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Vampire und andere Kleinigkeiten

Vampire und andere Kleinigkeiten

Titel: Vampire und andere Kleinigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ihn töten, weil er sich nicht selbst töten kann«, erklärte ich. »Denn er ist überzeugt davon, dass die Königin ihm noch etwas sehr viel Grausameres antun wird als ich. Und damit hat er recht.«
    »Die Königin macht Ihnen das Geschenk der Rache«, sagte Mr. Cataliades. »Und das wollen Sie nicht annehmen? Sie könnte sehr ungehalten sein, wenn Sie ihn zurückschicken.«
    »Das ist nun wirklich ihr Problem«, erwiderte ich.
    »Oder etwa nicht?«
    »Ich glaube, es könnte eher dein Problem werden«, sagte Bill sehr ruhig.
    »Tja, das ist echt Mist, aber...« Ich hielt kurz inne; besser, wenn ich mich nicht zum Idioten machte. »Es war sehr nett von Ihnen, Mr. Cataliades, Waldo hierherzubringen, und es war sehr klug, wie Sie mich auf die Wahrheit gestoßen haben.« Ich holte einmal tief Luft und dachte kurz nach. »Und ich weiß es auch zu schätzen, dass Sie die Schriftsätze mitgebracht haben, die ich mir in einer ruhigen Minute mal ansehen werde.« Damit hatte ich hoffentlich an alles gedacht.
    »Wenn Sie jetzt so gut sein wollen, den Kofferraum zu öffnen, dann werde ich Bill und Bubba bitten, ihn dort hineinzulegen.« Mit einem Kopfnicken wies ich auf den mit Silber gefesselten Vampir, der keinen Meter von mir entfernt schweigend dastand.
    Und in diesem Augenblick, als wir alle an etwas anderes dachten, stürzte Waldo sich auf mich, die Kiefer wie eine Schlange sperrangelweit aufgerissen und die Fangzähne vollständig ausgefahren. Ich wich zurück, wusste aber schon, dass es nicht reichen würde. Diese Fangzähne würden mir die Kehle aufreißen, und ich würde hier auf meinem eigenen Grundstück verbluten. Aber Bubba und Bill waren nicht mit Silber gefesselt, und mit einem Tempo, das an sich schon erschreckend war, packten sie den runzligen Vampir und schlugen ihn zu Boden. Schneller als irgendein Mensch auch nur zwinkern konnte, hatte Bill den Arm gehoben und wieder fallen lassen, und Waldos rote Augen blickten in tiefer Befriedigung hinunter auf den Pfahl in seiner Brust. In der nächsten Sekunde schon sanken diese Augen ein, und sein langer, dünner Körper begann sofort, sich in Asche aufzulösen. Na, wenigstens muss man einen wirklich toten Vampir nicht mehr begraben.
    Einige Minuten lang waren wir alle wie zu einem Gemälde erstarrt: Mr. Cataliades stand einfach nur da, ich saß auf meinem Hintern auf dem Boden, und Bubba und Bill knieten neben dem Ding, das einst Waldo gewesen war.
    Dann öffnete sich eine Tür der Stretchlimousine, und noch ehe Mr. Cataliades sich darum bemühen konnte, ihr zu helfen, stieg die Königin von Louisiana aus dem Wagen.
    Sie war wunderschön, natürlich, aber nicht auf die Art von Märchenprinzessinnen. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber dem Bild entsprach sie jedenfalls nicht. Während Bill und Bubba sich noch aufrappelten und sich tief vor ihr verneigten, sah ich sie mir von oben bis unten an. Sie trug ein sehr teures mitternachtsblaues Kostüm und High Heels. Ihr Haar war von einem satten rötlichen Braun, und ihre Haut war natürlich weiß wie Milch. Doch ihre Augen waren groß, leicht schräg stehend und von fast demselben Braun wie ihr Haar. Ihre Fingernägel waren rot lackiert, was irgendwie sehr unheimlich wirkte.
    Schmuck trug sie keinen.
    Jetzt war mir klar, warum Mr. Cataliades sich auf der Fahrt in den Norden Louisianas hinter die Trennscheibe zurückgezogen hatte. Und ich war überzeugt davon, dass die Königin Möglichkeiten genug kannte, sich vor Waldos Vampirgespür und vor seinen Blicken zu verbergen.
    »Hallo«, begann ich etwas unsicher. »Ich bin...«
    »Ich weiß, wer Sie sind«, sagte sie. Sie sprach mit einem leichten Akzent; vielleicht französisch, dachte ich. »Bill. Bubba.«
    Oooh-kay. So viel zu höflichem Geplauder. Genervt stieß ich einen Seufzer aus und hielt den Mund.
    Es war sowieso sinnlos, irgendwas zu sagen, ehe sie erklärt hatte, warum sie überhaupt hier war. Bill und Bubba standen aufrecht da. Bubba lächelte. Bill nicht.

    Die Königin musterte mich von Kopf bis Fuß, auf eine Weise, die ich eigentlich nur unverschämt nennen kann. Da sie eine Königin war, musste sie eine sehr alte Vampirin sein, und die ältesten, die die Macht hatten in der Vampirhierarchie, waren die furchterregendsten. Es war schon so lange her, seit sie ein Mensch gewesen war, dass sie nicht mehr allzu viele Erinnerungen an das Menschsein haben konnte.
    »Ich verstehe nicht, was dieses ganze Aufhebens soll«, sagte sie achselzuckend.
    Mein Mund

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