Vampire mögen ́s heiss
man die Opfer schnell entdeckt."
Emma sprang auf. Das war die Handschrift der Malcontents, ganz sicher! Sie hatten sich also auf einen anderen Park verlegt. Und dann gleich drei Morde begangen. Eine Schande!
Sie musste mehr erfahren. Sie musste sich die Opfer persönlich ansehen. Oft konnte man trotz der durchtrennten Kehlen die Spuren der Bisswunden ausmachen. Natürlich nur, wenn man wusste, wonach man suchen musste. Und wahrscheinlich waren die Leichen völlig blutleer.
Warum reichte den Mistkerlen nicht ein Liter? Nein, sie mussten ihre Opfer jedes Mal umbringen. Weil das Töten ihnen Vergnügen bereitete.
In ihrer Handtasche fand Emma die Karte, die Phil ihr gegeben hatte, und rief die Telefonnummer an. „Hallo?" „Ian, sind Sie das?" „Ja. Miss Wallace? Sind Sie in Gefahr?" „Nein. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass die Malcontents wieder zugeschlagen haben. Am Hubschrauberlandeplatz am Hudson River Park wurden soeben drei Leichen gefunden. Ich werde Phineas mitnehmen und mich dort umsehen."
„Was? Warten Sie! Angus wird sicher mitkommen wollen." „Er kann uns dort treffen. Ich werde nicht in Gefahr sein, es ist massenweise Polizei unterwegs." „Es ist trotzdem keine gute Idee, dass ...“
„Ich passe schon auf", unterbrach Emma ihn. „Sagen Sie Angus einfach, wo wir sind." Sie legte auf und rannte zur Wohnungstür. Draußen hörte sie Stimmen und schaute durch den Spion. Oh nein! Tina und Lindsey waren auf dem Gang und wollten Phineas gerade mit in ihr Apartment schleppen. Er schien sich nicht zu wehren.
Emma öffnete eilig die Schlösser. „Phineas!"
Die Blondinen kicherten.
„Wir haben Ihren Bodyguard!", verkündete Tina und lächelte triumphierend. „Dr. Phang." Lindsey zerrte ihn über den Flur. „Er ist ja so süß!" Phineas grinste ein wenig dümmlich. „Also, der Job gefällt mir." „Phineas", rief Emma noch einmal. „Ich brauche Sie!" „Nicht so sehr wie wir." Lindsey schob ihn in ihre Wohnung. „Phineas." Emma ging den Gang herunter. „Es ist wichtig." „Nur fünf Minuten." Phineas sah sie flehend an. „Länger dauert es nicht." Er betrachtete die beiden Blondinen. „Okay, zehn."
„Wiedersehen." Und damit knallte Tina Emma die Tür vor der Nase zu.
„Phineas!" Emma hämmerte gegen die Tür, aber von der anderen Seite erklang nur Kichern.
Stinksauer ging sie zurück zu ihrer Wohnung und begann, ungeduldig im Wohnzimmer auf und ab zu gehen. Wie lange würde es dauern, bis Angus fertig war? Und seit wann brauchte sie einen Mann, um auf sich aufzupassen? Sie hatte den schwarzen Gürtel in diversen Kampfsportarten. Sie hatte allein vier Malcontents getötet. Und am Tatort wimmelte es von Polizei. Eine Reporterin war dort und jede Menge Gaff er. Ihr würde nichts passieren.
Sie schnappte sich ihre Tasche mit den Holzpflöcken und schloss die Tür hinter sich ab. Sie würde nicht wie ein Feigling in ihrer Wohnung hocken bleiben. Sie war da draußen absolut sicher.
Fast wünschte sie sich sogar, sie würde diesem Alek begegnen. Der Mistkerl musste sterben.
Gerade waren die beiden Vampirärzte in Romans Stadthaus eingetroffen. Die Ehrengäste wurden von dem Chef von Kay Security and Investigation persönlich begrüßt. Angus versicherte den beiden, sie seien während ihres Aufenthaltes vollkommen in Sicherheit und stellte ihnen Connor und sein Security-Team vor. Nachdem er den Ärzten die Gästezimmer gezeigt hatte, baten sie ihn um eine Führung durch Romatech Industries und das Geburtszimmer, das Roman extra für seine Frau eingerichtet hatte. Sie waren beide sehr gespannt und versicherten, es sei ihnen eine Ehre, als erste ein Halb-Vampir-Kind bei der Geburt begleiten zu dürfen. Doch dann begannen sie sich über die richtige Vorgehensweise zu streiten. Roman hatte wohl einen großen Fehler gemacht, dachte Angus bei sich, indem er zwei anstatt nur einen Arzt engagierte.
Dr. Schweitzer aus der Schweiz zeigte sich begeistert von dem Geburtszimmer, während sein Kollege Dr. Lee aus Houston bemängelte, dass die Ausstattung für einen Notfall nicht ausreichend sei. Roman erstellte schnell eine Liste mit den Dingen, die Dr. Lee für nötig empfand, als Angus' Telefon klingelte.
Er entschuldigte sich und trat hinaus auf den Flur, während er das Handy aus seinem Sporran fischte. „Ja?" „Angus." Ian klang aufgeregt. „Gerade hat Miss Wallace angerufen. Sie und Phineas fahren zum Hubschrauberlandeplatz am Hudson River Park." „Was?"
„Sie glaubt, die Malcontents
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