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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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gesagt habe. Ich sehe in meinen Dateien nach und bin gleich wieder da.« Er entschuldigte sich und zog sich an seinen Schreibtisch zurück.
    Morio ergriff Camilles Hände und drückte sie. »Ich hätte dich niemals da hineingehen lassen dürfen. Wir hätten uns vorher überlegen sollen, was alles passieren könnte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das konnten wir doch nicht wissen. Wir können nicht jedes Mal zögern, wenn es möglicherweise irgendwie gefährlich werden könnte. Das weißt du genau. Also fang du nicht auch noch an, Smoky reicht mir!« Sie machte ein Gesicht, als wollte sie ihm den Kopf waschen, doch dann ließ sie sich zurücksinken. »Ich bin zu müde, um mich zu streiten, also lass es einfach gut sein.«
    Er holte Luft, und eine lange Strähne löste sich aus seinem Pferdeschwanz und fiel ihm sacht ins Gesicht. Plötzlich regte sich etwas in mir. Ich wollte ihm über die Wange lecken und die Zähne …
Holla, Menolly! Krieg dich mal ganz schnell wieder ein!
    Dies war weder der passende Zeitpunkt noch der passende Ort für solche Gedanken. Genau genommen gab es überhaupt keinen passenden Zeitpunkt oder Ort dafür – ich hatte die Schnauze voll. Es musste doch eine Möglichkeit geben, dieses Band zu brechen, das durch mein Blut zwischen uns entstanden war.
    Ein Geistesblitz schlug ein. »Mann, bin ich blöd«, platzte ich heraus.
    Alle sahen mich verwundert an.
    Verlegen schüttelte ich den Kopf. »Schon gut, mir ist nur gerade etwas eingefallen.« Jetzt zu erklären, wie gern ich mit meinem Schwager schlafen würde, hätte nichts zur Unterhaltung beigetragen außer Spannung. Aber mir war plötzlich die Idee gekommen, Roman um Rat zu fragen. Wenn irgendjemand wusste, wie man ein durch Vampirblut gebildetes Band auflösen konnte, dann er. Warum war ich nicht schon längst darauf gekommen?
    Morio begegnete meinem Blick. Seine Nasenflügel bebten, doch dann wandte er sich wieder Camille zu, steckte die Decke um sie fest und schenkte ihr Cognac nach. Als er sich vergewissert hatte, dass sie bestens versorgt war, blickte er fragend zu Delilah und Chase auf, und die beiden nickten.
    »Menolly, am besten setzt du und Shade euch zu Camille, dann könnt ihr die Bilder alle sehen.«
    Wir ließen uns links und rechts von ihr nieder.
    Morio nahm auf dem Sessel Platz, auf dem eben noch Carter gesessen hatte. »Also, Folgendes hat Carter herausgefunden.« Er bedeutete Delilah, uns den Stapel Fotografien zu reichen. »Es gibt Berichte aus Portland, Oregon, über Bhuta-Aktivitäten, aber die Leute dort hielten sie für gewöhnliche Geister. Ihnen war nicht klar, dass diese Geister dämonisch sind.«
    »Uns anfangs auch nicht«, sagte ich und betrachtete das erste Foto. Es war offenbar mit einer Spezialkamera aufgenommen, die tatsächlich eines der nebulösen, quallenähnlichen Geschöpfe auf Film gebannt hatte. Der Geist hatte sich an die Aura einer Frau geheftet, die mit geschlossenen Augen in einem Liegestuhl lag. »Genau so sah das Ding in der Traumzeit aus. Das muss ihre natürliche Gestalt sein. Wer hat diese Aufnahme gemacht? Wie ist das möglich, wenn die Bhutas nicht materialisiert sind?«
    »Einer der PSI -Forscher dort unten hat einen speziellen Film entwickelt und die Frau damit fotografiert, weil er hoffte, an ihrer Aura zu erkennen, wonach sie sich anscheinend so verzehrt. Und
verzehren
ist genau das richtige Wort.« Delilah gab mir ein Blatt Papier. Anscheinend eine Art ausgefülltes Formular. Dann sah ich, dass es sich um einen Vordruck der Oregon Psychic League handelte, einer Gruppe Hobbyforscher, die paranormalen Aktivitäten nachgingen.
    Als ich die Seite überflog, wurde mir klar, dass die PSI -Gemeinde in Portland viel besser organisiert war als hier in Seattle. Sie hatten das Problem sogar schneller erkannt als wir und eine Arbeitsgruppe dafür eingesetzt.
    »Sie ist also eine Testperson, die an Energiemangel, Konzentrationsschwierigkeiten und stark geschwächten PSI -Fähigkeiten litt?« Ich deutete auf eines der Felder auf dem Berichtsbogen. »Hier steht, dass sie einen der größeren Zirkel in Portland leitet.«
    »Ja, und offenbar ist der gesamte Zirkel davon betroffen. Als die PSI -Forscher das von mehreren Gruppen gehört haben, kamen sie auf den Gedanken, dass irgendetwas den Leuten systematisch die Energie abzapft. Daher diese Testreihe. Das Foto ist eines der Ergebnisse. Die restlichen Bilder zeigen Geister und andere Erscheinungen. Offenbar spukt es bei denen in letzter Zeit auch

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