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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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vollziehen?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du nichts auf das geben sollst, was passiert ist«, entgegnete Eric und trat einen kleinen Schritt vor. »Ich habe dir gesagt, dass es mir nichts bedeutet.«
    Ich bat ihn nicht herein. »Ziemlich schwer zu glauben, dass es deinem König nichts bedeutet hat. Und Freyda.«
    »Ich kann dich behalten«, versicherte er mit absolutem Selbstvertrauen. »Ich werde einen Weg finden. Du bist in vampirgesetzlicher Hinsicht vielleicht nicht mehr meine Ehefrau, aber in meinem Herzen.«
    Ich fühlte mich wie ein Pfannkuchen, der gerade in der Pfanne gewendet wurde. Ich sollte das Ganze noch einmal durchmachen? Ich wurde sauer.
    »Nicht nur Nein, sondern zum Teufel Nein. Hörst du dir eigentlich selbst zu? Du belügst mich und dich selbst.« Ich hätte ihm am liebsten eine so schallende Ohrfeige verpasst, dass meine Hand geschmerzt hätte.
    »Sookie, du bist mein.« Er wurde langsam wütend.
    »Bin ich nicht. Das hast du vor allen ausgesprochen.«
    »Aber ich habe es dir gesagt. Ich kam in der Nacht vorher zu dir und habe dir gesagt, dass ich …«
    »Du hast gesagt, dass du mich liebst, soweit es dir möglich ist«, sagte ich und hüpfte vor lauter Erregung fast auf den Fußballen. »Und es scheint ja ziemlich klar zu sein, dass es dir nicht möglich ist.«
    »Sookie, ich hätte dich niemals so zurückgewiesen, so öffentlich, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass du verstehst, dass diese Zeremonie nur dazu gedacht war, die anderen zufriedenzustellen.«
    »Warte, warte, warte«, entgegnete ich und hob eine Hand. »Willst du mir hier etwa erzählen, dass du einen Weg finden wirst, mich irgendwie heimlich hinter Freydas Rücken zu behalten, damit du dich von Zeit zu Zeit davonschleichen und mit mir zusammen sein kannst? Und dass ich, um deine heimliche Nebenfrau zu sein, nach Oklahoma umziehen und mein Haus, meine Freunde und meinen Job aufgeben soll?«
    Dem Ausdruck in seinem Gesicht sah ich an, dass er genau das geplant hatte. Aber ich war genauso sicher, dass er nie wirklich geglaubt haben konnte, dass ich zu einemsolchen Arrangement Ja sagen würde. Und wenn doch, dann hatte er mich wirklich nie gekannt.
    Jetzt wurde Eric wütend. »Du hast unsere Ehe nie ernst genommen! Du hast immer geglaubt, ich würde dich verlassen! Ich hätte dich zur Vampirin machen sollen, ohne lange zu fragen, so wie Karin und Pam! Oder besser noch, dich von Pam zur Vampirin machen lassen! Dann hätten wir uns nicht trennen müssen, niemals.«
    Und dann starrten wir einander an – er wütend, ich entsetzt. Wir hatten irgendwann einmal nachts im Bett darüber geredet, ob ich zur Vampirin werden wollte, nach überirdischem Sex, und das Thema war auch bei anderen Gelegenheiten noch mal aufgekommen. Doch ich hatte immer deutlich gemacht, dass ich das nicht wollte.
    »Du hast daran gedacht, es zu tun. Ohne meine Zustimmung.«
    »Natürlich«, erwiderte er nachdrücklich, ungeduldig und so, als wäre es geradezu irrwitzig, dass ich seine Absicht nicht verstand. »Das ist doch wohl klar. Ich wusste, wenn du erst eine Vampirin bist … würdest du dich freuen. Es gibt nichts Besseres als das Vampirdasein. Aber dich schien die Idee abzustoßen. Anfangs dachte ich noch: ›Na ja, sie liebt eben die Sonne – aber sie liebt auch mich.‹ Doch dann begann ich, mich zu fragen, ob du tief in deinem Herzen nicht eigentlich verachtest, was ich bin.« Er zog die Augenbrauen zusammen; Eric war nicht nur wütend, er war verletzt.
    Da waren wir schon zwei.
    »Und trotzdem dachtest du daran, mich zu etwas zu machen, das ich verachte.« Das deprimierte mich unglaublich. Meine Energie verließ mich, ich sackte in mich zusammen und fügte resigniert hinzu: »Nein, ich verachte nicht, was du bist. Ich will nur mein menschliches Leben leben.«
    »Auch wenn das bedeutet ohne mich.«
    »Ich wusste nicht, dass ich eine Entscheidung treffen muss.«
    »Sookie, das muss dir doch allein schon der gesunde Menschenverstand – und davon hast du jede Menge – gesagt haben. Da bin ich mir sicher.«
    Ich warf verzweifelt die Hände in die Luft. »Eric, du hast mich mit einem Trick in eine Ehe hineinmanövriert. Damit habe ich mich abgefunden, weil ich verstand, dass du es zu meinem Schutz getan hast, und vielleicht hast du es auch aus deinem eigenen Sinn für … Unsinn heraus getan. Ich liebte dich. Und ich war geschmeichelt, dass du uns in den Augen deiner Welt vereint sehen wolltest. Aber du hast recht, wenn du sagst, dass unsere

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