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Vampire's Kiss

Vampire's Kiss

Titel: Vampire's Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wolff
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als Erster aus dem Dingi und zog es auf den Sandstrand, damit ich keine nassen Füße bekam. Dann half er mir beim Aussteigen.
    Eine niedrige Höhle zeigte sich am Saum der Felsklippe. »Batman lässt grüßen«, sagte ich, als ich sie erspähte.
    Jetzt sah mich Alcántara verständnislos an.
    »Egal.« Ich war jetzt nervöser, als ich mir eingestehen wollte. Es entging mir auch nicht, dass er meine Hand länger gehalten hatte als unbedingt nötig.
    Wir mussten nicht lange warten, bis Alcántaras Kontaktmann erschien. Wir schleiften das Boot in die Höhle, kippten es mit dem Kiel nach oben gegen einen Felsen, drehten uns um – und da stand er.
    Als mir Alcántara erzählte, dass er einen Spion im Lager der Feinde hatte, dachte ich an alles Mögliche, aber ganz bestimmt nicht an einen Typen wie den hier. Er war jung, kaum älter als ein Vampir-Anwärter, dazu breitschultrig und locker wie ein Profi-Footballer, der gerade überlegte, ob er nach seiner Sportlerkarriere irgendwo eine schicke Bar aufmachen sollte. Ich wusste nicht, wie er hieß, nannte ihn insgeheim aber sofort Buddy.
    Die beiden begrüßten sich, und zu meiner großen Überraschung hatte der Typ einen amerikanischen Akzent. Nun, warum eigentlich nicht? So viele Vampir-Anwärter kamen aus den USA – irgendwo mussten sie ja letzten Endes bleiben.
    Buddy nahm mich in Augenschein, und zwar so, dass ich ihm am liebsten eine gescheuert hätte. »Die Kleine soll ihn aufspüren?«
    Ich runzelte die Stirn. Eine echte Buddy -Bemerkung.
    »In der Tat«, entgegnete ich, bevor Alcántara den Mund aufmachen konnte. »Die Kleine wird ihn aufspüren.«
    Er gluckste dämlich in sich hinein und bestärkte mich damit in meiner spontanen Abneigung. Ich fragte mich, mit welcher Sorte von Schmuddelgeschichten er Alcántara oder Alcántara ihn wohl in der Hand hatte, dass er noch am Leben und auf eine feindliche Insel abgeschoben war. Zu schade, dass mir die Zeit fehlen würde, das herauszufinden.
    Er stemmte die Arme lässig in die Hüften, als befände er sich in der Umkleide eines Fitness-Studios und nicht auf einer Insel, die jede Menge bösartiger Untoter beherbergte. »Dann hat dir Master Al schon erklärt, worauf es ankommt?«
    Master Al? Dafür, dass der Junge noch keine ausgewachsenen Fänge hatte, nahm er sich allerhand heraus.
    »Dienstboten halten den Blick grundsätzlich gesenkt«, fuhr er fort. »Also – immer dumm stellen, ja nicht auffallen und die Ohren offen halten.«
    Ich hatte mein Leben lang den Blick gesenkt und mich bemüht, nicht aufzufallen. Beides war sozusagen meine zweite Natur. »Gecheckt, gecheckt und nochmals gecheckt.«
    »Finde heraus, wo Carden ist.« Alcántara hatte das Gespräch wieder an sich gezogen. »Mehr nicht. Unternimm nichts auf eigene Faust. Lenke auf gar keinen Fall die Aufmerksamkeit auf dich. Wenn sie deine Tarnung durchschauen, ist McCloud erledigt.«
    Und aus mir machen sie Hackfleisch , dachte ich, aber ich schien die Einzige zu sein, die das beunruhigte. »Ich verstehe.«
    Aber Mister Football wirkte weiterhin skeptisch. Er ließ einen Rucksack lässig von den Schultern gleiten und warf ihn mir zu. »Hier ist was Passendes zum Anziehen.«
    Ich zog die Kordel auf und entdeckte ein Kleid. Ich runzelte die Stirn. »Nun, vielleicht lassen sich die Wurfsterne auch unter dem Rock verstecken.«
    Buddy schüttelte mit einem Tsk-Tsk den Kopf. »Vergiss es, chica . Du musst dieses Ding schon ohne deine Spielsachen schaukeln. Unsere Vamps halten zwar nichts von elektrischem Licht oder Wärme, dafür ist diese Drecksinsel gespickt mit Metalldetektoren.«
    »Ich kriege das auch ohne Waffen hin.« Mutige Worte, die im Grunde pure Angeberei waren.
    »Hoffentlich. Du bist unsere einzige Chance. Eine Gelegenheit wie diese wird sich so bald nicht mehr bieten.«
    So wie Buddy das sagte, beflügelte es mich nicht unbedingt. »Und du? Warum kannst du McCloud nicht aufstöbern? Du scheinst dich hier ja auszukennen.«
    Alcántara antwortete für ihn. »Vampire können unmöglich auf dem Klostergelände umherstreifen, ohne von ihresgleichen erkannt zu werden. Man würde Verdacht schöpfen, da Vampir-Anwärter Lee nicht hoch genug in der Hierarchie steht, um an den Sitzungen der Synode teilzunehmen.«
    Vampir-Anwärter Lee. Ich unterdrückte mühsam ein Grinsen, als ich den lahmarschigen Namen hörte. Da war Buddy schon viel besser.
    »Wie du hörst, bin ich nur ein kleiner Vampir-Anwärter«, sagte Buddy Lee mit einem leicht bescheuerten

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