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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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gespielt hast, Francis. Du hättest mir ruhig sagen können, was für eine hübsche Patientin du hattest. Dann hätte ich dich gerne abgelöst“ sagte er mit einem sehr herausfordernden Ton in der Stimme.
    Der Blick, der Dana wieder streifte, war noch herausfordernder, und er verunsicherte Dana. Francis legte sanft die Hand auf ihre Schulter.
    „Entspann dich wieder, Dana. Brionn raspelt gerne Süßholz. Er liebt einfach alle schönen Frauen. Aber leider musst du dich mit Danas Anblick begnügen, Brionn.“
    „Wie schade.“
    Wieder streifte Dana ein moosgrüner Blick, aber diesmal war er wesentlich zurückhaltender.
    „Sie kann ihren Vater wirklich nicht verleugnen.“
    „In der Tat. Brionn, hast du Oktavian schon gesehen?“
    „Er müsste jetzt in seinem Büro sein. Ich rufe kurz an.“
    Brionn setzte sich an die Schreibtischkante, strich sich erst einmal das volle, blonde Haar zurück, bevor er zum Hörer griff. Erstaunt stellte Dana fest, dass sein Ohr größer war als das normaler Menschen und nach hinten spitz zulief. Er war ein Elf! Kein Wunder, dass er so gut Süßholz raspeln konnte.
    Kurze Zeit später standen Dana und Francis vor einer dunklen, edlen Holztür. Francis klopfte an. Als das „Herein“ ertönte, öffnete Francis die dunkle Holztür und sie traten ein. Dunkle Holzregale mit Unmengen von Büchern säumten die mit einer dunkelroten Stofftapete bedeckten Wände. An den Fenstern hingen schwere, helle Vorhänge aus Samt. Links in einer Ecke stand ein alter Globus und an der Wand dahinter hingen zwei gekreuzte Krummsäbel. Mitten im Raum stand ein wuchtiger Schreibtisch aus einem dunklen Holz, das Dana nicht bestimmen konnte. Der
    Mann am Schreibtisch dimmte das Licht mit einer Fernbedienung heller und sah auf. Als Dana sein Gesicht sah, drückte es sie beinahe in die Tür zurück. Er musste mindestens Anfang fünfzig sein, trug langes weißes Haar, das über seine Schultern fiel. In seinen hellen Augen lag ein aufmerksamer Blick. Dana bekam eine Gänsehaut, als sie in diese Augen sah. In ihnen lag nicht nur ungeteilte Aufmerksamkeit, sondern auch etwas anderes, etwas, das ihr unheimlich war. Er wirkte auf sie wie ein Magier aus längst vergangenen Zeiten, ein Magier, der keine Tricks brauchte. Oktavian verließ seinen Platz hinter dem Schreibtisch.
    „Guten Abend, Francis“ begrüßte er ihn.
    Ein Lächeln glitt über sein ebenmäßiges Gesicht, als er Dana die Hand gab. So sah er schon wesentlich weniger furchteinflößend aus.
    „So so, das ist also Daniels Tochter. Wie die Zeit vergeht. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein kleines Kind. Du siehst deinem Vater sehr ähnlich. Francis sagte mir, dass du Daniel von dem Pflock befreien willst. Bist du dir sicher, dass du das schaffen kannst?“ Entschlossen und fest blickte Dana ihm in die Augen.
    „Ich muss es schaffen. Er hat mir gesagt, dass nur ich den Pflock herausziehen kann.“
    „Er hat es dir gesagt?“
    Dana nickte.
    „Ja, er hat über einen Traum Kontakt zu mir aufgenommen. Es – es muss einfach klappen.“
    Die Stimme versagte Dana, sie spürte wieder Tränen in den Augen brennen und senkte den Kopf. Sie hob ihn erst wieder, als sie den Druck von Francis Hand auf ihrer Schulter spürte.
    „Ich brauche seine Hilfe. Meine Mutter ist schwer krank, und sie braucht dringend sein Blut. Sonst – sonst wird sie sterben.“
    „Du würdest auch uns einen großen Dienst erweisen, wenn es dir gelingen würde, ihn zu befreien. Die Strigoi sind schon beunruhigend stark geworden.“
    Ein Schatten glitt über Oktavians Gesicht, als er das sagte.
    „Sie haben uns große Verluste beigebracht. Der Weg zum Elysion ist sehr gefährlich, die Strigoi sind schon sehr weit vorgedrungen.“
    „Wir werden zusehen, dass wir möglichst viel am Tag unterwegs sind. Wenn wir morgen Vormittag aufbrechen, werden wir bis zur Dämmerung an Daniels Haus ankommen. Dort werden wir die Nacht verbringen und bei Tagesanbruch weiter zum Elysion fahren. So dürfte nichts passieren“ antwortete Francis für Dana.
    „Ich sehe es nicht gerne, dass sie sich in Gefahr begibt.“
    „Ich werde auf Dana aufpassen.“
    „Ich sehe es auch nicht gerne, wenn du das tust. Wir haben die letzte Zeit zu viele gute Wächter verloren.“
    „Aber Daniel ist unsere einzige Hoffnung. Er hat einige Zeit in Erzebets Nähe verbracht und kennt ihre Schwachstellen. Wenn es Dana gelingt, ihn von dem Pflock zu befreien, haben wir zumindest eine Chance gegen

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