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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Nebenzimmer und setzte sich an den Tisch.
    »Habe die Ehre, Erwin«, grüßte er.
    »Die habe ich auch«, antwortete dieser grinsend. »Du bist ja heute gut aufgelegt! Hat der Herr Papa etwa dein Taschengeld erhöht?«
    Ferdinand prustete vor Lachen. »Das nicht. Aber es langt auch so, nicht zuletzt wegen gewisser Nebeneinnahmen, die wir beide erzielen.«
    »Das, was der Berni zahlen kann, gehört allein mir. Es wird meine Entschädigung für die fünf Jahre in Sonnberg sein!«
    Für einen Augenblick klang Erwin geradezu mordlustig, und Ferdinand begriff, dass er sich den Mann besser nicht zum Feind machen sollte.
    »Von dem Geld will ich nichts!«, beteuerte er. »Was ich brauche, hole ich mir lieber in Vösendorf.«
    »Von dem bekomme ich auch einiges, damit ich endlich in die Karibik entschwinden und mich von braunen Mädchen verwöhnen lassen kann. Leider fehlen mir dafür noch etliche Euro.« Erwin war klar, dass er aus Berni Mattuschek wahrscheinlich tatsächlich kaum mehr als sechzig- bis achtzigtausend Euro herauspressen konnte.
    »Du kriegst dein Geld schon noch zusammen. Verlass dich da ganz auf mich! Ich weiß immer genau, wo es sich lohnt zuzuschlagen.« Amüsiert betrachtete Ferdinand, wie es in dem Gesicht des Ganoven arbeitete. Bei seinen früheren Straftaten war Erwin der Boss gewesen. Entsprechend jämmerlich war seine Beute ausgefallen, und dann war er auch noch verhaftet und eingesperrt worden. Seit Ferdinand zur Bande gehörte, hatte sich das geändert, denn er verfügte über Informationen, die weit jenseits von Erwins Möglichkeiten lagen.
    »Mir geht es um etwas anderes«, sagte Ferdinand, »und zwar um die Frau von diesem Berni. Du hast erzählt, sie wäre recht hübsch.«
    »Das kannst du laut sagen! Ich freue mich schon darauf, meine Bekanntschaft mit ihr zu vertiefen.« Erwin grinste erneut. Sein einstiger Kumpan hatte ihn verraten und betrogen, aus dem Grund wollte er ihm nicht nur alles Geld abnehmen, sondern ihn auch so tief wie möglich demütigen. Danach würde Berni wissen, dass es ein Fehler gewesen war, ihn vor fünf Jahren verpfiffen zu haben.
    Zufrieden fragte Ferdinand: »Die Sache ist also gebongt. Weißt du auch schon, wo wir es aufziehen?«
    »In seinem Büro oder seiner Wohnung«, antwortete Erwin achselzuckend.
    »Hältst du das nicht für zu gefährlich? Was ist, wenn der Mattuschek oder seine Frau um Hilfe rufen? Hier in der Stadt hört gleich einer was.«
    Erwin kaute auf den Lippen herum und machte schließlich eine unentschlossene Handbewegung. »Da könntest du recht haben. Wir müssten beide knebeln, und damit ist der halbe Spaß weg. Weißt du einen Platz, an dem wir uns die zwei ungestört vornehmen können?«
    »Natürlich«, sagte Ferdinand augenzwinkernd. »Auf Klosterneuburg zu gibt es in den Donau-Auen eine Hütte, in der meine Freunde und ich schon öfter mit feschen Hasen gefeiert haben. Es gibt nur einen Haken. Meine Freunde wollen mitmachen, wenn wir uns Mattuschek und sein Gspusi vornehmen.«
    »Deine Freunde?«, platzte Erwin heraus und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Hast du etwa anderen von der Sache erzählt?«
    »Nur meinen beiden besten Freunden«, gab Ferdinand zu. »Keine Sorge! Die halten dicht. Mit denen habe ich so was, wie du es vorhast, schon früher gemacht.«
    »Ihr habt Weiber mitgenommen und dort unfreiwillig auf den Rücken gelegt?« Erwin klang beeindruckt. Das hätte er Ferdinand nicht zugetraut. Oder doch? Der junge Mann benahm sich so, als gäbe es kein Gesetz für ihn, sondern nur seinen Willen und seine Wünsche. Zum ersten Mal fragte Erwin sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, sich mit dem jungen Rubanter zusammengetan zu haben, auch wenn das Jüngelchen ihm schon etliche Euro verschafft hatte.
    Ich hätte ihn nicht in die Sache mit Berni hineinziehen dürfen, durchfuhr es ihn. Doch für einen Rückzieher war es zu spät. Daher zuckte Erwin mit den Achseln. Ihm konnte es gleich sein, ob Bernis Frau von vier oder mehr Leuten vergewaltigt wurde. Mattuschek und seine Alte würden hinterher dichthalten müssen, wenn Berni nicht für etliche Jahre in den Knast wandern wollte.
    Grinsend klopfte er Ferdinand auf die Schulter. »Also gut! So machen wir es. Wir brauchen nur noch ein Auto, mit dem wir Berni und seine Frau zu einer Fahrt ins Grüne einladen können.«
    »Das besorge ich!« Mit seinem Sportwagen ging das nicht, das wusste Ferdinand, doch seine Beziehungen würden ihm zu einem unauffälligen Kastenwagen verhelfen. Er

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