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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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diese zweite Verwandlung. Manchmal wird nur die Seele erlöst und der Körper stirbt. Deshalb müssen sich die Vampire, die so etwas vorhaben, ins Elysion begeben. In diesem Stadium sind sie sehr verletzlich, und Lilith möchte sich selbst um sie kümmern. Aber es gibt nicht viele Vampire, die die zweite Verwandlung durchmachen. Meistens scheitert es schon daran, überhaupt ein Menschenkind zu finden, das einen Vampir lieben kann.“
    „Mama hat mir erzählt, dass du es auch versucht hast.“ sagte sie vorsichtig.
    Francis seufzte. „Ich bin Marthas Familie durch ganz Ungarn bis nach Deutschland gefolgt, aber nicht eine Frau aus ihrer Familie war in der Lage, einen Vampir zu lieben. Ihre Schwester nicht, deren Tochter nicht, niemand von ihnen. Das letzte Mal habe ich es bei deiner Mutter versucht. Ich habe mich ziemlich heftig in sie verliebt, aber sie hatte nur Augen für Daniel. Dann habe ich angefangen, mich mit meinem Leben als Vampir abzufinden. Und ich habe diese Geschichte mit der zweiten Verwandlung nur noch als Märchen betrachtet. Aber seit du hier bist, erscheint mir die Sache nicht mehr so abwegig. Du bist die erste Nachfahrin von Martha, die mich nicht abgelehnt hat.“
    Ein tiefblauer Blick streifte Dana und brachte ihr Herz zum Jagen. Er nahm ihre Hand und drückte einen sanften Kuss auf ihren Handrücken.
    „Mein Gott, was sind das für Frauen, die dich abgelehnt haben? Selbst wenn ich wollte, könnte ich das nicht.“
    „Ich kann ziemlich furchteinflößend sein, wenn ich nicht rechtzeitig an meine Blutkonserven komme.“
    „Du nimmst Blutkonserven zu dir?“
    „Ja. Ich hasse es, wie ein Raubtier die Gegend zu durchstreifen, auf der Suche nach Beute. Und ich hasse es, eine solche Bestie zu werden, ohne etwas dagegen tun zu können.“
    Er wollte ihr seine Hand entziehen, aber sie hielt sie fest.
    „Du bist keine Bestie“ sagte Dana fest.
    „Du hast mich noch nicht gesehen, wenn ich in diesen Zustand komme. Und ich hoffe, du wirst mich nie so sehen.“
    Sie versanken wieder in Schweigen. Lange Zeit war das Dieselbrummen des Autos das einzige Geräusch. Sie fuhren durch gespenstisch leere Orte; überall sah man Spuren von Kämpfen und Zerstörung. Verdammt, warum tat Erzebet das? Und warum konnte man nicht gegen sie ankommen? So wie Francis zuvor erzählt hatte, war Erzebet nicht immer so gewesen. Sie war sogar mit ihrem Vater mehr oder weniger befreundet gewesen. Was hatte sie zu einer solchen Veränderung veranlasst? Wie war sie zu einer Strigoia geworden? Sie musste es wissen.
    „Durch menschliche Dummheit, mehr oder weniger“ beantwortete Francis Danas Frage.
    „Man fing sie und ihren damaligen Partner und sperrte sie zusammen ein.“
    „Und sie konnten nicht aus ihrem Gefängnis heraus?“
    „Nein, man hat sie eingemauert.“
    „Wieso sind sie nicht geflüchtet? Ich dachte, Vampire hätten so viel Kraft.“
    „Da überschätzt du uns ein wenig. Gegen eine dicke Mauer kommt auch ein Vampir nicht an. Zumindest kein Moroi. Ja, und der Durst nach Blut ist wohl für sie so unerträglich geworden, dass sie sich nicht mehr beherrschen konnten und übereinander hergefallen sind. Und viele Jahre, nachdem die beiden verschwunden waren, wurde diese Mauer bei Kämpfen eingerissen und die neuen Strigoi waren frei, und sie lehrten sämtliche Menschen dort das Fürchten. Wir konnten Erzebets Partner töten, aber es hat uns viel Zeit gekostet, sie aufzuspüren, und wir konnten sie nur mit einem Holzpflock außer Gefecht setzen.“ „Dann war sie also in einem Dornröschen-Schlaf, mehr oder weniger. Aber sie hätte ja ewig dort liegen können. Wieso ist sie wieder erwacht?“ „Nun, ihre Burg ist recht nahe an der Menschenwelt. Dort gab es Sprengungen von alten Gebäuden, und durch die Erschütterung flog der Pflock aus ihrem Herzen und wir hatten hier die Misere. Das passierte kurz nach deiner Geburt. Und jetzt kontrollieren sie schon große Teile der Schattenwelt. Wir kommen nur am Tag zum Aufatmen, am Tag müssen die Strigoi ruhen, denn in der Sonne zerfallen sie zu Staub.“
    „Das ist ziemlich heftig“ antwortete Dana und blickte nachdenklich zum Fenster hinaus.
    Es war schon später Nachmittag und sie hatten das Elysion noch immer nicht erreicht. Bald würde es dunkel werden und dann würde es richtig gefährlich werden.
    „Irgendetwas stimmt hier nicht“ sagte Francis misstrauisch, als sie an dem kleinen Quartier der Wachposten stehenblieben.
    „Normalerweise ist immer ein Posten

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