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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hand in die andere wandern ließ.
    Ich leckte mir über die Fangzähne, als der Geruch von Blut die Luft erfüllte und ein Schrei plötzlich abbrach. Da ich die Stimme nicht erkannte, ging ich davon aus, dass einer unserer Gegner geschrien hatte, und konzentrierte mich hübsch weiter auf meinen eigenen Kampf. Crimsy zuckte auch mit keiner Wimper.
    »Im Ernst, ihr hättet euch andere Opfer aussuchen sollen.« Ich grinste ihn an, und dann schoss ich nach vorn, stützte mich mit der rechten Hand auf dem Boden ab, wirbelte herum wie ein Breakdancer und ließ den Fuß waagerecht über das Pflaster schießen. Ich kam hinter seine Fersen und riss ihn von den Beinen.
    Crimsy landete flach auf dem Rücken, bog jedoch sofort die Hände hinter den Kopf, schnellte hoch und landete wieder auf den Füßen. Er rollte sich fast waagerecht in der Luft herum, seine Beine zischten durch die Luft, und er traf mich an der Nase. Ich stolperte rückwärts, rollte mich ab und kam gerade noch auf die Beine, als er landete und auf mich zuschoss. Sein Dolch zielte direkt auf mein Herz. Das Spielchen war vorbei – jetzt wollte er mich umbringen.
    Mir reichte es auch. Ich sprang ihn ohne jede Finesse an und warf ihn zu Boden. Der überraschte Ausdruck in seinen Augen sagte mir, dass er noch nie mit einem Vampir gekämpft hatte, und in mir flackerten Zweifel auf.
    Er war ein eleganter Gegner, und ich hatte selten erlebt, dass mir jemand in der Luft gewachsen war. Doch dann siegte die Vernunft, ich riss ruckartig seinen Kopf zur Seite, und die Wirbel krachten wie eine Schnur Knallbonbons. Ein letzter Atemzug, und er war fort. Ich sprang auf, drehte mich um und verschaffte mir einen Überblick über den restlichen Kampf.
    Drei Männer lagen am Boden – alles Crimsys Leute. Delilah sah aus, als hätte sie ein paar Kratzer abbekommen, Trillian ebenfalls. Camille starrte einen Mann an, der als schwarzer Klumpen vor ihr lag. Ein Zauber. Sie hatte es geschafft, ihm mit einem Blitz den Garaus zu machen, statt sich selbst anzuschießen.
    Als die übrigen Straßenräuber sahen, dass ihr Anführer tot war, traten sie den Rückzug an. Sie hatten offenbar immer noch nicht begriffen, dass ich ein Vampir war, also riss ich den Mund auf und zeigte ihnen fauchend meine Reißzähne.
    »Lauft, ihr Bürschchen, ich habe noch nicht zu Abend gegessen.« Grinsend sah ich zu, wie sie die Beine in die Hand nahmen und in der Gasse verschwanden.
    »Alle heil geblieben?« Ich musterte die anderen rasch.
    »Ja, ich habe ein paar Schnittwunden, aber soweit ich das beurteilen kann, war kein Gift an den Klingen.« Delilah zuckte mit den Schultern und wischte sich ein Rinnsal Blut von der Stirn. »Da hatten wir schon viel schwerere Gegner, was?«
    »Kein Gift«, bestätigte Trillian. »Ich habe das Wappen auf ihren Röcken erkannt. Sie gehören zu einer Bande namens Asa Tone Asa, und die haben einen Ehrenkodex, der den Gebrauch von Giften verbietet. Aber wir sollten uns beeilen. Die sind schon unterwegs zu ihrem Hauptquartier, um Bericht zu erstatten. Und wenn sie dann wiederkommen, haben sie die großen Jungs dabei. Das gerade eben waren bessere Taschendiebe. Ihre Herren werden nicht so leicht zu schlagen sein.«
    »Na, dann los …« Ich hielt inne, als ich Hufschlag auf der Straße hörte. Eine große Kutsche rumpelte heran, gezogen von vier Friesen. Die wunderschönen Erdwelt-Pferde waren zwar nicht so prachtvoll wie Noblas Stedas, aber sie wurden gern importiert. Ihr schwarzes Fell glänzte im Licht der Blickfänger.
    Die Kutsche blieb vor uns stehen, und die Tür ging auf. Ein Mann trat heraus, etwas größer als Camille und ihr ansonsten wie aus dem Gesicht geschnitten. Sephreh ob Tanu. Unser Vater. Er musterte die Leichen am Boden.
    »Bitte entschuldigt die Verspätung. Ich wurde von einer offiziellen Angelegenheit aufgehalten. Bitte steigt ein. Wir haben wenig Zeit und viel zu besprechen.«
    Wortlos stiegen wir in die großzügige Kutsche, die für große Gruppen gebaut war. Ich beobachtete Vater, als er sich neben Chase setzte, doch er schloss nur schweigend die Tür, und weiter ging es durch die Nacht.
     
    Vater brachte uns jedoch nicht zum Palast. Stattdessen hielt die Kutsche vor einem kleineren Gebäude am Rand der Anlage. Eindeutig ein Abstieg nach dem Amtszimmer in unmittelbarer Nähe der Königin, aber hier hatte man sicher mehr Freiheiten.
    Während wir ausstiegen, wartete Vater an der Tür, um uns drei Mädels aus der Kutsche zu helfen. Ich blickte auf

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