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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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dich kennen lernen. Wir treffen ihn heute Abend im Hauptquartier der Portalwächter.“
    Dana runzelte zweifelnd die Stirn.
    „Müssen wir uns auf einem Polizeirevier treffen?“
    Francis lächelte.
    „Das ist kein Polizeirevier, wie du das kennst. Lass dich überraschen.“
    Francis bremste vor einer großen, dunkel gestrichenen Villa ab und fuhr auf den Parkplatz neben dem Haus. Er parkte das Taxi neben einem futuristisch aussehenden Motorrad, das verdammt schnell aussah, und stellte den Motor ab.
    „Gehen wir mal rein.“
    Dana und Francis stiegen aus und gingen die große Freitreppe zum Haus hinauf. Quietschend öffnete sich die schwere, schwarz gestrichene Vordertür. Sie betraten eine riesige Halle, die in viktorianischem Stil eingerichtet war, der Boden war ausgelegt mit schwarz-weißen Fliesen, und große, elfenbeinfarbene Säulen trugen das Gebäude. An den Seitenflügeln waren rote Sessel und Bänke aufgereiht, und an den Wänden hingen kunstvoll gefertigte Portraits, die wahrscheinlich frühere Leiter dieses Hauses zeigten.
    „Sieht hier irgendwie so gar nicht nach Polizeiwache aus“ sagte Dana erstaunt und blickte sich neugierig um. Francis lächelte.
    „Ich habe es dir doch gesagt: Andere Länder, andere Sitten.“
    Sie gingen die große Treppe auf der rechten Seite hinauf und bogen kurze Zeit später in einen Flur ein, der der stilvollen Halle in nichts nachstand. Auf einmal hörten sie ein Geräusch, das wie Hufschläge klang. Bevor Dana fragen konnte, was das war, bog ein junger Mann um die Ecke, der einen großen Berg Akten vor sich hertrug. Er musste ungefähr in Danas Alter oder sogar jünger sein, hatte dunkelbraunes Haar und gelbliche Augen wie eine Ziege. Winzige Hörner ragten aus dem vollen Haar heraus, und als Danas Blick weiter hinunter glitt sah sie, dass er das Geräusch gemacht hatte, denn aus seinen Hosenbeinen ragten Hufe heraus.
    „Mein Gott, das ist ja ein Satyr“ hauchte sie beeindruckt.
    „Hallo Francis“ begrüßte er Francis und warf einen neugierigen Blick auf Dana.
    „Hallo, Ben“ antwortete Francis.
    „Gut, dass ich dich treffe. Hast du Oktavian schon gesehen?“
    Ben runzelte entnervt die Stirn.
    „Ich war die letzten zwei Stunden im Archiv. Dort läuft einem kein Mensch über den Weg.“
    „Was hast du ausgefressen, dass sie dir so eine Strafarbeit geben?“
    „Frag Kendris. Sie ist heute verdammt mies drauf, alle gehen ihr aus dem Weg.“
    Francis hob erstaunt die Augenbrauen.
    „So kenne ich sie gar nicht.“
    Ein Schatten zog über Bens Augen.
    „Die Strigoi haben ihren Streifenpartner geschnappt, und fast hätten sie auch Kendris erwischt.“
    „Ben, wo bleibst du?“ rief eine ungeduldige Stimme aus einer offenen Tür am Ende des Flures.
    „Ich eile. Entschuldigt mich bitte, ich muss mir noch meinen letzten Anschiss abholen, bevor ich endlich Feierabend machen kann“ sagte Ben ergeben und stiefelte mit ärgerlichen Schritten in Richtung offene Tür.
    „Der Ärmste scheint ziemlich im Stress zu sein.“ meinte Dana belustigt.
    „Kendris kann manchmal ziemlich herb sein.“
    „Wer ist Kendris?“
    „Sie ist Oktavians rechte Hand, seit dein Vater im Elysion ist.“
    „Ist sie auch ein Vampir?“
    Francis lächelte. „Nein. Sie ist eine Zentaurin.“
    Danas Augenbrauen schossen erstaunt nach oben. „Ich dachte, es gibt gar keine weiblichen Zentauren.“
    „Nur weil Menschen noch keine gesehen haben, heißt das noch lange nicht, dass es keine gibt.“
    Dana seufzte.
    „Ich sehe schon, ich habe noch viel zu lernen. Wo gehen wir eigentlich hin?“
    „Erst einmal ins Büro der Kollegen. Mal sehen, ob die wissen, wo Oktavian steckt.“
    Sie bogen in den nächsten Gang ein und betraten das letzte Zimmer. An einem Schreibtisch in der Mitte des Raumes saß ein Mann und schrieb an einem Bericht. Langes, weißblondes Haar verdeckte sein Gesicht. Als Francis an die offene Tür klopfte, blickte er auf. Seine Gesichtszüge waren fein und ebenmäßig, beinahe zu apart für einen Mann. Seine langgezogenen Augen leuchteten grün wie frisches Moos, und in ihnen stand ein ironischer, fast durchtriebener Blick. Seine wohlgeformten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er Francis und Dana sah. Er erhob sich vom Schreibtisch. Er war verdammt groß, aber die Proportionen seines Körpers passten perfekt zu seiner Größe. Interessiert glitt sein Blick über Danas Gesicht und ihre Figur. „Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass du freiwillig Krankenschwester

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