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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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er. »Ich wusste, dass Mr Feith glaubte, ihm drohe der Tod.«
    »Und Sie wussten auch, dass die Königin ihm angeboten hatte, ihn in ihre Dienste aufzunehmen?«
    »Ja, er sagte, sie hätte es ihm vorgeschlagen.« Das wurde mit einem so zweifelnden Unterton ausgesprochen, dass man keine Antike Pythia zu sein brauchte, um zwischen den Zeilen zu lesen.
    »Und Sie schenken den Worten einer Vampirkönigin keinen Glauben?«
    Okay, darauf konnte Maimonides schlecht direkt antworten. »Ich hielt es für meine Pflicht, meinen Klienten zu schützen, Antike Pythia.« Er traf genau den richtigen Ton bescheidener Ehrerbietung.
    »Hmmm.« Die Alte klang äußerst skeptisch. »Sophie-Anne Leclerq, jetzt ist es an Ihnen, Ihre Sicht der Dinge darzustellen. Sie haben das Wort.«
    »Sookie sagt die Wahrheit«, begann Sophie-Anne. »Ich habe Henrik einen Platz in meinen Diensten und Schutz angeboten. Wenn die Zeugen aufgerufen werden, Antike Pythia, wird sich zeigen, dass Sookie meine Zeugin ist und bei dem letzten Kampf zwischen Peters Leuten und meinen dabei war. Obwohl ich wusste, dass Peter mich aus rein taktischen Gründen geheiratet hat, habe ich erst die Hand gegen ihn erhoben, als seine Vampire uns auf unserem Ball angriffen. Aufgrund verschiedener Umstände hatte Peter nicht den günstigsten Zeitpunkt für diesen Angriff auf mich gewählt, und so sind seine Leute gestorben und die meisten von meinen davongekommen. Er hat nicht einmal Rücksicht darauf genommen, dass sehr viele unserer Gäste gar keine Vampire waren.« Sophie-Anne setzte eine schockierte, traurige Miene auf. »Es hat mich Wochen gekostet, die Gerüchte zum Schweigen zu bringen.«
    Hatte ich nicht die meisten Menschen und Wergeschöpfe hinausgeschafft, ehe das Gemetzel begann? Hm, anscheinend waren doch noch welche da gewesen. Betonung auf »gewesen«, denn von denen lebte vermutlich keiner mehr.
    »Und seit jenem Ballabend haben Sie viele andere Verluste erlitten«, bemerkte die Antike Pythia.
    Nanu, das klang ja richtig mitfühlend. Langsam dämmerte mir, dass sich das Blatt zu Sophie-Annes Gunsten wendete. Hatte es irgendwas zu bedeuten, dass Kentucky, der Sophie-Anne den Hof machte, dieses Gerichtsverfahren leitete?
    »Wie Sie sagen, ich habe viele Verluste erlitten - sowohl an Leuten als auch an Einkünften«, bestätigte Sophie-Anne. »Deshalb benötige ich auch das Erbe meines Ehemanns, auf das ich aufgrund unseres Ehevertrags ein Anrecht habe. Er hoffte, er würde das reiche Königreich Louisiana erben. Jetzt kann ich schon froh sein, wenn ich das arme Arkansas bekomme.«
    Ein langes Schweigen trat ein.
    »Soll ich unsere Zeugin aufrufen?«, fragte schließlich Johan Glassport, der sehr zögerlich und unsicher klang für einen Rechtsanwalt. Was in diesem Gerichtssaal nur allzu verständlich war. »Sie ist bereits hier, und sie war bei Peters Tod anwesend.« Er deutete auf mich, und ich musste auf die Bühne hinaufsteigen. Sophie-Anne wirkte gelassen, doch Henrik Feith, der ein paar Zentimeter links von mir saß, umklammerte die Armlehnen seines Stuhls.
    Erneutes Schweigen. Die wilde weiße Mähne der uralten Vampirin verdeckte ihr Gesicht, während sie in ihren Schoß starrte. Dann sah sie wieder auf, und ihre blicklosen Augen richteten sich zielsicher auf Sophie-Anne. »Arkansas steht Ihnen kraft Gesetzes zu und gehört jetzt kraft Gesetzes Ihnen. Hiermit erkläre ich, dass Sie unschuldig sind und den Mord an Ihrem Ehemann nicht geplant haben«, sagte die Antike Pythia fast beiläufig.
    Nun... hurra! Ich stand nahe genug dran, um zu sehen, dass Sophie-Anne erleichtert und überrascht die Augen aufriss und Johan Glassport auf sein Stehpult hinunterlächelte. Simon Maimonides blickte zu den fünf Vampiren des Rats hinüber, um zu sehen, wie sie den Urteilsspruch der Antiken Pythia aufnahmen. Als keiner von ihnen Einspruch erhob, zuckte der Rechtsanwalt die Achseln.
    »Damit, Henrik«, krächzte die Antike Pythia, »ist Ihre Sicherheit gewährleistet. Wer also hat Ihnen diese Lügen erzählt?«
    Doch Henrik wirkte keineswegs sicher, vielmehr zu Tode erschrocken. Er stand auf und trat neben mich.
    Tja, Henrik war klüger als wir alle zusammen. Ein Blitz fuhr durch die Luft.
    Und so stand ihm gleich danach auch unaussprechliches Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Er sah an sich herab, und wir alle folgten seinem Blick. Ein dünner Holzpfeil steckte in seiner Brust, und sobald er ihn sah, hob Henrik die Hand, griff danach und taumelte. Unter Menschen wäre in

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