Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
sie sich im Geist gegen diese Vorstellung zur Wehr zu setzen versuchte.
„So ist das schön. Jetzt kommst du allmählich in Stimmung“, lobte er sie lachend. „Aber im Moment lenkst du mich viel zu sehr ab, also wird es Zeit für dich, eine Weile zu schlafen. Ich wecke dich, wenn wir da sind“, versprach er ihr.
Dani erwartete, dass er sie mit einem geistigen Befehl in den Schlaf schickte, schließlich konnte er das. Stattdessen verpasste er ihr aber einen Fausthieb. Sie sah seine Faust auf sich zukommen, war jedoch nicht in der Lage, auszuweichen. Der Schmerz war wie eine Explosion in ihrem Kopf, und im nächsten Moment versank alles um sie herum in Dunkelheit.
„Und?“ Decker hörte auf, neben Sams Wagen auf und ab zu gehen, als Mortimer, Justin und Lucian sich ihm näherten. Sein Onkel schüttelte den Kopf, und Decker stieß einen Fluch aus.
„Alle haben sich gemeldet, aber sie war nirgends zu finden“, ließ Mortimer ihn wissen.
Decker ließ den Blick über den Parkplatz schweifen, der sich zusehends leerte. Die Männer, die Lucian herbeigerufen hatte, waren eine Stunde durch die Mall gelaufen, um Dani zu finden, obwohl sie eigentlich auf der Suche nach Stephanie sein sollten. Es war fast zehn Uhr, in wenigen Minuten würden alle Geschäfte schließen, und kurze Zeit später würde dieser Parkplatz völlig verlassen sein.
„Hat sie irgendeinen Ort erwähnt, an den sie geflüchtet sein könnte?“, fragte Mortimer.
„Sie ist nicht geflüchtet“, brummelte Decker. „Sie hatte keinen Grund, vor mir wegzulaufen.“
„Sorry“, meinte Mortimer und fügte mit einem Schulterzucken hinzu: „Es ist nur so, dass sie heute Morgen nicht gerade glücklich mit dir zu sein schien. Daher dachte ich, sie....“
„Das hat sich inzwischen geändert“, warf Lucian ein. „Die beiden haben ihre Differenzen beigelegt und miteinander geschlafen.“
„Verschwinde aus meinem Kopf“, fauchte Decker seinen Onkel an.
Lucian lächelte nur und wandte sich an Mortimer. „Sorg vorsichtshalber dafür, dass ihre Praxis und das Haus ihrer Familie überwacht werden. Allerdings vermute ich, dass Decker recht hat und sie nicht weggelaufen ist.“
„Und was denkst du, was passiert ist?“, fragte Mortimer.
„Ich nehme an, dass ihr Verschwinden irgendwie mit ihrer Schwester zusammenhängt“, sagte Lucian.
Das war das Letzte, was Decker hören wollte, bei diesen Worten erinnerte er sich augenblicklich an die Leichen im Graben neben der Lichtung. „Willst du damit sagen, der Abtrünnige sei mit Stephanie hier aufgetaucht, und Dani habe sich an seine Fersen geheftet?“, rief Justin ungläubig.
„Völlig unmöglich wäre das nicht“, murmelte Lucian, dachte kurz darüber nach und schüttelte letztlich den Kopf. „Aber der andere Abtrünnige, der von der Lichtung entkommen ist, könnte euch nach Toronto gefolgt sein und sie in seine Gewalt gebracht haben, weil er hofft, mit ihr die anderen Abtrünnigen freipressen zu können.“
„Er hatte keinen Wagen, mit dem er uns hätte folgen können“, hielt Decker dagegen.
„Dieser Wald befindet sich am Ende einer Straße“, machte Lucian klar. „Wahrscheinlich gibt es da draußen irgendetwas, sonst hätte man dorthin wohl keine Straße gebaut. Vielleicht befinden sich da irgendwo Cottages oder Firmengebäude, und er konnte einen Wagen stehlen.“
„Da waren Cottages“, bestätigte Justin.
Decker brummte mürrisch. Ihm waren keine Cottages aufgefallen, aber er hatte auch genug damit zu tun gehabt, bei völliger Dunkelheit und ohne Scheinwerfer der holprigen Strecke zu folgen. Es war durchaus möglich, dass der Abtrünnige, der von der Lichtung entkommen war, irgendwo ein Auto gestohlen hatte, um ihnen nachzufahren. Da Decker und Justin eine Weile damit beschäftigt gewesen waren, die Lichtung zu säubern, dürfte er Zeit genug gehabt haben, einen Wagen aufzutreiben. Danach hatten sie dann auch noch länger auf die Rückmeldung gewartet, in welche Richtung der Abtrünnige mit Stephanie in ihrem SUV gefahren war.
Decker wurde angesichts dieser Erkenntnis schwer ums Herz, doch dann schöpfte er neue Hoffnung. Wenn der Abtrünnige Dani gegen die vier Männer austauschen wollte, würde er sicher bald anrufen.
„Es bringt nichts, hier noch länger zu bleiben. Die Männer haben die Mall auf den Kopf gestellt, Dani ist nicht hier“, sagte er und ging zu Sams Auto. Sie hatte es für ihn stehen lassen, und als Anlaufstelle für Dani, falls diese sich doch nur in der
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