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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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Augen hatten sich verändert. Sie wiesen zwar noch dieselbe hellbraune Farbe auf, doch jegliche Wärme war daraus verschwunden. Sein Grinsen war nicht mehr verschmitzt und fröhlich, sondern arrogant.
    „ Amelie “ , sagte Christopher, trat ein und schloss die Tür hinter sich. „ Wahrlich e in Treffen unter sehr … bizarren Umständen. “
    Ich antwortete nicht. Mein Verstand war damit beschäftigt, sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen. Chris war hier. Doch etwas sagte mir , dass er das nicht war, weil der Bund ihn für mich aufgespürt und hergebracht hatte. „ Warst du … die ganze Zeit hier? “
    „ Natürlich war ich hier, Amelie . “
    „ Die ganzen zwei Jahre? “
    „ Die ganzen zwei Jahre. “
    Ich starrte ihn an. Betrachtete das fremde Abbild dessen, was früher das vertrauteste Gesicht der Welt für mich gewesen war. Ich war versucht, mich gegen die Wahrheit zu wehren. Einen tieferen Sinn in Christophers Tun zu sehen. Vielleicht war das hier nur gespielt. Vielleicht würde sich bald alles auf klären . Aber die bittere Realität war, dass Christophers Verhalten Sinn machte. Er war immer anders gewesen als ich. Hatte sich stets für Vampire und Dämonenbeschwörungen interessiert. Hatte stets diesen Funken in sich gehabt, der mir zeitweilig etwas Angst gemacht hatte.
    Ich lachte trocken auf. Von Anfang an hatte ich geahnt, dass die Auflösung von Chris ’ Verschwinden schmerzhaft simpel sein würde. Er war zum Bund übergelaufen. Ihm war klar geworden, dass er viel lieber Vampire töten wollte, anstatt eine n Zaubererzirkel zu gründen. Und hatte nicht die Courage besessen, mir das ins Gesicht zu sagen.
    Mit dieser Erkenntnis meldete sich die vertraute Wut zurück. Seit zwei Jahren hatte ich sie mit mir herumgetragen. Zeitweilig hatte sie mich kaum atmen lassen. Und egal, was die letzten Tage alles schief gegangen war: Zumindest mein ursprün gliches Ziel hatte ich erreicht .
    Ich ging ein paar Schritte auf Christopher zu. Mit ausdruckslosem Gesicht blickte ich ihn an. „ Wahrscheinlich glaubst du mir das jetzt nicht: Aber es freut mich wirklich, dich wieder zu sehen. “
    Christopher hob eine Augenbraue.
    Was ich als nächstes tat, sah er nicht kommen und ich wusste es. Ich trat einen großen Schritt vor und schlug zu. Seine Augen weiteten sich erschrocken. Im nächsten Moment pressten sie sich vor Schmerz zusammen.
    Meine Fingerknöchel pochten an der Stelle, an der sie mir Christophers Nase kollidiert waren. Ich achtete nicht darauf. Mit Genugtuung sah ich, dass Blut aus Christophers Nase rann. Er griff sich fluchend in die Mitte seines Gesichts .
    „ Brauchst du ein Taschentuch “ , fragte ich unschuldig .
    Chris topher warf mir einen genervten Blick zu und wischte sich mit seinem geschmacklosen T-Shirt das Blut aus dem Gesicht. Dann legte er den Kopf in den Nacken .
    Das Bild rang mir ein Grinsen ab.
    „ Fühlst du dich jetzt besser? “ , fragte Chris mit näselnder Stimme . Mit seinem in den Nacken gelegten Kopf konnte er mir nicht mal ins Gesicht sehen.
    „ Viel besser. “ Ich presste die Lippen aufeinander. Es kostete mich meine ganze Selbstbeherrschung, ihn nicht anzuschreien. Ihm nicht vorzuwerfen, was er mir mit seinem Verschwinden angetan hatte. Ihm nicht vor Augen zu führen, wie es mir die letzten Jahre gegangen war. Die Tränen, die gefährlich nah an der Oberfläche lauerten, nicht hinaus zu lassen. Ich hatte diesem Menschen vertraut. Als einziger Person auf der ganzen Welt. Er war meine Familie gewesen, mein bester Freund. Alles.
    „ Mir war klar, dass du so reagieren würdest “ , sagte Christopher und sah mich wieder an. Das Blut war versiegt. „ Deshalb habe ich auch nichts gesagt. Und mir war klar, dass du ungefähr wissen würdest, was passiert ist. “
    „ Ich wusste nicht , dass du dich den Rassisten angeschlossen hast. “
    „ Aber du wusstest, dass ich freiwillig gegangen bin, oder? Du dachtest nicht, mir wäre etwas zugestoßen. “
    „ Ich habe mir gewünscht, dass dir etwas zugestoßen wäre . “
    Christopher lachte auf. „ Immer noch die Alte, was? “
    Ich ignorierte ihn. „ Aber du hast Recht: Leider wusste ich es besser. “
    „ Und jetzt? “ Seine Augen funkelten neugierig.
    „ Und jetzt was? “
    „ Du kennst nun die Wahrheit. Was denkst du jetzt? “
    „ Dass ich den Zeitpunkt nicht mitbekommen habe, als du komplett durchgedreht bist. “
    „ Ich meine es ernst, Amelie. “ Christophers Stimme trug nun eindeutig eine Spur

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