Vampire mögen ́s heiss
sind. Sie waren der Moderator der Reality-Show." „Genau, das war ich", sagte Gregori und richtete seine Krawatte. „Aber heute Abend bin ich Ihr Chauffeur. Wohin soll's denn gehen, Süße?"
Emma nannte ihm lächelnd die Adresse. „Arbeiten Sie auch für Angus?" Er lachte verächtlich, als er den Wagen in den fließenden Verkehr lenkte. „Ganz bestimmt nicht. Ich bin der Vice President Marketing bei Romatech. Kennen Sie unsere Werbespots für Romans Fusion Cuisine? Die sind von mir."
„Oh. Ich verstehe."
„Ich war auf dem Weg nach SoHo, um mir eine Immobilie anzusehen, aus der wir ein Vampirrestaurant machen wollen, als Angus anrief und mich bat, Sie und Phineas abzuholen." „Aha." Emma nickte. Ein Vampirrestaurant? Das schränkte die Speisenwahl doch wohl erheblich ein. Aber immer noch besser, als Menschen zu überfallen.
„Machen Sie sich keine Gedanken um Ihre Sicherheit", plapperte Gregori weiter. „Ich habe ein paar Karate- und Fechtstunden genommen, weil es mir zu blöd wurde, von Connor ewig als Weichei belächelt zu werden."
„Ich hatte gestern auch meinen ersten Fechtunterricht." Phineas klang begeistert. „Das war echt cool." Er schaltete einen Sender mit Hip-Hop-Musik ein.
Gregori begann, im Takt zur Musik mit seinen Fingern aufs Steuer zu trommeln, und Phineas wackelte auf seinem Sitz herum.
Und das waren Vampire? Emma konnte es nicht glauben. Sie waren so ... normal.
Sie erreichten die Straße, in der sich Austins Apartment befand, und Gregori schaute sich suchend um: „Hier finde ich ja nie einen Parkplatz!" Er fuhr einmal um den Block. Nach vorn gebeugt beruhigte Emma ihn. „Sie müssen nicht bleiben, wenn Sie noch anderswo zu tun haben. Phineas und ich kommen schon klar."
Gregori hielt in der zweiten Reihe und wendete sich mit besorgtem Blick Emma zu. „Ich bleibe besser so lange hier, bis Angus kommt. Sie können ja mit Phineas schon mal rein gehen, während ich versuche, den Wagen irgendwo abzustellen."
Emma und Phineas stiegen aus. Sie sah sich um, aber niemand schien sie zu beobachten. Schnell gingen sie ins Haus, während Gregori langsam und nach einem Parkplatz Ausschau haltend die Straße hinunterfuhr.
In Austins Wohnung angekommen, machte Phineas eine große Show daraus, erst jedes Zimmer sorgfältig zu kontrollieren. Er schaute sogar in die Küchenschränke und den Kühlschrank. Emma musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht laut zu lachen. Glaubte er wirklich, jemand würde sich im Kühlschrank oder in der Besteckschublade verstecken?
„Die Küche ist sicher", verkündete Phineas, dann sprang er in einer Karate-Pose ins Wohnzimmer. „Cool, oder? Hab ich letzte Nacht gelernt." „Wunderbar." Emma betrat die Küche, um sich die Reste des chinesischen Essens vom Vorabend warm zu machen.
Unterdessen sah Phineas unter jedem Sofakissen nach und setzte seine Inspektion dann im Schlafzimmer fort. Fünf Minuten später tauchte er wieder auf und verkündete, dass die Wohnung sicher sei.
„Da bin ich aber erleichtert. Vielen Dank." Emma stellte ihren Teller mit dem chinesischen Essen auf den niedrigen Tisch im Wohnzimmer.
„Jetzt werde ich noch im Flur nachsehen." Phineas öffnete die Wohnungstür. „Schließen Sie hinter mir ab."
„Okay." Emma drehte die Schlösser um und ging dann zurück ins Wohnzimmer. Sie schaltete den Fernseher ein und widmete sich ihrer Mahlzeit. Irgendeine Polizeiserie lief, gerade wurden die Verbrecher ins Gefängnis geschafft. Emma warf einen Blick auf den Videorecorder, der die Uhrzeit anzeigte. Angus würde bald hier sein.
Plötzlich wurde das Fernsehprogramm von einer aktuellen Nachrichtensendung unterbrochen. Gerade waren drei Leichen im Hudson River Park entdeckt worden. Emma setzte sich auf.
Der Nachrichtensprecher verkündete eine Live-Schaltung zum Tatort, Pier 66. Emma stellte den Teller zur Seite, als auf dem Bildschirm der Park erschien. Eine Menge Schaulustiger hatte sich um die Reporterin des Senders versammelt. Die Blinklichter von Polizeiwagen schickten rote und gelbe Blitze in den Nachthimmel.
„Die Leichen wurde eben erst entdeckt", berichtete die Reporterin. „Offensichtlich wurde allen drei Personen die Kehle durchgeschnitten, aber bisher hat die Polizei diese Information noch nicht bestätigt. Interessant ist jedenfalls, dass alle drei Toten offensichtlich nicht hier ermordet, sondern später hierher gebracht wurden. Sie lagen in der Nähe des Hubschrauberlandeplatzes - offensichtlich wollte der Mörder, dass
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