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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Jetzt sind sie vielleicht sehr herzlich zu dir, der lang verlorene Sohn und so weiter – aber glaub mir, Diskriminierung ist hier so weit verbreitet wie in der Erdwelt.«
    »Das hat mich auch erstaunt.« Er schüttelte den Kopf. »Eure Welt ist in vielerlei Hinsicht kaum besser als unsere.«
    »Verdammt richtig. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, aber in der Anderwelt wie in der Erdwelt gibt es solche und solche Leute, und viele davon sind Idioten.«
    »Ich muss ständig daran denken, was ich alles vermissen würde.«
    »Anfangs wären die Unterschiede vielleicht spannend … aber ich glaube auch, dass du deine Heimat zu sehr vermissen würdest. Nach einer Weile müsstest du zurück, weil du sonst verdorren würdest wie eine Blüte im ersten Frost. Wenn Sharah tatsächlich nach Hause zieht, solltest du dich wohl auf Besuche beschränken. An den Wochenenden, und alle paar Monate mal eine Woche. Aber eines verspreche ich dir, soweit man je für einen anderen sprechen kann: Sharah wird dafür sorgen, dass du Zeit mit deinem Baby verbringen kannst, und nicht nur einmal im Jahr. Sie respektiert dich zu sehr, um irgendwelche Spielchen zu treiben.«
    »Glaubst du wirklich?«
    Ich nickte. »Da bin ich ganz sicher. Sie liebt dich, Chase. Auch wenn sie noch nicht bereit ist, dich zu heiraten. Und du liebst sie auch.«
    Er senkte den Kopf und lächelte. »Ja … ich liebe sie. Von ganzem Herzen. Ich hätte nie erwartet, dass es sich so entwickelt, aber Sharah … ich glaube, ich habe erst jetzt erfahren, was es heißt, wirklich verliebt zu sein. Und dass sie ein Baby von mir bekommt, macht mir eine Scheißangst und kommt mir zugleich so absolut richtig vor.«
    Und dann war es Zeit, in die Kutsche zu klettern und uns auf den Weg zum Portal zu machen.
     
    Zu Hause war was los, als wir zur Tür hereinplatzten – Iris und Bruce waren wieder da, und weil ihr Haus noch lange nicht fertig war, wohnte Bruce jetzt auch bei uns. Wir hatten unsere erweiterte Familie so sehr ausgebaut, dass wir inzwischen eine verdammte Kommune bildeten.
    Als wir hereinkamen, schloss Smoky Camille in die Arme, wirbelte sie herum und küsste sie. Morio half Hanna gerade, einen Fleck frischer Fingerfarbe aus dem handgewebten Teppich zu entfernen. Hanna wirkte betreten, und Morio versuchte sie zu beruhigen.
    »Ist schon gut. Sie ist uns allen schon mal entwischt. Mach dir deswegen keine Gedanken.«
    »Ich habe sie nicht mal weglaufen sehen! Sie ist schneller geworden, seit ich hier bin.« Hanna war aus den Nordlanden zu uns gekommen, nachdem sie Camille bei der Flucht vor Hyto geholfen hatte. Sie sprach schon recht gut Englisch und war uns gegenüber immer noch ein wenig gehemmt, aber sie hatte das Herz am rechten Fleck.
    Iris kam aus dem Wohnzimmer, eine sehr bunte Maggie auf dem Arm. Unser Gargoyle-Baby war im Kleinkindalter, und das schon sehr lange, worüber wir uns nur noch wundern konnten. Sie stellte ständig irgendwelchen Unsinn an, und es sah nicht so aus, als würde sich das bald ändern. Ihr Fell war mit roter und blauer Farbe verklebt, und sie sah Hanna und Morio kichernd beim Putzen zu.
    »Maggie – nein! Das ist nicht lustig. Du warst ein böses Mädchen. Heute Abend gehst du ohne Spielen ins Bett. Dann kannst du mal in Ruhe darüber nachdenken, was du gemacht hast.« Iris entdeckte uns und seufzte erleichtert. »Ich bin so froh, dass ihr da seid. Hier passiert eine Katastrophe nach der anderen. Aber Menolly, du hast kaum noch Zeit bis Sonnenaufgang. Du lässt es manchmal fast drauf ankommen …« Sie verstummte und sah uns einem nach dem anderen prüfend ins Gesicht. »Was ist passiert? Ich sehe euch an, dass da drüben irgendetwas geschehen ist.«
    Ich wollte sie gerade bitten, alle in der Küche zusammenzutrommeln, als ein lauter Pfiff ertönte. Smoky stellte Camille sofort ab, und sie rannte in die Küche, dicht gefolgt von Trillian.
    »Die Banne! Etwas hat sie ausgelöst.« Ihre Stimme hallte in den Flur heraus, und ich ließ Iris mit einem etwas hilflosen Schulterzucken stehen und lief Delilah und den Jungs nach. Hinter mir hörte ich Iris genervt seufzen.
    »Himmel, kann es in diesem Haus nicht mal einen einzigen ruhigen Abend geben?«, brummte die Talonhaltija laut, und dann: »Maggie! Hör auf – ich möchte kein hellblaues Haus, vielen Dank!«
    Wir drängten uns um den Tisch mit dem Raster aus Quarzkristallen, die uns anzeigten, wo die schützenden Banne um unser Grundstück gebrochen worden waren. Camille und Morio

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