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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Octavia an. Und weil ich jetzt die Wahrheit über diesen Drake weiß, werde ich ihn einfach abblocken. Und Tray auch. Keiner kann so gut abblocken wie Tray.«
    »Er ist sehr gefährlich, Amelia.« Das konnte ich meiner Mitbewohnerin gar nicht deutlich genug einschärfen.
    »Ja, ja, schon kapiert«, erwiderte sie. »Aber du weißt ja, dass auch ich nicht ganz harmlos bin, und Tray Dawson kann's mit den besten Kämpfern aufnehmen.«
    Wir umarmten uns, und ich erlaubte mir kurz, in Amelias Gedanken hineinzulesen. Sie waren voller Wärme, Tatendrang, Neugier und ... in die Zukunft gerichtet. Amelia Broadway grübelte nicht über die Vergangenheit. Zum Zeichen, dass sie mich loslassen würde, klopfte sie mir noch aufmunternd auf den Rücken, und dann gingen wir beide unserer Wege.
    Ich fuhr zuerst zur Bank, dann zu Wal-Mart. Nach etwas Sucherei fand ich ein kleines Regal mit Wasserpistolen. Ich nahm einen Doppelpack der durchsichtigen Version, mit einer blauen und einer gelben. Wenn ich an die Grausamkeit und Macht der Elfen dachte und dann sah, dass es mich allein schon all meine Kräfte kostete, die beiden Wasserpistolen aus dieser verdammten Plastikhülle zu befreien, erschien mir meine Verteidigungsstrategie fast aberwitzig. Wirklich prima, ich war bewaffnet mit Wasserpistolen und einem Handspaten.
    Ich versuchte, all die mich quälenden Sorgen einfach zu verdrängen. Es gab so vieles, über das ich nachdenken musste... doch da war auch diese große Angst. Herrje, es war wirklich an der Zeit, dass ich mir Amelia zum Vorbild nahm und in die Zukunft blickte. Was wollte ich heute Abend tun? Welche meiner Probleme konnte ich tatsächlich selbst lösen? Ich konnte mich beispielsweise im Merlotte's nach Hinweisen zum Mord an Crystal umhören, wie Jason mich gebeten hatte. (Das hätte ich sowieso getan, doch seit die Gefahr von allen Seiten heranrückte, schien es mir noch wichtiger zu sein, ihre Mörder aufzuspüren.) Ich konnte mich gegen Elfenangriffe wappnen, nach weiteren Fanatiker-Gangs der Bruderschaft Ausschau halten und versuchen, zu meiner Verteidigung Verbündete um mich zu scharen.
    Immerhin stand ich unter dem Schutz des Werwolfrudels von Shreveport, weil ich ihnen geholfen hatte. Und ich stand auch unter dem Schutz des neuen Vampir-Regimes, weil ich dem König den Arsch gerettet hatte. Felipe de Castro wäre heute ein Häuflein Asche, wenn ich nicht gewesen wäre; und Eric übrigens auch, wenn ich schon dabei war. War jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, um mal Gegenleistungen einzufordern?
    Ich stieg auf dem Parkplatz vom Merlotte's aus dem Wagen und sah in den Himmel hinauf, doch es war bewölkt. Vor etwa einer Woche hatten wir Neumond, dachte ich. Aber es war auf jeden Fall schon völlig dunkel. Ich zog mein Handy aus der Handtasche. Eric hatte mir seine Handynummer auf eine seiner Visitenkarten gekritzelt, die er halb unter das Telefon auf meinem Nachttisch gesteckt hatte. Nach dem zweiten Klingeln ging er dran.
    »Ja«, sagte er, und schon dieses eine Wort machte mir deutlich, dass er nicht allein war.
    Ein kleiner Schauer lief mir über den Rücken beim Klang seiner Stimme.
    »Eric«, begann ich und wünschte, ich hätte mir einen Augenblick lang überlegt, wie ich meine Bitte formulieren sollte. »Der König hat gesagt, dass er mir noch etwas schuldet«, fuhr ich fort und bemerkte selbst, dass es ein wenig unvermittelt und dreist war. »Ich schwebe in echter Gefahr und dachte, er könnte mir vielleicht helfen.«
    »Geht es um die Gefährdung, die deinen älteren Verwandten betrifft?« Ja, er hatte eindeutig andere Leute um sich.
    »Ja. Der, äh, Feind hat versucht, Tray und Amelia zu überreden, mich ihm vorzustellen. Er scheint nicht zu wissen, dass ich ihn erkennen würde, oder vielleicht tut er auch nur so. Er steht auf Seiten jener Elfen, die strikt gegen Menschen eingestellt sind, dabei ist er selbst halb Mensch. Ich verstehe seine Haltung nicht.«
    »Aha«, sagte Eric nach einer spürbaren Pause. »Es wird also Schutz benötigt.«
    »Ja.«
    »Und du bittest darum als... ?«
    Hätte Eric seine eigenen Untergebenen um sich gehabt, hätte er sie hinausgeschickt und offen mit mir geredet. Weil er das aber nicht tat, waren vermutlich irgendwelche Vampire aus Nevada bei ihm: Sandy Sechrest, Victor Madden oder Felipe de Castro selbst - was eher unwahrscheinlich war. Castros sehr viel lukrativere geschäftliche Projekte in Nevada erforderten meistens seine Anwesenheit dort. Und dann begriff ich

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