Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
fast randvollen Einkaufswagen. Es würde eine Ewigkeit dauern, all die Sachen wieder an ihren Platz zurückzubringen.
„Können wir nicht den Einkaufswagen einfach hier stehen lassen und....“
„Nein!“, riefen beide Frauen gleichzeitig und sahen ihn entrüstet an.
„Decker“, sagte Dani, als hätte sie ein nicht gerade intelligentes Kind vor sich. „Das Essen verdirbt auch, wenn es im Einkaufswagen liegt. Die Tiefkühlware taut auf, das Eis schmilzt....“
„Ja, ja, schon gut, ich hab’s kapiert.“ Er sah sich um und entdeckte einen Mitarbeiter des Supermarkts an der Fleischtheke. Decker kontrollierte den Verstand des Mannes und veranlasste ihn, zu ihnen zu kommen.
„Was machst du da?“, wollte Dani wissen und betrachtete ihn argwöhnisch.
„Ich sorge dafür, dass wir ein bisschen Zeit sparen“, antwortete er. Der Angestellte blieb neben dem Einkaufswagen stehen und begann, alles wieder wegzustellen. „So, das wäre erledigt“, meinte Decker, fasste die beiden Frauen bei den Armen und führte sie in Richtung Ausgang. Zwar warf Dani einen schuldbewussten Blick über die Schulter, aber Decker ließ sich davon nicht abhalten.
„Wo bekommen wir das, was ihr braucht?“, fragte er, als sie den Supermarkt verließen.
„Das Kaufhaus sollte alles Nötige haben“, erwiderte Sam. „Es ist oben auf der rechten Seite am anderen Ende des Centers.“
„Natürlich, wo sonst?!“, schnaubte Decker und trieb die Frauen zur Eile an. So viel dazu, dass sie fast fertig waren, dachte er missmutig, die Frauen würden in diesem Kaufhaus mit Sicherheit eine Ewigkeit zubringen.
Kurz darauf stellte Decker fest, dass er sich abermals geirrt hatte.
Dani und Sam schienen das Ganze genau wie er so schnell wie möglich hinter sich bringen zu wollen, denn er musste sich sputen, um ihnen mit dem Einkaufswagen hinterherzukommen, den sie immer weiter beluden. In einem fast atemberaubenden Tempo wählten sie Geschirr, Besteck, Töpfe, Pfannen und anderes aus, ohne sich groß mit Diskussionen aufzuhalten. Zielstrebig marschierten sie die Gänge entlang, sahen sich das Angebot an, und dann sagte eine: „Das sieht schön aus“, „Das sieht robust aus“, oder: „Das ist gut verarbeitet“. Und die andere stimmte ihr meist zu. Beide Frauen hatten offenbar einen ganz ähnlichen Geschmack. Decker überraschte das nicht, schließlich waren sie beide ungefähr gleich alt und standen mitten im Berufsleben. Er vermutete, dass die zwei schnell gute Freundinnen werden würden.
„Das hier scheint das beste Modell zu sein“, sagte Dani. Sie las gerade den Text auf dem Karton einer Kaffeemaschine. „Die hat einen Timer, eine Abschaltautomatik und verschiedene Programme.“ Dann jedoch machte sie eine skeptische Miene. „Allerdings ist sie ziemlich teuer.“
Sam kam zu ihr und warf ebenfalls einen Blick auf die Verpackung. „Wir nehmen sie.“
„Bist du dir sicher?“, fragte Dani zweifelnd.
„Bastien hat mir die Kreditkarte der Firma gegeben, damit ich Sachen fürs Haus kaufen kann.“
„Aha“, sagte Dani, dann lächelten sie und Sam sich auf eine Weise an, die für Decker etwas Teuflisches hatte, und im nächsten Moment landete der Karton bei den anderen Einkäufen.
„Frauen“, murmelte er und sah Dani auf den Po, während er ihr weiter folgte.
„Was ist mit Frauen?“, wollte sie wissen, offenbar hatte er etwas zu laut gesprochen. Als sie und Sam sich fragend zu ihm umdrehten, ließ er seinen Blick über Danis Brüste zu ihrer Schulter, die nicht vom Top bedeckt wurde, wandern und richtete ihn dann schließlich auf ihr Gesicht.
„Unglaubliche Geschöpfe“, antwortete er schließlich. „Wunderschön, sexy, intelligent. Sie wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen können.“
„Und außerdem, wie man Geld ausgibt?“, ergänzte Dani fragend, ganz offensichtlich hatten seine Worte keinen Eindruck auf sie gemacht.
Decker zögerte, dann nickte er. „Aber sie sind jeden Penny wert. Und mehr als das.“
„Das war die richtige Antwort“, sagte Dani grinsend, dann wandte sie sich ab und folgte Sam durch den Gang. Ihm entging nicht, dass sie Blicke austauschten, und schließlich hörte er Dani amüsiert flüstern: „Hat ja nicht lange gedauert, bis ihm der Satz eingefallen ist, nicht wahr?“
„Stimmt“, pflichtete Sam ihr im gleichen Tonfall bei. „Mortimer hat auch seine hellen Momente. Muss wohl damit zu tun haben, dass sie so alt sind.“
„Richtige alte Knochen“, meinte Dani und nickte
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