Vampire mögen ́s heiss
Das wäre nicht jedem aufgefallen.
Angus ging auf sie zu. „Du findest mich also attraktiv?" „Ja. Und ich vertraue dir." Wie schnell das gegangen war! So etwas brachte wirklich nur ein Angus MacKay fertig. „Dann vertrau mir auch, wenn ich dir jetzt sage, dass du in großer Gefahr bist. Ich möchte, dass du die Nacht bei mir verbringst."
16. KAPITEL
Irgendwie hatte Emma die Ahnung, dass eine gemeinsame Nacht mit Angus MacKay nicht ganz ungefährlich sein könnte. Auf Jeden Fall wäre sie aufregend. „So schlimm ist die Lage ja wohl nicht." Angus sah sie besorgt an. „Alek weiß, dass du der Vampirjäger bist. Wahrscheinlich hat er Katya schon informiert. Sie werden dich umbringen wollen."
„Das kann ja sein. Aber sie wissen weder meinen Namen noch, wo ich wohne. Und so lange bin ich relativ sicher." „Relativ reicht nicht. Sie wissen, dass du sterblich bist - also leicht zu töten. Und sie wissen, dass ich dir helfe." „Ein Grund mehr, nicht zusammenzubleiben." „Nein." Er drückte sanft ihre Schultern. „Ich werde dich beschützen."
Sie kämpfte gegen das Bedürfnis, sich in seine Arme zu werfen. „Es ist nicht so, dass ich deine Sorge nicht zu schätzen wüsste. Du bist wirklich sehr nett ..." „Nett? Ja, klar! Hier geht es wohl eher um deinen Stolz und Eigensinn. Ich bin fest entschlossen, dich zu beschützen und lasse mich von dir auch nicht davon abbringen. Ich stehe zu meinem Wort!"
Ihr ehrenhafter, mittelalterlicher Ritter in glänzender Rüstung. Er war wirklich unwiderstehlich. Beinahe könnte sie sein Vampirdasein vergessen. Aber leider nur beinahe. Sie streichelte seine Wange. „Ich weiß, dass du zu deinem Wort stehst, Angus. Aber ich finde, ich sollte besser nicht mit dir allein sein."
„Du bist nicht allein", meldete sich da eine ihr unbekannte Stimme.
Erschrocken drehte Emma sich um. Wie aus dem Nichts erschienen zwei Männer neben der Treppe. Sehr gut aussehende Männer. Der eine trug einen Kilt. Sie erkannte in ihm Robby aus Paris. Der andere Mann trug einen teuer aussehenden Anzug und lächelte wissend. Offensichtlich hatten sie sich gerade hierher teleportiert.
„Der Anrufbeantworter war eingeschaltet." Robby ließ ein Handy in seinen Sporran fallen. „Wir haben gehört, du brauchst unsere Hilfe, Angus." „Sieht ganz danach aus." Der Mann mit dem Anzug betrachtete Emma lächelnd. „Du scheinst hier alle Hände voll zu haben."
Sie errötete. Hatte man in dieser Vampirwelt überhaupt keine Privatsphäre? Wenigstens war sie diesmal vollständig bekleidet. Sie aktivierte ihre mentale Firewall gegen mögliche Angriffe von außen.
„Danke, dass ihr gekommen seid." Angus drückte auf einen Knopf neben der Eingangstür. Dann ging er auf seine Besucher zu und klopfte Robby auf die Schulter. „Aber Jean-Luc ist jetzt nicht ganz ohne Security?"
„Er hat darauf bestanden, dass er keinen Babysitter braucht und wir hier mehr gebraucht werden." Robby verbeugte sich kurz vor Emma. „Wie geht es Ihnen, Miss Wallace?" „Sehr gut, danke." Emma hängte sich ihre Tasche fester um, was ein klapperndes Geräusch der Holzpflöcke erzeugte.
Lächelnd bemerkte der Mann im Anzug: „La Signoria lebt gern gefährlich."
Es war die Stimme, die sie zuerst gehört hatte. Der Mann hatte einen ganz leichten italienischen Akzent.
Angus ging zu ihm hinüber. „Das ist Jack aus Venedig.“ Er rollte mit den Augen. „Angus versucht immer, einen Engländer aus mir zu machen. Ich bin Giacomo aus Venezia." Grinsend sah Angus zu Emma herüber. „Und weil', er' dir gleich sagt, sein Familienname wäre Casanova, glaub ihm bloß kein Wort."
„Ah." Giacomo legte eine Hand auf sein Herz. „Das tut mir weh, alter Freund." Auch er verbeugte sich vor Emma. „Zu Ihren Diensten, signorina."
Wer waren diese Typen? Rob Roy und Casanova? Emma konnte nicht fassen, wie sehr sich ihr Leben innerhalb weniger Nächte verändert hatte. Sie war inzwischen schon fast so weit, Blissky ohne Blut zu trinken.
„Gibt's was Neues von der Suche nach Casimir?" Angus musste sich zunächst die wichtigsten Informationen geben lassen. „Angeblich soll er sich irgendwo in Osteuropa aufhalten", antwortete Robby.
„Allerdings nicht in Polen", fügte Giacomo hinzu. „Ich komme gerade von Zoltan und seinen Leuten. In einem Dorf gab es vor etwa einem Monat mehrere ungeklärte, überraschende Todesfälle. Wir glauben, dass Casimir dort war und dann weiter nach Süden gezogen ist."
„Dann werden wir ihn schnappen. Gut." Angus
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