Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
Sohn. Sie war kurz zuvor in Martines Haus gezogen, da Martine für eine Weile wegziehen musste, damit niemandem auffiel, dass sie nicht alterte.“
„Witwe?“, wiederholte Tiny sichtlich verwirrt.
„Ihr Sohn hieß Lucern“, ging Julius über den Einwurf hinweg. „Zum Glück war er zu der Zeit schon hundert, als sie von mir schwanger wurde, und es stellte kein Problem dar, dass sie wieder ein Kind bekam. Wir waren beide überglücklich. Kurz vor der Geburt suchte uns ein Bote auf. Mein Vater war am englischen Hof gewesen, um eine Ehe zwischen meiner Schwester Mila und ihrem wahren Lebensgefährten Reginald zu arrangieren.“
„Er war ein englischer Lord, und vermutlich ist er das immer noch“, sagte Marcus zu Tiny. „Und Mila ist die Kurzform von Camila. Sie und Reginald sind die Eltern von Dante und Tommaso.“
Als der Detektiv verstehend nickte, redete Julius weiter: „Mila war bei Marguerite und mir zu Besuch, aber sie fühlte sich bereit, sich zu unserem Vater an den Hof zu begeben. Marcus und ich begleiteten sie dorthin.“ Bedauernd schüttelte er den Kopf. „Heute wünschte ich, ich hätte Marcus allein mit ihr losziehen lassen.“
Tiny wollte etwas sagen, wollte wohl nach dem Grund fragen, doch Julius wartete nicht, sondern fuhr fort: „Während ich weg war, kehrte Jean Claude Argeneau von den Toten zurück. Marguerite.... “
„Moment, warten Sie!“, warf Tiny ein. „Ich weiß, Sie wollen nicht unterbrochen werden, aber das mit Jean Claude müssen Sie mir schon erklären. Was soll das heißen, er kehrte von den Toten zurück? War er nun tot oder nicht? Könnt ihr Typen sterben und dann wieder zum Leben erwachen? Ich begreife das nicht.“
Julius stutzte. „Wissen Sie über uns nicht Bescheid?“
„Doch, doch“, antwortete Tiny ungehalten. „Ich weiß, Ihre Vorfahren stammen aus Atlantis, sie waren technisch hoch entwickelt und benutzten Nano-Technologie und Biomanipulation, um diese kleinen Viecher zu entwickeln, die in Ihrem Blut unterwegs sind und alles reparieren und regenerieren, weshalb Sie nicht altern und nie krank werden. Aber dafür brauchen Sie mehr Blut, als der Körper produzieren kann, also müssen Sie sich Blut beschaffen. In Atlantis gab es Blutbanken, doch als Ihre Zivilisation unterging, mussten Sie fliehen und mit uns primitiven Menschen zusammenleben. Da keine Blutbank zur Verfügung stand, sorgten die Nanos dafür, dass Sie zu Jägern wurden, die sich vom Blut der Sterblichen ernähren.“ Er machte eine Pause und sah Julius fragend an. „Bis dahin alles richtig?“
„Ich habe nicht von unserer Geschichte gesprochen, sondern davon, wie unsere Körper heilen“, bemerkte Julius. „Aber das ist auch egal. Es ist wohl einfacher, nur Ihre Fragen zu beantworten, aber keine zu stellen. Also.... es hieß, Jean Claude sei 1469 in der Schlacht bei Edgecote gefallen, als er enthauptet wurde. Ein Unsterblicher, der einmal enthauptet worden ist, kann nicht zurückkehren, da ihm kein neuer Kopf wächst. Marguerite und allen anderen Unsterblichen wurde gesagt, Jean Claude sei tot, und sie führte zwanzig Jahre lang ein Witwendasein, bis wir uns dann kennengelernt haben.“
„Aber Jean Claude war gar nicht tot?“
„Nein. Als ich heimkam, war Marguerite verschwunden. Ich schickte Suchtrupps aus, um nach ihr Ausschau zu halten, da kam ihre Dienstmagd Magda zu mir auf den Hof gestolpert. Sie hielt Christian in seinen Armen, der in dieser Nacht zur Welt gekommen war. Sie sagte, Marguerite habe ihr das Kind übergeben und ihr aufgetragen, es zu töten und den Leichnam zu mir zu bringen......... Verbunden mit der Nachricht, sie habe sich entschlossen, zu Jean Claude zurückzukehren, der nicht nur ihr Lebensgefährte, sondern auch ihre große Liebe sei. Sie bedauere, dass sie mit mir jemals etwas angefangen habe, und wolle mich niemals wiedersehen.“
Christian sank auf seinem Platz in sich zusammen und verzog schmerzhaft das Gesicht, während Tinys Reaktion genau gegenteilig ausfiel. „Nein!“, rief er entschieden und sprang auf. „Das kann sich so nicht abgespielt haben! Jean Claude war nicht Marguerites wahrer Lebensgefährte. Das hat sie mir selbst gesagt. Er hat ihr die Hölle auf Erden bereitet. Was er ihr alles angetan hat.... “ Tiny schüttelte den Kopf. „Außerdem würde sie niemals ein Kind umbringen, schon gar nicht ihr eigenes. Sie liebt ihre Kinder. Sie reden von einer anderen Frau.“
„Es war Marguerite“, beteuerte er, musste jedoch eingestehen:
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