Vampire mögen ́s heiss
als ihr ein anderer Polizist zurief, sie solle stehen bleiben.
Aber ihr Ausweis wirkte auch jetzt. „Heimatschutzbehörde."
Nach weiteren fünfzig Metern kam sie zu einem Polizeiwagen. Geblendet vom grellen Scheinwerferlicht kniff sie die Augen zusammen.
Ein Polizist in Uniform stellte sich ihr in den Weg. „Das ist ein polizeilich abgeriegelter Tatort." Den Ausweis zückend hob sie gerade an: „Heimatsch... ", als er ihr plötzlich die Arme nach oben riss. „Ein polizeilich abgeriegelter Tatort, der grausam anzusehen ist."
Ein russischer Akzent. Langsam dämmerte es ihr. Überrascht blickte sie in Aleks Gesicht. Die flackernden roten und gelben Lichter verliehen ihm ein boshaftes und gespenstisches Aussehen.
„Gefällt Ihnen meine Uniform? Der Polizist braucht sie nicht mehr." Er deutete mit dem Kopf auf den Wagen.
Emma hatte in dem grellen Scheinwerferlicht Mühe, überhaupt etwas zu erkennen, aber auf dem Vordersitz befand sich anscheinend ein Mann in seltsam verdrehter Haltung. Ohne Vorwarnung rammte sie Alek ihr Knie zwischen die Beine. Er taumelte nach hinten. Sie boxte ihn mehrmals gegen di, Brust, dann sprang sie los, drehte sich und trat nach seinem Gesicht. Alek fiel, Blut floss aus seiner Nase.
„Mein Gott!", rief jemand aus der Menge. „Die Frau greift einen Polizisten an!" „Halt! Stehen bleiben!", hörte sie mehrere Leute rufen.
Emma drehte sich um und sah, wie zwei Polizisten auf sic zu rannten. Wo war nur ihr Dienstausweis? Sie hatte ihn im Kampf mit Alek fallen lassen.
„Suchen Sie vielleicht das hier?" Alek kam wieder auf dic Füße und wedelte mit etwas. Blut rann aus seinem Mund. Er leckte es sich ab und verschwand - mitsamt ihrem Dienstausweis.
„Stehen bleiben, oder ich schieße!", rief ein Polizist.
Mit einem Satz verschwand Emma in der Menschenmenge und drängelte sich in die Richtung, in die Alek verschwunden war. Pier 66. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und rief Angus an.
„Das wurde auch Zeit!", herrschte er sie an. „Wo bist du? Bist du in Ordnung?" „Ja, mir geht's gut. Ich muss nur einen geeigneten Ort finden." Hinter der Menge entdeckte sie den Übertragungswagen eines lokalen Fernsehsenders. Sie kauerte sich dahinter. „Okay, jetzt kannst du kommen. Ganz eindeutig stecken die Malcontents hinter den Morden. Ich habe gerade Alek hier gesehen. Er hat versucht, mich zu schnappen, aber ..." Sie musste nichts mehr sagen, denn Angus tauchte schon neben ihr auf.
Er packte ihre Schultern. „Alles in Ordnung?" „Ja. Ich habe dem Kerl eine blutige Nase verpasst, und er hat das Weite gesucht." Angus lachte und zog sie in seine Arme. „So kenne ich dich." Ernst blickte er Emma an. „Aber bitte jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein!" „Wie gesagt, ich kann selbst auf mich aufpassen." Sie lächelte. „Aber ich bin trotzdem froh, dass du da bist."
„Ist Alek immer noch in der Nähe?" „Er ist zur Pier 66 gelaufen." Emma ließ das Handy zurück in ihre Tasche gleiten und zog ein paar Pflöcke heraus. „Wir sollten uns um ihn kümmern. Er hat mindestens vier Menschen umgebracht, darunter einen Polizisten." Sie steckte die Pflöcke hinten in ihren Gürtel. „Nein. Ich möchte, dass du hier bleibst. Oder noch besser, zurück nach Hause gehst." „Ich lasse dich nicht allein." Sie hängte sich die Tasche über die Schulter. „Wenn wir Alek heute Nacht nicht erledigen, wird er immer weiter töten."
Angus sah sie sorgenvoll an. „Wie du meinst. Aber erst holen wir Verstärkung." Er wählte eine Nummer. „Robby, wir nehmen uns Alek vor. Pier 66. Beeil dich." Er steckte das Handy wieder in seinen Sporran und fragte: „Bist du bereit?"
Zusammen machten sie sich auf den Weg. Dabei benutzten sie Autos und Müllcontainer als Deckung und rannten an der Rückseite eines Lagerhauses entlang.
Plötzlich hörten sie eine Frau schreien.
In Gedanken zerstückelte sie Alek bereits. Wie viele Menschen wollte er heute Nacht noch töten?
Angus spähte um die Ecke. „Direkt am Flussufer ist ein kleines Gebäude. Von dort kam der Schrei." Emma sah eine Hütte, in der Jet-Skis verliehen wurden. Sie nahm einen Holzpflock aus ihrem Gürtel und sagte: „Los geht's."
Ihr Weg führte um das Lagerhaus herum, immer im Schatten, um nicht gesehen zu werden. Bevor sie das Ziel erreichten, teilten sie sich auf. Emma spähte um die Ecke. Ein Landungssteg ragte ins Wasser. Dort war im schwachen Mondlicht eine Frau zu erkennen, die von einem Mann in Polizeiuniform auf den Boden
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