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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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geben: Nein, du kannst mich nicht in eine Kröte verzaubern. (Das war es nämlich, was Amelia durch den Kopf schoss.)
    »Dann müsste er quaken«, murmelte ich, und sie lächelte.
    Bobby stellte sich selbst vor, und als wir nickten, sagte er: »Ihr Name steht auf der Liste, Miss Stackhouse, aber der von Miss Broadway nicht. Ich fürchte, Sie müssen Ihr Gepäck allein hinauftragen.« Bobby genoss seine Macht.
    Amelia murmelte etwas vor sich hin, und keine Sekunde später sprudelte Bobby hervor: »Den schweren Koffer trage selbstverständlich ich für Sie hinauf, Miss Stackhouse. Kommen Sie mit dem Kleidersack zurecht? Wenn Ihnen das zu viel Mühe macht, ich bin in einer Minute wieder da und hole ihn.« Das Erstaunen in seinem Gesicht über sich selbst war unbezahlbar, aber ich versuchte, meine Schadenfreude im Zaum zu halten. Amelia spielte ihm da einen ziemlich gemeinen Streich.
    »Danke, das schaffe ich schon«, versicherte ich ihm und nahm Amelia den Kleidersack ab, während er mit dem schweren Koffer die Gangway hinaufpolterte.
    »Amelia, du Schlitzohr«, sagte ich, aber nicht zu wütend.
    »Wer ist denn dieser Mistkerl?«, fragte sie.
    »Bobby Burnham, Erics Mann für tagsüber.« Jeder Vampir von gewissem Rang hatte einen in seinem Gefolge. Bobby war von Eric erst kürzlich eingestellt worden.
    »Was tut er? Särge abstauben?«
    »Nein, er vereinbart Geschäftstermine, geht zur Bank, holt Wäsche aus der Reinigung, sucht Ämter auf, die nur tagsüber geöffnet sind, und so weiter.«
    »Also ein Laufbursche.«
    »Irgendwie schon. Aber er ist ein wichtiger Laufbursche. Er ist Erics Laufbursche.«
    Bobby kam die Treppe wieder herunter, immer noch erstaunt darüber, wie höflich und hilfsbereit er gewesen war. »Lass ihn zufrieden«, sagte ich, weil sie sich schon eine weitere Gemeinheit überlegte.
    Amelias Augen flammten auf, ehe sie begriff, was ich meinte. »Ach, was bin ich doch kleinlich«, gab sie zu. »Wie kann ich solch machtbesessene Vollidioten bloß hassen?«
    »Wer tut das nicht? Also, wir sehen uns in einer Woche. Danke, dass du mich zum Flugzeug gebracht hast.«
    »Ja, ja.« Sie warf mir ein untröstliches Lächeln zu. »Amüsier dich gut, und sieh zu, dass du nicht getötet wirst oder gebissen oder so was.«
    Da nahm ich sie ganz spontan in den Arm, und nach einer Schrecksekunde drückte auch sie mich zum Abschied.
    »Pass gut auf Bob auf«, rief ich noch, als ich schon die Treppe hinauflief.
    Ich konnte mir nicht helfen, irgendwie hatte ich doch ein wenig Angst, weil ich die Verbindung zu meinem vertrauten Leben kappte, wenn auch nur vorübergehend. Die Stewardess von Anubis Airline sagte: »Suchen Sie sich bitte einen Platz aus, Miss Stackhouse«, nahm mir den Kleidersack ab und verstaute ihn. Die Kabine glich in keiner Weise dem Inneren eines Flugzeugs nur für Menschen, jedenfalls wurde das auf der Webseite von Anubis Airline behauptet. Die Anubis-Flotte war ganz auf den Transport schlafender Vampire ausgerichtet, Menschen wurden erst in zweiter Linie als Passagiere befördert. Überall in den Wänden waren, riesigen Kofferablagen ähnlich, Einlassungen für Särge. Nur vorne im Flugzeug fanden sich drei Reihen Sitzplätze, rechts jeweils drei und links zwei, für Leute wie mich... oder zumindest für Leute, die den Vampiren auf der Konferenz eine Hilfe sein konnten. Im Moment saßen nur drei andere Passagiere dort. Okay, genau genommen ein weiterer Mensch und zwei Geschöpfe, die nur zum Teil Mensch waren.
    »Hi, Mr Cataliades«, sagte ich, und der kugelrunde Mann erhob sich mit einem strahlenden Lächeln aus seinem Sitz.
    »Meine liebe Miss Stackhouse«, entgegnete er herzlich, denn genau so sprach Mr Cataliades, »wie sehr ich mich freue, Sie wiederzusehen.«
    »Ich freue mich auch, Mr Cataliades.«
    Sein Name wurde Ka-TAL-ii-ah-diiz gesprochen, und falls er auch einen Vornamen hatte, kannte ich ihn nicht. Neben ihm saß eine sehr junge Frau, der ihr dunkelrotes Haar in kurzen Igelstacheln vom Kopf abstand: seine Nichte Diantha. Diantha trug stets die gewagtesten Sachen, und heute hatte sie sich selbst übertroffen. Sie war etwa 1,55 Meter groß und klapperdürr und hatte sich für orangefarbene Leggings entschieden, blaue Crocs, einen weißen gecrashten Rock und ein ärmelloses Shirt im Batiklook. Es wurde einem glatt schwindlig bei ihrem Anblick.
    Diantha hielt nichts davon, beim Sprechen zu atmen, sondern ratterte alles ohne Punkt und Komma herunter. »Freu-mich-Sie-wieda-zu-sehn.«
    »Ich

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