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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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ihre blitzenden Augen warnten jeden davor, sich an dem Mädchen zu vergreifen.
    Stela hatte der Diskussion mit angespannten Sinnen beigewohnt. Zwar verstand sie die Sprache nicht, merkte aber sehr schnell, dass Daniela und Dilia sie behalten wollten, während Cynthia und Istvan sie ablehnten. Sie begriff aber auch, dass diese Leute anders waren als die normalen Menschen und ein Geheimnis bargen.
    Das, sagte sie sich, würde sie niemand offenbaren, sondern es so im Herzen bewahren wie ihr eigenes Anderssein. Dann aber dachte sie daran, dass sie Daniela nicht enttäuschen durfte. Die freundliche Frau ahnte bereits, wer sie in Wirklichkeit war, und mochte sie trotzdem. Wäre sie eine Katze gewesen, hätte sie in Danielas Nähe geschnurrt. Jetzt ließ sie sich von dieser auf den Arm heben und lehnte sich vertrauensvoll an sie.
    »Ich mag dich«, flüsterte sie leise.
    »Ich dich auch!« Daniela küsste sie auf die Wange und zeigte dann in Richtung Badezimmer. »So, jetzt müssen kleine Mädchen ins Bett gehen. Vorher wirst du dir noch die Zähne putzen und dich waschen.«
    Aber ihr habt mich doch erst vorhin gebadet, dachte Stela, ließ sich aber widerstandslos ins Badezimmer tragen und befolgte dort die Ratschläge, die Daniela ihr gab.
    Kurz darauf steckte sie in einem Pyjama der passenden Größe und sah mit großen Augen auf das riesige Bett, in das Daniela sie bettete.
    »Du bist so lieb zu mir wie meine Mama!« Stela kämpfte mit den Tränen, als sie an ihre Mutter dachte. Diese hätte Daniela sicher auch gemocht. Mit diesem Gedanken schlief sie ein und glitt in ein Traumreich, in dem es keine Bösen gab, sondern nur Menschen, die genauso waren wie sie selbst.
    Daniela drehte sich zu Dilia um, die ihr gefolgt war, und seufzte. »Es ist schlimm, dass Menschen gejagt werden, nur weil sie anders sind.«
    »Das kannst du laut sagen«, antwortete ihre Freundin. »Ich erlebe das bereits seit über anderthalb Jahrhunderten, und ich kann nicht sagen, dass die Welt in der Zeit besser geworden ist. Aber jetzt zu unserer Kleinen. Du bist sicher, dass sie der Hund ist?«
    »Fühlst du es nicht selbst?«, fragte Daniela verwundert und legte die Hand auf Stelas Stirn.
    Dilia folgte ihrem Beispiel, und beide sahen den Traum, in dem Stela sich als kleine, rote Collie-Füchsin an eine große Hündin mit goldenem Fell schmiegte. Für einen Sekundenbruchteil glaubten beide, in deren Augen zu sehen.
    »Behandelt meine Kleine gut!«, flüsterte Daniela mit einer Stimme, die nicht die ihre war. Dann erlosch die Vision, und sie stand wieder am Bett des schlafenden Kindes.
    Neben ihr schüttelte Dilia sich und rieb sich über die Stirn. »Hast du das auch erlebt?«
    »Ja!«
    »Und was hältst du davon?«
    Daniela überlegte kurz und rang sich dann ein Lächeln ab. »Ich meine, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die wir nicht begreifen können. Auf jeden Fall haben wir uns die Verantwortung für Stela aufgeladen und müssen dieser gerecht werden. Doch jetzt komm! Unsere wilde Vampirin wartet nicht.«

12
    Martin fühlte sich noch immer ein wenig schwach, war aber wieder auf den Beinen und arbeitete an seinem Laptop, während Vanessa das Abendessen zubereitete. Sie hatte den Tag genützt, um so viel wie möglich über ihre Feinde herauszufinden. Allerdings musste sie zugeben, dass ihr Gastgeber ihr dabei sehr geholfen hatte. Obwohl sie glaubte, gut mit einem Computer umgehen zu können, war Martin mit ihr verglichen ein Genie. Ein wenig wunderte sie sich, dass er sich ohne Bedenken zweimal als Hacker betätigt hatte, um an Daten zu gelangen, die nur sie interessierten.
    »Ferdinand Rubanter hat in der letzten Zeit immer wieder Geld auf ein Geheimkonto auf den Cayman Islands verschoben«, meldete Martin eben wieder.
    »Das geht wohl an der Steuer vorbei, was?« Vanessa verzog das Gesicht. Wenn man Rubanter hieß, konnte man sich in diesem Land alles erlauben. Das zeigten auch die Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit, Falschparkens und Ähnlichem, die Rubanter junior sich in den letzten zwei Jahren eingehandelt hatte und die zumindest in Wien und Umgebung alle niedergeschlagen worden waren.
    »Der Kerl ist im Grunde ein elender Rüpel, der glaubt, mit seinen Mitmenschen umgehen zu können wie eine Sau mit dem Bettelsack«, kommentierte sie das Gelesene bissig.
    Martin hob erstaunt den Kopf. »Den Vergleich verstehe ich nicht.«
    »Das ist ein altes Sprichwort. Früher haben viele arme Menschen gebettelt und das Essen,

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