Vampire mögen ́s heiss
Mademoiselle."
„Sehr freundlich." Emma stiefelte los.
Jean-Luc rückte näher an Angus heran und sagte leise: „Du alter Fuchs. Ich wusste gar nicht, dass du einen so guten Geschmack hast." Angus verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist eine reine Geschäftsbeziehung." „Ach, komm. Ich bin auch nicht von gestern." „Doch, im Ernst. Ich will nur ihr Vertrauen gewinnen, damit sie aufhört, Vampire umzubringen." „Sie bringt Vampire um?"
Mit einem Nicken bejahte Angus seine Frage. „Lass dich nicht von ihrem hübschen Gesicht und ihrer tollen Figur täuschen. Sie ist eine unbarmherzige und gerissene Kämpferin."
Schweigend begutachtete Jean-Luc seinen Freund.
„Was ist denn?" „Gar nichts." Dann drehte Jean-Luc sich um und murmelte: „Erst Roman, und jetzt du." „Da ist nichts zwischen uns!" „Klar." Jean-Luc klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. „Ich wünsche euch beiden alles Gute."
Angus schnaubte verächtlich und drehte sich wütend weg. Jean-Luc bauschte die Sache viel zu sehr auf. Drei Regalreihen weiter unten entdeckte er Emma. Sie beäugte gerade ein Paar schwarze Hosen.
Hosen? Wieso wollte sie ihre schönen Beine verstecken? Angus entdeckte ein bernsteinfarbenes Kleid und zog es aus dem Regal. „Das hier gefällt mir. Hat dieselbe Farbe wie Ihre Augen." Sie sah das Teil zweifelnd an. „Das ist ein Kleid. Ein schönes Kleid, aber ich trage keine Kleider." „Meine Liebe, wir wollen nicht zu einem Karateturnier, sondern zu einem Picknick." „Ein Picknick in Paris in Designerklamotten." Emma schüttelte den Kopf. „Irgendwie ist das alles schwer zu glauben." Sie beugte sich zu Angus und fragte leise: „Und? Sind die anderen Typen auch alle Vampire?"
„Es sind meine Freunde, Emma. Haben Sie vielleicht vor, sie umzubringen?" „Nein, ich werde mich benehmen." Sie tätschelte ihm beruhigend den Arm. „Außerdem, wo soll ich in meiner Unterwäsche die Pflöcke versteckt haben?" Er lächelte. „Ich könnte Sie abtasten, um sicher zu gehen." „Das klingt gefährlich." Glücklicherweise ließ Emma sich überreden. „Würden Sie es wenigstens mal anprobieren?"
Zehn Minuten später war sie fertig, zu dem goldenen Kleid trug sie passende goldglänzende Sandalen. Sie sah toll aus.
Auch der Picknickkorb stand bereit. Robby grinste, hielt aber den Mund. Jean-Luc dagegen riskierte eine kleine Stichelei, als dic hei den das Haus verließen: „Viel Spaß bei eurer Verabredung.“'
Ein Rache verheißender Blick traf ihn, der allerdings mit einem Lachen beantwortet wurde.
Jean-Lucs Studio lag direkt an der Champs-Elysees. Die Straße war selbst jetzt, um vier Uhr morgens, hell erleuchtet und laut. In der Ferne erstrahlte der Triumphbogen.
Emma strahlte. „Ich fasse es nicht! Das ist tausend Mal besser, als acht Stunden im Flieger zu sitzen." „Genau." Angus deutete auf die Lichter in der Ferne. „Das da sieht nach einem netten Ort für unser Picknick aus." „Der Eiffelturm?" „jawohl." Er legte den Arm um sie. „Festhalten."
Es wurde schwarz, dann entschwanden sie. Sekunden später fand sich Emma auf der obersten Plattform des Eiffelturms wieder, unter sich die Stadt der Lichter.
Ein Blick über die Brüstung. „Cool." Bibbernd fügte sie hinzu. „Wenn auch ein bisschen frisch." „Hier." Angus bot ihr seinen Mantel an, den Emma tatsächlich dankend annahm, und in der Zwischenzeit breitete der Vampir die karierte Picknickdecke auf dem Boden aus, die Robby auf den Korb gelegt hatte.
Emma setzte sich und inspizierte den Inhalt. „Wow, echtes Essen!" Sie nahm Brot, Käse, Trauben und eine Flasche Wein aus dem Korb. „Ich hoffe, für Sie ist auch etwas dabei." Er entdeckte eine zweite Flasche. „Die hier ist für mich." Er ließ den Korken knallen. Schaum perlte heraus. Er hielt die Flache schräg, um ihn abtropfen zu lassen.
„Champagner?" Emma hielt ihm ein Glas hin. „Das ist Prickelblut, eine Mischung aus Champagner und synthetischem Blut." Er füllte das Glas. „Möchten Sie mal kosten?" „Auf keinen Fall." Neugierig beobachtete sie, wie er einen Schluck trank. „Ich habe die Werbung für Fusion Cuisine auf DVN gesehen, aber ich hielt es für einen Witz. Ich kenne nur Vampire, die von Menschen trinken."
„Das sind Malcontents. Sie weigern sich seit vielen Jahren, sich auf eine andere Ernährungsweise umzustellen und bevorzugen es, Menschen zu quälen." Angus öffnete die Weinflasche. „Sie sind unsere eingeschworenen Feinde. Seit Jahrhunderten kämpfen
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