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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gewesen.
    »Das weißt du nicht?«, fragte Jo spöttisch. »Na gut, und wie bist du dieser Frau begegnet, von der du nicht weißt, wer sie war, und die du aus irgendeinem Grund umgebracht hast?« Ihr Sarkasmus missfiel ihm, aber er ließ sich zurücksinken, bis er gegen das Kopfende des Bettes gelehnt dasaß, und dann schloss er die Augen, während er weiterredete: »Es war nach Annies Tod.... ich kam damit nicht klar. Ich kapselte mich von meiner Familie und meinen Freunden ab und versank in meiner Trauer«, gab er voller Abscheu über sich selbst zu. »Ich würde sagen, dass das eine ziemlich normale Reaktion ist«, fand Jo. »Ja, mag sein....« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, dann schlug er die Augen auf und sah zur Decke, während in seinem Geist die Ereignisse jenes Tages abliefen.
    »An dem Tag stieß ich auf ein Geburtstagsgeschenk, das Annie für eine befreundete Arbeitskollegin besorgt hatte. Sie hatte es frühzeitig für sie gekauft, und es lag da auf ihrem Handarbeitstisch.« »Handarbeitstisch«, wiederholte Jo leise. Als Nicholas sie daraufhin ansah, wurde sie rot und erklärte entschuldigend: »Tut mir leid, aber es kommt mir so unglaublich vor, dass ein Vampir sich für Handarbeiten interessieren könnte. Das ist so.... so normal.« »Wir sind auch nur Menschen, Jo«, entgegnete er. »Ja, wahrscheinlich hast du recht. Menschen mit Fangzähnen, die Blut trinken, fast ewig leben und sich mit Handarbeiten beschäftigen.« Unwillkürlich musste sie den Kopf schütteln.
    Nicholas lächelte flüchtig, dann fuhr er fort: »Vermutlich hätte ich das Geschenk nicht zu Carol gebracht, wenn....« »Carol?«, unterbrach Jo ihn. »Annies Freundin, die Kollegin im Krankenhaus«, erklärte er. »Sie haben gemeinsam in der Nachtschicht gearbeitet.« »Was hat Annie im Krankenhaus gemacht?«, wollte Jo wissen. »Sie war Krankenschwester auf der Intensivstation. Annie w a r.... sie war etwas Besonderes. Sie half gern anderen Menschen....« Nicholas unterbrach sich, da ihm mit einem Mal der Gedanke kam, dass es vermutlich Jo gegenüber nicht sehr rücksichtsvoll war, in höchsten Tönen von ihrer Vorgängerin zu schwärmen.... selbst wenn er Jo nicht zu seiner Lebensgefährtin machen konnte.
    »Jedenfalls«, nahm er seine Ausführungen wieder auf, »hätte ich wohl besser nicht das Geschenk zu Carol gebracht, aber ich wollte sie fragen, ob sie wusste, was Annie ....« Er unterbrach sich, da ihm eingefallen war, dass er eine Sache übersprungen hatte. »Ich sollte dir wohl erst noch erzählen, dass Annie mich in der Nacht vor ihrem Tod in Detroit anrief und....« »Was hast du denn in Detroit gemacht?«, warf Jo ein. »Ich war auf der Jagd nach einem Abtrünnigen«, antwortete er. »Es sollte mein letzter Fall sein. Der Geburtstermin stand kurz bevor, und ich wollte in Annies Nähe sein, wenn das Kind kommt.« »Du hast einen Abtrünnigen gejagt?«, fragte sie erstaunt. »Du warst auch ein Jäger?« »Eigentlich nennen wir uns.... nennen sie sich Vollstrecker.«
    »Aber du warst auch einer, verstehe ich das richtig?« »Ja«, gab er zu. »Das wird ja immer besser«, murmelte sie. »Aber erzähl weiter! Annie rief dich in Detroit an und sagte....« »Sie sagte, dass sie mir etwas erzählen müsse, wenn ich wieder da bin. Am Telefon wollte sie es mir nicht verraten, weil sie mein Gesicht sehen wollte, wenn ich es erfuhr.« »Aber sie ist gestorben, bevor sie es dir sagen konnte.« »Ja, richtig. Sie starb, und nach einer Weile geriet es bei mir in Vergessenheit.« »Und dann bist du auf das Geschenk gestoßen, und du dachtest, wenn du das als Vorwand benutzt, kannst du Carol fragen, ob sie vielleicht wüsste, was Annie dir hatte erzählen wollen, richtig?«
    Nicholas nickte und atmete schwer durch. Jo machte ihm das Ganze so leicht, wie sie nur konnte, und sie war gut darin, Zusammenhänge zu erkennen. »Wusste Carol etwas darüber?«, fragte Jo neugierig. »Das habe ich nie herausgefunden«, gestand er. »Ich fuhr mit dem Geschenk zum Krankenhaus, aber als ich den Parkplatz überquerte, kam mir eine Frau entgegen. Sie war so zierlich und so blond wie Annie. Sie sah ihr auch vom Gesicht her ähnlich.... und sie war hochschwanger.« »So wie Annie.« »So wie Annie«, wiederholte er und schloss einmal mehr die Augen. »Ich erinnere mich daran, dass ich unglaublich wütend wurde auf diese Frau, weil sie, eine Sterbliche, leben durfte, während meine Annie, eine Unsterbliche, die noch Jahrhunderte hätte leben

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