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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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Kette. Sie war so schön, dass Dana nicht aufhören konnte, sie zu betrachten. Der Künstler, der diese Statue geschaffen hatte, musste ein Meister seines Faches gewesen sein, denn obwohl die Figur aus Stein war, wirkte sie so lebendig, als könne sie jederzeit vom Sockel steigen. Ihr Gesicht wirkte liebevoll, aber auch sehr entschlossen.
    „Nun?“ fragte Francis.
    Dana zuckte erschrocken zusammen, so vertieft war sie in Liliths Anblick gewesen.
    „Sie – sie ist wunderschön“ sagte sie leise. Wieder fiel ihr Blick auf die Statue und obwohl Liliths Augen aus Stein waren, fühlte Dana sich, als könnten diese tief in ihre Seele sehen, und sie fühlte sich geborgen wie bei einer Mutter.
    „Dann warte mal, bis du sie in natura siehst.“
    „Das klingt, als hättest du sie schon selbst gesehen.“
    „Jeder neue Vampir bekommt zuerst sie zu sehen, wenn er aus der Totenstarre erwacht. Komm, lass uns gehen. Wir haben morgen noch eine lange Fahrt vor uns.“

4)
    „Stimmt etwas nicht mit mir?“ klang Francis Stimme amüsiert an Danas Ohr.
    Sie wurde feuerrot. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er merkte, wie oft sie ihn von der Seite ansah.
    „N-nein. Ich – ich habe mich nur gefragt, wer dich verwandelt hat. War es Erzebet? Hat sie deine...ich meine, hat sie Martha getötet?“
    Verdammt, Dana hätte sich auf die Zunge beißen können, nachdem ihr dieser Satz entwischt war. Francis warf ihr einen nachdenklichen Blick zu.
    „Du – du musst es mir nicht sagen, wenn es dich zu sehr schmerzt“ sagte sie heiser.
    „Es ist schon zu lange her, um noch zu schmerzen. Und ja, Erzebet hat mich verwandelt, aber sie hat Martha nicht getötet.“
    „Aber es war doch schon schlimm genug, dich zu verwandeln.“
    „Nein, das war es nicht. Ich habe sie darum gebeten.“
    Danas Augenbrauen schossen erstaunt nach oben.
    „Du hast sie darum gebeten? Aber warum?“
    „Ich war schon auf der Schwelle zum Tod, aber ich sah noch, was die Strigoi Martha angetan hatten, und ich wollte ihren Tod rächen.“
    „Und dann hast du es auf dich genommen, einer von ihnen zu werden? Aber hattest du keine Befürchtungen, du könntest genauso wie diese Typen werden?“
    „Nein, das nicht. Nicht alle Vampire sind blutgierige Monster. Aber vor allem für neue Vampire ist dieser Durst nach Blut fast unerträglich, und dann lassen sie sich oft zu Dingen hinreißen, die für Menschenkinder absolut tödlich sind. Aber ich kannte Erzebet und deinen Vater, noch bevor ich ein Vampir wurde.“
    „Wie lernt man einen Vampir kennen außer als Blutspender?“
    Francis lächelte. „Martha war eine Hexe und eine sehr gute Heilerin. Und sie half auch den Wesen der Nacht.“
    „Ich dachte, Vampire werden nicht krank.“
    „Na ja, Vampire sterben zwar nicht an Aids oder Schwindsucht oder sonstigem, aber auch Ihnen macht es zu schaffen, wenn sie krankes Blut getrunken haben. Und gegen diese
    Problemchen half Martha ihnen.“
    „Wie lange ist das jetzt her?“
    Francis runzelte nachdenklich die Stirn. „Es war kurz nach meinem 24. Geburtstag...das ist jetzt 200 Jahre her.“
    „Ist das nicht ein seltsames Gefühl, nicht älter zu werden?“
    „Naja, manchmal sehne ich mich schon danach, endlich mal 25 zu werden, aber es ist nun mal so wie es ist, ich bin nun mal ein Vampir und kein Mensch mehr.“
    „Kann man denn diese Verwandlung nicht rückgängig machen?“
    „Es gibt für die Moroi einen Weg. Aber es ist so schwierig, dass ich das eher für ein Märchen halte.“
    „Was muss man tun?“
    Francis warf Dana einen Seitenblick zu und lächelte. „Willst du mich erlösen?“
    „Wenn ich das könnte und du das wolltest, würde ich es zumindest versuchen. Also, was muss man tun?“
    „Der Vampir muss zunächst die Liebe eines Menschenkindes gewinnen. Das ist schon schwer genug. Und dann muss er den Bluttausch machen.“
    „Was bedeutet das?“
    „Er muss vom Menschen trinken und der Mensch von ihm. Und das Blut ist nicht die einzige Körperflüssigkeit, die ausgetauscht werden muss.“
    Zuerst sah Dana ihn verständnislos an, aber schnell verstand sie, was er meinte, und sofort brannten ihre Wangen wieder wie Feuer.
    „Aha, ich sehe, du hast verstanden, was ich gemeint habe“ sagte er belustigt und warf Dana einen herausfordernden Blick zu.
    Sie schluckte die Verlegenheit hinunter.
    „Und wenn man das alles geschafft hat, ist man kein Vampir mehr?“
    „Ja. Aber gerade dann könnte es gefährlich werden. Nicht alle Vampire überleben

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