben und haben weiter drauflosrepariert«, folgerte sie, woraufhin er nickte und flüchtig lächelte. »Ganz genau.«
Jo überlegte kurz, dann schüttelte sie verwundert den Kopf. »Ich wüsste nicht, wo das Problem liegen soll. Es muss doch eigentlich eine gute Sache sein, wenn man etwas in seinem System hat, das Krankheiten abwehrt und Verletzungen heilt.« »Das ist es auch«, pflichtete Nicholas ihr bei. »Aber es gibt einen Haken.«
»Und zwar?«, wollte sie wissen.
»Die Nanos kümmern sich nicht nur um Krebserkrankungen, Erkältungen oder schwere Verbrennungen. Sie sind so programmiert, dass sie alle Schäden reparieren und dafür sorgen, dass ihr Wirt sich immer in einer perfekten körperlichen Verfassung befindet, und der Haken daran ist, dass sie sogar den Alterungsprozess der Zellen als einen Schaden betrachten, der repariert werden muss. Die Nanos reparieren absolut alles.«
Jo kniff leicht die Augen zusammen, während sie zögernd fragte: »Soll das heißen, wer diese Nanos in seinem Körper hat, wird nicht älter?« »Und jeder, der über fünfundzwanzig bis dreißig ist, wird auf dieses Alter verjüngt, sobald Nanos in seinen Blutkreislauf gelangen.«
»Dann ist das ja wie ein Schluck aus einem Jungbrunnen«, flüsterte sie und riss ungläubig die Augen auf. »Man wird nie wieder krank, man altert nicht, und wer alt ist, wird verjüngt?« Als er nickte, verzog sie die Mundwinkel. »Tut mir leid, vielleicht bin ich ja zu dumm dafür, aber ich wüsste nicht, wo das Problem bei dem Ganzen steckt.« »Die Nanos benötigen Blut, um ihre Aufgaben zu erledigen.« »Interessant«, meinte Jo daraufhin. »Das ist doch praktisch, schließlich produziert unser Körper Blut.« »Aber nicht so viel, dass es für ihn selbst und für die Nanos reichen würde. Die Nanos benötigen mehr Blut, als der Körper selbst herstellen kann«, erklärte Nicholas.
»Verstehe«, sagte sie leise und lehnte sich zurück, als ihr klar wurde, wo der Haken lag und weshalb Nicholas gesagt hatte, er sei kein Vampir im herkömmlichen Sinn. »Dann habt ihr den Nanos wohl eure Fangzähne zu verdanken, damit ihr euch das Blut woanders holen könnt, richtig? Aber ihr seid nicht tot, und ihr müsst euch nicht vor der Sonne verstecken. Und wenn das Ganze eine wissenschaftliche Ursache hat, dann können euch religiöse Dinge wie Kruzifixe und Weihwasser auch nichts anhaben?«
»Ja, ganz richtig«, bestätigte Nicholas. Einen Moment lang saß Jo
Weitere Kostenlose Bücher