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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Onkel Victor seine Lebensgefährtin Elvi kennengelernt, und so war die Planung auf drei Hochzeiten am gleichen Tag ausgeweitet worden. Das ursprüngliche Datum war dann jedoch verschoben worden, nachdem seine Tante Marguerite spurlos verschwunden war. Den Grund für die anschließende Verschiebung hatte er bislang nicht herausgefunden, weil die Sekretärin, die er gelesen hatte, darüber nichts wusste. Jetzt sah es natürlich so aus, als ob der Verlust des Kindes die erneute Verzögerung ausgelöst habe, und er begann sich zu fragen, ob die Dreifachhochzeit wohl jemals zustande kommen würde.
    »Also«, holte Jo ihn aus seinen Gedanken, »ihr dürft nur einmal einen Menschen wandeln, und einmal in hundert Jahren dürft ihr ein Kind bekommen.« Fragend hob sie eine Augenbraue. »Und was noch?« »Wir dürfen keine Sterblichen beißen«, sagte er. »Ich weiß, das hast du mir erzählt«, gab sie zurück. »Und wir dürfen keinen Sterblichen töten.« »Und?«, hakte sie weiter nach. Nicholas hob die Schultern. »Das ist eigentlich alles. Ach ja, und natürlich die Auflage, dass wir nichts tun sollen, womit wir Sterbliche auf unsere Existenz aufmerksam machen könnten.«
    Jo nickte, dachte kurz nach und fragte dann: »Und was hast du gemacht? Hast du einen Sterblichen gebissen oder getötet? Und hast du was gemacht, wodurch Sterbliche auf eure Existenz aufmerksam geworden sind?« Er schaute zur Seite und zwang sich zu sagen: »Ich glaube, ich habe einen Sterblichen gebissen und getötet.«
    Diesmal folgte langes Schweigen, und Nicholas wollte Jo zu gern ansehen, um festzustellen, was für ein Gesicht sie ob dieser Eröffnung machte, doch ihm fehlte der Mut dazu. Als Jo dann etwas erwiderte, wunderte er sich jedenfalls nicht über den zornigen Unterton in ihrer Stimme. »Du glaubst es? Was soll das heißen? Hast du es getan oder nicht?« »Offenbar habe ich es », gestand er und drehte sich schließlich zu ihr um. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Nicholas, das ist wieder eine von diesen Fragen, die man nur mit einem klaren Ja oder Nein beantworten kann. Mit solchen Fragen scheinst du Schwierigkeiten zu haben. Hast du jetzt einen Sterblichen umgebracht oder nicht?« Er runzelte die Stirn. »Ja, ich glaube schon.«
    Mit einem aufgebrachten Schnauben lehnte sich Jo zurück. »Nein, das hast du nicht gemacht.« »Doch, offenbar habe ich das«, gab er zurück. »Ach ja? Du kannst es ja nicht mal ohne Einschränkung aussprechen! Ich glaube, ich war’s. Offenbar hab ich’s getan......«
    Sie atmete tief durch. »Du kannst es nicht getan haben. Du bist ja nicht mal in der Lage, es zu sagen.« Mit einem Anflug von Verärgerung drehte er sich zu ihr um. Er hatte sich vor diesem Geständnis gesträubt, weil er nicht die Angst und den Hass auf Jos Gesicht sehen wollte, wenn ihr klar wurde, was er getan hatte. Nie wäre ihm allerdings die Möglichkeit in den Sinn gekommen, sie könnte mit Unglauben reagieren. Schließlich erklärte er mit fester, entschlossener Stimme: »Jo, ich habe eine Frau getötet, eine schwangere Frau. Ich habe ihr die Kehle aufgeschlitzt und von ihr getrunken.«
    »Okay«, entgegnete Jo, ohne ihm ein Wort zu glauben, und forderte ihn auf: »Erzähl es mir!« »Was? »Erzähl mir, was genau geschehen ist!«, verlangte sie. »Ich werde nicht....« »Weil du in Wahrheit niemanden getötet hast«, unterbrach sie ihn mit einer Beharrlichkeit, die an Trotz grenzte. Nicholas sah sie erstaunt an. Jo war tatsächlich eine Ausnahmefrau: hübsch, witzig, reizend, sexy, voller Überraschung.... und bisweilen schrecklich nervtötend. Seufzend erwiderte er: »Jo, ich wünschte, du hättest recht, aber....« »Es ist ganz einfach, Nicholas. Wenn du es getan hast, dann erzähl mir davon!«, fiel sie ihm abermals ins Wort.
    »Wer war die Frau?«
    »Das weiß ich nicht«, räumte er ein. Nicholas war an jenem schicksalhaften Tag vor fünfzig Jahren erst aus Toronto und dann aus Kanada selbst geflohen und nicht zurückgekehrt.... zumindest nicht bis zum Sommeranfang, als er einem besonders unangenehmen Rudel Abtrünniger durch die nördlichen Bundesstaaten der USA bis nach Kanada und dort bis in die Gegend um Ontario gefolgt war, die durch Cottages geprägt war. Dadurch war es Nicholas nicht möglich gewesen, die Identität der Frau herauszufinden. Vermutlich war das auch besser so, denn allein ihr Gesicht verfolgte ihn in seinen Albträumen. Hätte er auch noch ihren Namen gekannt, wäre es für ihn nur noch schlimmer

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