Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
er mit besonderer Betonung fortfuhr. „Und
er
kann es nicht.“
„Niemand kontrolliert mich“, verkündete Dani energisch und wandte sich an Eshe. „Und ich werde mich auch nicht von Ihnen irgendwohin mitnehmen lassen.“
Als Decker bemerkte, wie Eshes Augen in einem tiefen, mit schwarzen Flecken durchsetzten Goldton aufblitzten, fasste er Dani beim Arm und entfernte sich mit ihr. Die indes war so überrumpelt, dass sie sich bereits ein ganzes Stück weit vom SUV entfernt hatten, ehe sie sich zu wehren begann. „Es ist vielleicht besser, wenn Sie hier warten und mich das regeln lassen“, schlug er ruhig vor, noch bevor sie das aussprechen konnte, was ihr auf der Zunge lag.
Dani zögerte und blickte zur Gruppe zurück, die zwischen den Fahrzeugen beisammenstand. Decker tat es ihr gleich und musste feststellen, dass sie von allen neugierig beobachtet wurden, während Justin irgendetwas erzählte. Da Decker davon ausging, dass er lieber nicht wissen wollte, was es war, seufzte er nur tief und wandte sich zu Dani um. „Ich werde mit ihnen reden“, erklärte er und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Ich werde Sie nicht hier zurücklassen.“
Trotzig kniff sie die Augen zusammen, und es erstaunte ihn nicht, dass sie mit giftigem Tonfall antwortete. „Das würde ich Ihnen auch nicht raten. Ich weiß, dass Sie mich anlügen und nicht für den CSIS arbeiten. Dass ich noch nicht die Polizei gerufen und Sie angezeigt habe, liegt nur daran, dass Sie dazu in der Lage sind, den gestohlenen SUV aufzuspüren. Sie stellen momentan die einzige Verbindung zu meiner Schwester dar, Decker, aber sollten Sie ohne mich weiterfahren, dann schwöre ich Ihnen, dass ich auf dem schnellsten Weg zur Polizei gehen und alles erzählen werde, was ich weiß.“
„Verstehe“, erwiderte er und nickte betroffen. Er machte sich nicht die Mühe, ihr zu erklären, dass sie niemals die Gelegenheit bekommen würde, zur Polizei zu gehen. Sollte er Eshe nicht davon überzeugen können, ihm Dani zu überlassen, würde die Jägerin die Kontrolle über deren Verstand übernehmen und sie von allem abhalten, womit sie soeben gedroht hatte. Er hoffte, dass es gar nicht erst dazu käme, immerhin lag es tatsächlich nicht in seiner Absicht, Dani hier zurückzulassen. Und genauso wenig wollte er, dass irgendjemand ihre Gedanken oder ihr Handeln kontrollierte. „Aber warten Sie bitte hier und lassen Sie mich das allein regeln, okay?“
Dani verschränkte die Arme vor der Brust, nickte aber schließlich widerstrebend. Als er sich wegdrehte, hielt sie ihn noch einmal zurück. „Beeilen Sie sich aber bitte. Je mehr Zeit wir hier vergeuden, desto größer wird der Vorsprung für Stephanies Entführer.“ Decker nickte stumm und ging zurück zu den anderen.
„Gratuliere“, sagte Dante leise, als er die Gruppe erreicht hatte. „Du hast deine Lebensgefährtin gefunden.“
„Danke“, murmelte Decker und blickte zu Eshe.
„Mein Befehl lautet, sie mitzubringen“, erklärte diese schroff.
Er schüttelte den Kopf. „Sie bleibt bei mir.“
„Dann solltest du wohl besser Lucian anrufen, weil ich nämlich tue, was man mir sagt, und ich habe die klare Anweisung erhalten, sie mitzubringen.“
Er schnaubte grimmig und wollte erwidern, sie befolge ihre Befehle sonst doch auch immer nur dann, wenn ihr gerade der Sinn danach stünde, wurde jedoch von Dante gestoppt. „Du musst ihn gar nicht anrufen. Da ist er.“
Decker blickte in die Richtung, in die der Zwilling zeigte, und verzog mürrisch das Gesicht. Ein zweiter SUV hielt soeben auf der anderen Seite des Vans an. Gegen Eshe hätte er sich notfalls mit vollem Körpereinsatz zur Wehr gesetzt, aber mit Lucian legte man sich nicht an. Oder zumindest gab man sein Bestes, um eine Konfrontation zu vermeiden. Er fürchtete, dass er alles würde geben müssen, wollte er sich gegen Lucian behaupten.
„Lucian hat gerade selbst seine Lebensgefährtin gefunden“, merkte Eshe an, während sie zusahen, wie er um den Wagen herumging und Leigh die Beifahrertür aufhielt. „Vielleicht hat er ja Verständnis für deine Situation, und du darfst sie behalten.“
Ihr Kommentar ließ ihn die Stirn in Falten legen. Er hatte bereits von verschiedenen Seiten gehört, dass Lucian sanftere Züge an den Tag legte, seit er mit Leigh zusammen war. Doch bislang gab es noch keinen Beleg dafür, dass dies auch tatsächlich der Wahrheit entsprach. Soweit er es beurteilen konnte, war sein Onkel noch immer so hart wie
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